Gedanken zum Ukraine-Krieg – Teil 12: Todeskult

Zum Abschluss dieser Serie möchte ich noch einmal eine Zeitreise unternehmen, dieses Mal aber nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft. Jahr und Datum weiß ich nicht, aber es ist eine Zeit, in der dieser Krieg beendet ist, und ich gehe dabei jetzt mal ganz optimistisch davon aus, dass der bewaffnete Konflikt regional auf die Ukraine begrenzt geblieben und der Planet noch bevölkert ist. Ob das realistisch ist, steht auf einem anderen Blatt.

Irgendeine Übereinkunft ist erzielt worden, irgendwo verlaufen die Grenzen und irgendwie werden sich die Leute, die sich das anders vorgestellt haben, als es gekommen ist, damit abfinden und weiterleben. Und jetzt komme ich daher und frage:

Hätte man den Zustand, der jetzt gegeben ist, nicht auch beschließen können, ohne Zigtausende oder gar Hunderttausende von Menschen umzubringen? Und ohne das ganze Land zu verwüsten?

Die Antwort ist natürlich: Ja. Selbstverständlich hätte man jeden denkbaren Nachkriegszustand – von einem totalen Sieg Russlands bis zu einem totalen Sieg der Ukraine – auch ohne Krieg aushandeln können. Tatsächlich hätte man auch einfach gar nichts machen können – die ganze Zeit, mehrfach und ausgehend von jedem!

  • Die westlichen Kräfte hätten den Maidan-Putsch unterlassen und die Ukraine im russischen Einflussbereich lassen können.
  • Aber wenn das schon mal passiert war, hätte die russische Seite das Aufstacheln der Donbass-Bevölkerung und den Aufbau einer Rebellenarmee unterlassen und die Ukraine im westlichen Einflussbereich lassen können.
  • Aber wenn das schon mal passiert war, hätte die ukrainische Seite die Bekämpfung dieser “Terroristen” unterlassen und einer Sezession dieser Gebiete zustimmen können.
  • Aber wenn sie das schon nicht getan hat, hätte die russische Seite die Unterstützung der Sezessionisten beenden und die Ausweitung zu einem richtigen Krieg unterlassen können.
  • Aber wenn sie das schon nicht getan hat, hätte die ukrainische Seite auf die Verteidigung gegen den Einmarsch verzichten und spätestens jetzt einer Sezession zustimmen können.
  • Aber wenn sie das schon nicht getan hat, hätte die westliche Seite die Unterstützung der Ukraine unterlassen können, was den Krieg zwar nicht komplett verhindert aber binnen kürzester Zeit und mit vermutlich sehr wenigen Toten beendet hätte.

Keine dieser Optionen wäre eine Katastrophe gewesen – zumindest nicht für irgendjemanden von Wert – und früher oder später wird eine davon sowieso Realität sein. Aber dieser Krieg wird gar nicht um Grenzverläufe geführt, er wird meiner festen Überzeugung nach auch nicht um irgendein anderes Ziel geführt – nicht um ukrainische Unabhängigkeit, nicht um russische Sicherheit, nicht um amerikanische Finanzinteressen und nicht um die Vorherrschaft in der Neuen Weltordnung.

Dieser Krieg wird um des Krieges Willen geführt. Nicht der Sieg der einen oder anderen Seite ist Sinn und Zweck dieses Krieges. Der Krieg selber ist dieser Sinn und Zweck.

Ich bin wahrlich nicht geeignet, militärische Strategien zu beurteilen, aber hinter dem, was seit Monaten in Bachmut vor sich geht, kann man doch beim allerbesten Willen keine militärische Strategie von auch nur einer der beiden Seiten mehr vermuten. Dabei geht es doch wirklich nur noch darum, den Krieg in die Länge zu ziehen und möglichst viele Soldaten zu töten. Und damit wäre wohl auch geklärt, was Annalena Baerbock und vergleichbare Gestalten mit “feministischer Außenpolitik” meinen: einen Massenmord an Männern.

Rein “zufällig” ist keine Seite ein bisschen stärker, sodass sie die Stadt einnehmen kann. Rein “zufällig” sind beide Seiten immer gerade gleich stark, damit es nicht vorwärts und nicht rückwärts geht. Tut mir leid, ich glaube das nicht mehr. Möglicherweise ist es ein schwarzmagisches Ritual, das sie da aus irgendwelchen Gründen abhalten, die normalen Menschen nicht zugänglich sind. Diese Kreise sind zutiefst okkult, bei Alexander Dugin ist es recht offen. Aber auch offiziellen Politikern und vor allem den Hintergrundmächten ist das ohne Weiteres zuzutrauen. Auf mich zumindest wirkt es wie ein rituelles Menschenopfer an russischen und ukrainischen Soldaten. Letztlich ist das aber keine Frage, ob es wirklich so ist oder nicht, sondern vielmehr eine Frage der Betrachtungsweise. Ich kann den okkulten Aspekt so klar erkennen, dass ich es für falsch halte, ihn unter den Tisch fallen zu lassen. Im späteren Verlauf des Artikels wird das sogar noch deutlicher werden.

Und jeder, der “tote Zivilisten” beklagt anstatt einfach von “Toten” zu sprechen, beteiligt sich leider geistig an diesem okkulten Ritual, weil er mit dieser – natürlich bewusst vorgegebenen – Sprachregelung implizit ausdrückt, dass ihn die rituellen Menschenopfer an Soldaten nicht stören, sondern lediglich Kollateralschäden an denjenigen, die nicht als Opfertiere vorgesehen und im Falle von Bachmut auch fast vollständig evakuiert sind. Dadurch, dass das große Lamento über “unschuldige Frauen und Kinder” ausbleibt, findet der feministisch gehirngewaschene Pöbel überhaupt nichts Schlimmes an diesem Gemetzel. So zieht man Idioten in Okkultismus hinein.

Und das ist meiner Ansicht nach ein ganz wichtiger Punkt bei rituellen Menschenopfern – sie müssen von der Masse akzeptiert werden. Daher habe ich Schwierigkeiten, 9/11 als rituelles Menschenopfer wahrzunehmen. Diese Morde wurden von der Masse nicht als “leider notwendig” oder gar rechtens akzeptiert, und zwar weder von denjenigen, die an die offizielle Version glauben, noch von denjenigen, die das nicht tun. Ich halte dieses Ereignis zwar auch für ein Ritual, aber für ein anderes als den Ukraine-Krieg oder auch die Corona-Impfung, die ebenfalls alle Bedingungen für ein rituelles Menschenopfer erfüllt. Für ein höheres Ziel – namentlich die Rettung von Menschenleben bzw. die Beendigung der Pandemie – wurde in Kauf genommen, dass ANDERE Menschen als die Infizierten an der Impfung sterben. Und es ist dafür egal, wie viele oder wie wenige das sind. Auch die offizielle Version hat nie gelautet, es wären gar keine. Bei herkömmlichen Impfungen, die man zum Selbstschutz vornimmt, handelt es sich natürlich nicht um rituelle Menschenopfer, sondern allenfalls um eine fatale Fehlentscheidung.

Und ist in diesem Zusammenhang nicht auch unsere deutsche Sprache einmal mehr aufschlussreich? Im Englischen haben wir “sacrifice” und “victim” bzw. “casualty”, im Deutschen bezeichnen wir beides als Opfer. Wie klar und zutreffend! Alle Kriege sind rituelle Menschenopfer, man könnte höchstens sagen, dass manche Kriegsziele sie rechtfertigen, aber hier geht es nicht um allgemeine Betrachtungen, sondern speziell um den Ukraine-Krieg. Und da ist wahrlich kein Kriegsziel weit und breit, das auch nur das rituelle Opfern einer Stubenfliege rechtfertigen würde. Natürlich ist mir klar, dass es Leute gibt, die das anders sehen, sonst fände dieser Krieg ja nicht statt. Diese Leute hasse ich und denjenigen, die sich unbewusst von ihnen beeinflussen lassen, möchte ich dabei helfen, das zu erkennen, um es dann entweder bewusst zu tun oder damit aufzuhören.

Ich würde daher davon abraten, von “toten Zivilisten” oder gar von “unschuldigen Frauen und Kindern” zu sprechen, wenn man die Kriegstoten beklagt. Das hat man früher am Volkstrauertag nicht getan, was wohl daran liegt, dass die Menschen WIRKLICH getrauert und die Trauer von Soldateneltern respektiert haben, anstatt ihnen mit moralischem Hochmut ins Gesicht zu spucken, wie es heute üblich ist. Damit drückt man nicht nur aus, dass man das schwarzmagische Ritual und das Menschenopfer an Soldaten akzeptiert oder ihren Tod sogar als gerechtfertigte Hinrichtung für “schuldhaftes” Verhalten betrachtet. Man erweckt darüber hinaus auch den unangenehmen und absolut zutreffenden Eindruck, auf plumpe Weise emotional manipulieren zu wollen.

Und tatsächlich schließt sich damit auch der Kreis zur schwarzen Magie, die im Grunde nichts anderes ist als der Versuch, anderen Menschen den eigenen Willen aufzuzwingen, das heißt, sie zu manipulieren. Die Grenze zwischen schwarzer Magie und psychologischer Manipulation sind fließend, falls es überhaupt Grenzen gibt. Weiße Magie unterscheidet sich dadurch, dass die bewusste Zustimmung aller Betroffenen vorliegt oder wenigstens nach bestem Wissen angenommen werden kann, zum Beispiel bei einem Heilritual. Aber jeder kann sich selbstverständlich ausdrücken, wie er möchte, und vorsätzlich manipulieren, wenn er es für angebracht hält. Es ist nur wichtig, dass man weiß, was man tut, und kein unwissendes Werkzeug in den Händen von Okkultisten ist.

Sie wollen uns nämlich mitnichten “nur” beherrschen, sie wollen uns auch verderben, indem sie uns dazu bringen, ihre schwarzmagischen Rituale zu akzeptieren und uns damit ein bisschen nach ihrem Bilde zu formen. Doch genug mit solchen grenzwertigen Betrachtungen!

Sehen wir uns doch lieber einmal an, wie Selenskiy den Kampf um Bachmut begründet. Wer erwartet, dass da militärstrategische Erklärungen kommen, die irgendwie an der geographischen Lage dieser Stadt liegen, sieht sich enttäuscht. Es geht nur darum, dass Putin nicht im Ausland prahlen kann:

Russland könnte sich dann internationale Unterstützung für einen Deal sichern, der sein Land zu inakzeptablen Kompromissen zwingen könnte, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur AP auf einer Zugfahrt quer durch die Ukraine.

Warum haben die Russen eigentlich nicht diesen Zug bombardiert? Können sie das nicht oder wollen sie das nicht? Oder dürfen sie das gar nicht, weil es gegen irgendwelche völkerrechtlichen Regeln verstößt und ein Kriegsverbrechen wäre, „unschuldige Zivilisten“ wie Selenskyi umzubringen?

Sollte Bachmut an die russischen Truppen fallen, könnte Wladimir Putin „diesen Sieg an den Westen, an seine Gesellschaft, an China, an den Iran verkaufen“, ergänzte er.

Wenn er ein bisschen Blut fühlt – riecht, dass wir schwach sind – wird er puschen, puschen, puschen.

Mit so einem saudummen, inhaltsleeren Geschwätz kann man offenbar Leute dazu bringen, den Tod ihrer eigenen Landsleute zu akzeptieren. Wenn das kein rituelles Menschenopfer ist, was ist dann eines?

Eigentlich sollte man annehmen, dass Putin in Bachmut schon mehr als genug „Blut gerochen“ hat, um zu „puschen, puschen, puschen“. Aber genau das tut er ja sowieso. Auch er zieht die Truppen nicht zurück. Bessere Gründe als Selenskiy hat er auch nicht dafür, es sei denn, man folgt der Verschwörungstheorie von Prigoschin (und mir), dass er die Gruppe Wagner eliminieren will. Aber auch reguläre Truppen stehen in Bachmut. Von den rekrutierten Häftlingen ist mittlerweile die Hälfte tot, die andere Hälfte hat die sechs Monate mehr oder weniger lebendig hinter sich gebracht und den Preis der Haftentlassung gewonnen. Russisch Roulette im wahrsten Sinne des Wortes, nur mit viel schlechteren Chancen als beim Original! Ich glaube nicht, dass einer von denen abgedrückt hätte, wenn man ihm eine Pistole mit zwei Kammern und einer Kugel in die Hand gedrückt hatte, aber das Gefängnissystem entlastet es enorm, während es der militärischen Stärke keinerlei Abbruch tut.

Aber was soll’s? Wenn man Wladimir Solowjow folgt, ist das Leben ohnehin überbewertet. Sterben müsse man sowieso, meinte er vom sicheren Fernsehstudio aus, als ein Gast den Frontsoldaten wünschte, lebendig wieder heimzukommen. Der Tod solle nicht gefürchtet werden oder gar Entscheidungen beeinflussen. Außerdem, so fügte er hinzu, kämen Russen ohnehin automatisch in den Himmel. Diese Versicherung hat ihnen auch ihr Staatspräsident persönlich bereits 2018 für den Fall eines Atomkriegs gegeben. Ich bin leicht fassungslos, dass ein solcher damals überhaupt im Gespräch war, ganz zu schweigen, dass ein Politiker so etwas von sich gibt. Wörtlich meinte Putin damals:

Wir kommen als Märtyrer in den Himmel, die Angreifer werden verrecken.

Ich schätze, damit hat er uns gemeint. Ich erinnere mich noch daran, wie er 2001 seine Rede im Bundestag gehalten hat. Meine Mutter war ganz entzückt von diesem “netten jungen Mann”, der auf so angenehm kultivierte Weise vollkommen anders aussah als die hässlichen, alten Sowjets mit der befremdlichen Angewohnheit, sich gegenseitig auf etwas eklige Weise abzuküssen. Warum machen Kommunisten das eigentlich? Und sogar auf Deutsch hat er gesprochen und mit diesem hinreißenden Akzent! Wenn die Perestroika eine Show war – und ich glaube leider, es war eine – dann war sie eine verdammt gute Inszenierung, einschließlich dem Casting. Allerdings habe ich vor einiger Zeit ein Jugendfoto von ihm gesehen. Ein sympathisches Kind war er nicht, finde ich. Und auch auf seinem KGB-Ausweisfoto sieht er nicht nett aus, sondern eher – nun ja – wie einer vom KGB eben.

Die spinnen, die Russen?

Ja, diejenigen, die tatsächlich glauben, sie kämen im Rahmen eines Atomkriegs als Märtyrer in den Himmel, befinden sich meiner Ansicht nach schon in einem Geisteszustand, den man so nennen könnte. Es verwundert daher auch nicht, dass selbst im westlichen Mainstream ab und zu der Begriff “Todeskult” auftaucht, wenn auch vorsichtig.

In der NZZ schreibt ein Russe, der vermutlich ein liberaler Dissident ist, unter dem Titel “Wir können das wiederholen” ausführlich über diesen Todeskult, und ich fürchte, er hat recht. Damit keine eventuellen Missverständnisse aufkommen: Mit dem, was sie da wiederholen wollen, ist der 2. Weltkrieg gemeint, oder präziser ausgedrückt, der Sieg über den “Nazismus”, der im russischen Narrativ zunehmend allein von den glorreichen Märtyrern der Roten Armee errungen wurde, weil die Westalliierten in diesem Narrativ ebenfalls Nazis und heimlich mit dem Deutschen Reich gegen die Sowjetunion verbündet waren.

Auf der anderen Seite des Spektrums russischer Dissidenten schreibt ein Nationalist unter genau dem gleichen Titel “We can repeat” ebenfalls von einem Todeskult:

Wer ist der am meisten verachtete Staatsführer in Russland? Ja, Gorbatschow. Warum? Weil er die Idee eines großen Blutvergießens abgelehnt hat. Hätte er einen Krieg angezettelt wie den, der zur Zeit läuft, und ein paar Millionen Russen geopfert [Anm.: Er benutzt das Wort “sacrifice”], dann läge er jetzt im Mausoleum auf dem Roten Platz und Städte würden nach ihm benannt. Jelzin war eher bereit, Blut zu vergießen, deshalb genießt er mehr Respekt, aber nicht genug, um als großer Staatsmann zu gelten. Putin hat diese Lektion gut gelernt und beschlossen, richtig groß zu werden.

Der Todeskult ist zur Religion der UdSSR geworden, ganz egal, welche Visionen ihre Erschaffer hatten. Es geschieht in der Geschichte oft, dass die langfristigen Folgen gesellschaftlicher Projekte sich vom Erwarteten grundlegend unterscheiden.

Ich bin nicht einmal sicher, ob sich diese Folgen tatsächlich so sehr vom Erwarteten oder Erwünschten unterscheiden, aber lassen wir das offen. Er schreibt weiter:

Westliche Beobachter betrachten hohe russische Verluste auf dem Schlachtfeld als Negativposten für russische Machthaber, doch in Wahrheit sind sie ein Aktivposten. Je größer die Verluste, desto mehr Rechtfertigung für den Krieg: “Seht her, wie viele unserer Helden bereits bei der Verteidigung des Mutterlandes gestorben sind. Wir dürfen niemals aufgeben. Wir müssen alles für unseren Sieg tun!” Diese Verschiebung im Narrativ lässt sich in der russischen Inlandspropaganda klar beobachten. Sie versucht, Russland als große Märtyrernation zu zeichnen, die bereit ist für den Endkampf gegen den Teufel. Die russische Bevölkerung wird aktiv dazu konditioniert, ein großes Blutvergießen zu akzeptieren.

Ich habe mit dem Autor einen kurzen persönlichen Austausch gehabt, allerdings nicht auf der verlinkten Seite und einige Zeit, bevor er diesen Artikel geschrieben hat. Wir haben uns u. A. über die Gehirnwäsche unterhalten, die seinem und meinem Volk angetan wurde. “Die Russen sind genau wie wir” ist ein ganz großer Denkfehler. Auf der Ebene des Angeborenen ist das zwar vermutlich ziemlich zutreffend, aber Russen (und auch Ukrainer!) waren und sind einer vollkommen anderen Gehirnwäsche ausgesetzt als die Westalliierten und wir. Sie haben keinen Schuldkult oder zumindest keinen Schuldkult, bei dem sie selber die Schuldigen sind – ganz im Gegenteil. Einen Schuldkult, bei dem wir die Schuldigen sind, haben sie schon eher. Beide Seiten fühlen sich als die großen Märtyrer gegen etwas, das sie Nazismus nennen, aber wahrscheinlich sehr viel umfassender gemeint ist als Nationalsozialismus. Und ich glaube, das ist keine gute Konstellation. Es war ein sehr interessantes Gespräch, ich habe große Achtung vor diesem Mann und vertraue seiner Einschätzung der russischen Gesellschaft und Psyche, leider geht er mit sehr hoher Sicherheit von einer Ausweitung des Krieges auf ganz Europa aus. Was aber den Todeskult angeht, wäre es gar nicht nötig, ihm zu vertrauen, denn es gibt Beispiele, die seine oben stehenden Ausführungen und insbesondere den letzten Satz des Zitierten auf eklatante Weise belegen. Die Propaganda zum bereitwilligen Sterben läuft bereits auf vollen Touren.

Bei einem der Hexenprozesse zeigt Wolodymir Zolkin einem russischen Kriegsgefangenen Beispiele für diese Todeskult-Propaganda. Ich habe die Videos, die er vorführt, nicht im Netz gefunden und sie wären wohl sowieso nicht mit englischen Untertiteln verfügbar gewesen. Daher müssen wir uns damit begnügen, die Propaganda-Ergüsse klein auf einem abgefilmten Laptop zu sehen, aber es genügt vollkommen. Man bekommt alles mit.

Es beginnt mit einem Mann der Kirche im gelben Gewand, der einen leicht ungewöhnlichen Gottesdienst abhält. Zumindest ich habe das Wort Gottes etwas erbaulicher in Erinnerung.

Der Tod im Krieg ist besser als jeder andere Tod. Menschen sterben wie die Schweine, sie ersticken an Kotze. Oder sie haben zu viel getrunken, fallen unter den Tisch, über und über vollgekotzt, an ihrem eigenen Erbrochenen erstickt. Da habt ihr einen Tod! Oder Jugendliche versuchen, auf dem Dach eines Zuges mitzufahren, bekommen einen Stromschlag von 1000 Volt und fallen wie ein Brikett herunter, und das im Alter von unter 17. Oder jemand geht auf das Dach eines Gebäudes, um Selfies zu machen, stolpert und fällt mit seinem Handy beim Selfie-Machen vom 15. Stock. Es gibt viele derart blöde Todesarten. Es ist besser, mit einem Gewehr in der Hand bei der Verteidigung des Mutterlandes zu sterben. Wie ein Held, wie ein Mann! Und wenn ihr vor dem Tod noch betet, dann kommt ihr in den Himmel.

Putin hat vom Beten nichts erwähnt, dann geht es vielleicht sogar ohne. Aber sicher ist natürlich sicher, wenn noch Zeit bleibt. Der Kriegsgefangene wirkt geradezu apathisch desinteressiert, möglicherweise hat er solcherlei Propaganda schon öfter gehört und findet die ganz normal. Obwohl er sich zu der Aussage durchringt, das wäre kein Priester, sondern ein Verbrecher, keimt in mir der Verdacht auf, er tut das nur, weil er vermutet, dass Zolkin das von ihm hören will, denkt aber in Wirklichkeit: “Und was genau ist jetzt an dieser Predigt falsch???” Auch in anderen Interviews hatte ich das zutiefst befremdliche Gefühl, dass diese Männer davon ausgehen, sie hätten keine Lebensberechtigung. Das ist schrecklich, das wäre in der Tat verinnerlichter Todeskult. Aber ich kann mich natürlich auch täuschen, Online-Diagnosen sind sehr unsicheres Terrain. Bei denen, die lediglich “zivile Tote” beklagen, täusche ich mich aber nicht. Die haben wirklich akzeptiert, dass Soldaten keine Lebensberechtigung haben und sind zuweilen sogar noch stolz darauf.

Als Nächster tritt ein unbekannter “Künstler” mit lautem Geschrei auf:

Heiliger Krieg! Wir kommen! Hurra! Denn unser Volk weiß zu lieben, Freunde zu gewinnen und zu sterben. In Massen zu sterben! Auch wenn es traurig und beängstigend ist, darin liegt unsere Stärke.

Heiliger Bimbam! Das erinnert nicht nur ein bisschen an das, was man sich unter dem radikalen Islam vorstellt, oder? Dann beschwört der uns bereits wohlbekannte Wladimir Solowjow hypnotisch monoton und mit grusliger Grabesstimme das Fernsehpublikum:

Niemand kann siegen wie die Russen. Und niemand kann den Tod akzeptieren und sterben wie die Russen. Bevor ich mich ergebe, werde ich sterben, das steht in Blut geschrieben, und nur auf Russisch. Die letzte Granate ist für uns selber, wir haben keine Angst vor dem Tod, er ist unausweichlich.

Wir? Das hieße, einschließlich Herrn Solowjow? Das glaube ich eher nicht. Aber jetzt kommt zum Schluss noch der Patriarch im weißen Gewand:

Alle Orthodoxen müssen an Gott übergeben werden oder ihr Land lieben und, wenn es notwendig ist, müsst ihr eure Seele für eure Lieben hingeben, wie es Gott von uns will. Das bedeutet, zu wissen, wie man für größere Ideale stirbt, die da sind: Glaube, Mutterland, Volk. Das ist es, was uns unbesiegt sein lässt.

Und hier noch das Beweisvideo:

Wer dem Interview noch etwas darüber hinaus folgt, erfährt auch, woran Wolodymyr Zolkin das alles “erinnert”. Möchte jemand raten?

Ja, genau! Obwohl es eigentlich die sowjetische Militärführung war, der man im 2. Weltkrieg nachgesagt hat, keinerlei Rücksicht auf die eigenen Soldaten genommen zu haben, und sie zu Millionen in den sicheren Tod gejagt hat, kommt ihm diese doch recht naheliegende “Erinnerung” nicht in den Sinn. Stattdessen zeigt er das Foto einer deutschen Stadt voller Hakenkreuzfahnen. Damit ist zweifelsfrei “bewiesen”, dass Russland die Nachfolgenation des Dritten Reiches und der Kriegsgefangene ein Nazi ist. Die jeweils andere Seite so zu präsentieren, ist für beide Seiten elementar wichtig.

Aber ganz davon abgesehen ist diese Propaganda mehr als nur ein bisschen krank und es gibt beiden oben zitierten Autoren, die von einem Todeskult sprechen, leider recht. Dass Priester in Kriegszeiten Propaganda machen, ist nicht ungewöhnlich, aber hier werden die Soldaten nicht dazu aufgerufen, zu KÄMPFEN, was eventuell zum Tod führen könnte, was aber hoffentlich nicht passiert, zum Beispiel dank Gottes Beistand, um den man betet. Nein, sie werden ausdrücklich dazu aufgerufen, zu STERBEN, ob sie vorher noch kämpfen oder gar einen militärstrategischen Vorteil erringen oder nicht, ist offenbar vollkommen egal. Hauptsache im Krieg gestorben und nicht besoffen unter dem Tisch, eine andere Lebensperspektive scheint es nicht zu geben. Wenn nur genügend eigene Soldaten tot sind, dann kommt der Sieg ganz von selber. Hat ja damals auch geklappt!

Ich hoffe, dass der eine oder andere, der zu Anfang dieses Artikels vielleicht noch geglaubt haben mag, ich spinne mit meinen Ausführungen zu schwarzer Magie und rituellen Menschenopfern, langsam ein Gespür dafür bekommt, was mich dazu bewegt hat. Das eigenartige Geschrei des Künstlers, der rituelle Tonfall von Solowjow, die Priester – das ist doch unübersehbar okkult. Ich behaupte ja gar nicht, dass ich es verstehe – tatsächlich sind meine Kenntnisse des Okkulten leider nicht sehr tief, es gibt keine Kurse zu diesem Thema, man muss sich ihm intuitiv nähern und das ist naturgemäß unsicher. Aber das bisschen, das sich mir erschließt, reicht aus, damit sich mir die Nackenhaare sträuben. Das ist schwarze Magie mit einer Qualität, die bei westlichen Ritualen wie zum Beispiel dem im St. Gotthard-Tunnel nicht erreicht wird. Da werden echte Menschen geopfert und das in großen Massen.

Ich bin nicht sicher, ob die konservativen Kreml-Groupies aus dem AfD-Umfeld das wissen. Diese biederen Leutchen wirken auf mich nicht, als ob sie so etwas gutheißen würden. Und mit einer freundschaftlichen Haltung gegenüber dem russischen Volk hat das auch überhaupt nichts zu tun – ganz im Gegenteil! Ich frage mich auch manchmal, wie Thomas Röper, der auf mich einen freundlichen Eindruck macht und Russland wirklich zu lieben scheint, es mit sich vereinbaren kann, sich an so einem Todeskult zu beteiligen. Natürlich ruft er nicht zum Sterben auf, er ruft Russen ja zu überhaupt nichts auf, sondern ist für die Auslandspropaganda gegenüber Deutschen zuständig. Aber er ist Teil des Apparats. Es ist seine Sache und ich verstehe auch, dass es nicht einfach ist, da raus zu kommen, selbst wenn er es wollte. Aber mir wäre nicht wohl dabei und wie der sensible Robert Stein die Tacheles-Sendungen noch verantworten kann, ist mir auch rätselhaft. Spürt er das Düstere wirklich nicht? Aber es geht mich nichts an.

Doch so langsam möchte ich zum abschließenden Fazit kommen, das nimmt nämlich auch noch etwas Zeit und Platz in Anspruch. Selbstverständlich ist es nicht damit getan, einfach festzustellen, dass es sich bei diesem Krieg um ein Ritual handelt. Rituale haben immer auch einen Zweck.

Das Ziel dieser Artikelserie war von Anfang an, den Müll vorgegebener Begründungen für diesen Krieg wegzuräumen, sodass am Ende nur noch das übrigbleibt, was TATSÄCHLICH in der realen Welt durch diesen Krieg erreicht wird – und was man nach einem Jahr durchaus schon sehen kann. Das eine sind die vielen toten Soldaten, auf die ich bereits ausführlich eingegangen bin. Das andere sind massenhafte Transfers von Geld und Militärtechnologie von West nach Ost.

Ich habe dazu eine Verschwörungstheorie und dabei geht es nicht um Rituale. Es bleibt alles auf dem Boden und logisch, sogar für den militärstrategisch sinnlosen Massenmord an den Soldaten gibt es eine rationale Begründung, wenn man diesen Transfer in Zusammenhang damit betrachtet, was jedoch überhaupt nicht im Widerspruch zu der Einschätzung als Ritual steht. Magie muss nicht irrational sein!

Für diese Theorie muss ich ein kleines bisschen ausholen und auf einen Teilaspekt der sowjetischen Langzeitstrategie eingehen, ich bitte, die Oberflächlichkeit zu entschuldigen, es kommt nicht auf Details an, sondern nur auf das Prinzip. Kurz nach dem 2. Weltkrieg kam es zum Bruch zwischen Tito und Stalin, was Jugoslawien zunächst vom Ostblock entfremdete und international isolierte. Kurz darauf kam es jedoch zu einer Annäherung an die Westmächte, was sich für die zivile und militärische Entwicklung Jugoslawiens als äußerst vorteilhaft erwies. In Moskau hat man das beobachtet und ist offenbar zu dem zutreffenden Schluss gekommen: “Wenn ein anderes kommunistisches Land mit uns im Clinch liegt, dann kommt der Westen mit der großen Gießkanne und gießt allerlei Wohltaten über dieses Land.”

Nach Aussagen des KGB-Überläufers Anatoly Golitsyn kam nach Stalins Tod die Idee auf, sich dieses Verhalten des Westens zunutze zu machen, und zwar nicht nur mit einem kleinen osteuropäischen Ländchen, sondern mit dem ganz großen Bruder China. Das war dann die Geburtsstunde des sowjetischen-chinesischen Zerwürfnisses, das nach Aussage von Golitsyn und anderen Überläufern eine reine Inszenierung war. China war zu dem Zeitpunkt ein ärmlicher, rückständiger Agrarstaat, der weit hinter der technologischen Entwicklung der Sowjetunion zurücklag. Heute ist China technologisch enorm fortgeschritten, Wirtschaftsgroßmacht Nummer 1 und wenn man genau hinsieht, vielleicht auch die größte Militärmacht. Wer weiß? Und diese erstaunliche Entwicklung beruht zum Großteil auf westlicher Unterstützung, begründet damit, es würde die Sowjetunion – das “Reich des Bösem” – schwächen, wenn man ihren Todfeind China unterstützt.

Wenn man den kommunistischen Block als Ganzes betrachtet, ist exakt das Gegenteil passiert!

Ich möchte nur kurz fürs Protokoll anmerken, dass ich selbstverständlich nicht von einem naiven Westen ausgehe. Teilweise mögen die Politfiguren tatsächlich naiv gewesen sein und es ist müßig zu überlegen, ob zum Beispiel ein Reagan das war oder nicht. Das ist mir egal, wie es mir auch heute egal ist, ob ein Scholz naiv ist oder nicht. Ein Kissinger war es sicher nicht, und ist es immer noch nicht.

Und jetzt erinnern wir uns an die Überschriften der zwei oben verlinkten Artikel

“We can repeat – Wir können das wiederholen.”

Muss das auf den 2. Weltkrieg beschränkt bleiben, oder kann man das auch auf das vorgespielte Zerwürfnis anwenden?

Der Westen schaufelt massenhaft Geld, Waffen, Technologie und Know-How in die Sowjetunion, nur weil ein Teil der Sowjetunion die rote Fahne durch eine blau-gelbe Fahne ersetzt hat. Mehr als das und ein bisschen hochtrabender Schwachsinn von tapferen Kämpfern, die für uns alle Freiheit und Demokratie verteidigen, braucht es nicht, um bei westlichen Vollidioten auch noch die letzte funktionierende Gehirnzelle abzuschalten. Dessen ungeachtet glaube ich sogar tatsächlich auch, dass viele Ukrainer die Sowjetunion ehrlich ablehnen, aber was die wollen und denken, ist ohne Relevanz. Die müssen nur Russen hassen und bereit zum Krieg sein, und das sind sie! Welchen Grund sie für diesen Krieg in ihren Köpfen haben, ist vollkommen gleichgültig für das, was letztendlich durch diesen Krieg erreicht werden soll.

Die ganze westliche Militärtechnik, Informationen über die Aufklärung und was weiß ich noch alles, geht direkt nach Moskau und von dort aus garantiert auch nach Peking. Sie können sich alles genau ansehen und vieles davon einfach in der Ukraine verschrotten, wo es ihnen zu diesem Zweck frei Haus geliefert wird.

Dazu braucht man noch nicht einmal das Gedankenkonstrukt einer großen Verschwörung, ein paar ehemalige KGB-Agenten oder angeheuerte Verräter in der Ukraine reichen vollkommen aus. Und wie in aller Welt kann man davon ausgehen, dass der russische FSB immer noch der KGB ist, der ukrainische Geheimdienst hingegen nicht? Und dann kommt noch dieser höchst zweifelhafte Präsident der Ukraine hinzu, der sogar offen zunächst als Präsidentendarsteller eingeführt wurde. Das ist eine Verhöhnung sondergleichen der ukrainischen Wählerschaft: “Seht her, wie unendlich doof ihr seid! Ihr könnt nicht einmal eine billige Comedy-Serie von echter Politik unterscheiden! Vollidioten wie ihr würden auch Micky Maus zum Präsidenten wählen! Man kann euch die Wahrheit mit Anlauf ins Gesicht spucken, und ihr merkt es trotzdem nicht.”

Genau das ist es, was die selbsternannten Eliten über uns denken – keineswegs nur über die Ukrainer, aber über die selbstverständlich auch. Und sie genießen es, uns so zu präsentieren, wie wir ihrer Ansicht nach sind – Schwachköpfe, die nichts merken, und wie brave Musterdemokraten den Schwachsinn sogar noch verteidigen “Aber auch Schauspieler können doch politisch tätig werden. Es kommt nicht auf den Beruf und die Herkunft an, sondern darauf, was einer leistet”.

Ja genau!

Einen Massenmord an ukrainischen Soldaten leistet er! Die Zerstörung ganzer Städte und ihre Entvölkerung leistet er! Und für was? Für die Wahnvorstellung nationaler Unabhängigkeit und für einen dämlichen Slogan “Slava Ukraine!” Und dafür, dass Putin nicht im Ausland prahlt, natürlich.

Sie zeigen es sogar noch deutlicher. Hier ist ein Ausschnitt aus der Silvesterveranstaltung 2013 im russischen (!) Fernsehen. Seht Euch mal an, wer da auf der Bühne rumhopst, während Genosse Solowjow lustige Faxen dazu macht.

Mir ist klar, dass dadurch gar nichts bewiesen wird, aber man spürt doch intuitiv die Verhöhnung, so eine Figur zum Präsidenten zu machen.

Aber auch die aktuellste Silvestershow 2022/2023, die danach ausschnittsweise präsentiert wird, ist durchaus sehenswert. Der westliche Mainstream hat sich an den Film Hunger Games erinnert gefühlt. Ich kann das nicht beurteilen, ich kenne den Film nicht, aber als außerordentlich makaber und befremdlich habe ich diese Show auch empfunden. Die Witze sind nicht nur unter aller Sau, sondern auch total unlustig! Ich habe schon lang keine vergleichbaren deutschen Sendungen mehr gesehen. Werden da mittlerweile auch solche unecht wirkenden Plastikmenschen gezeigt? Ich weiß es nicht, aber davon abgesehen wäre eine derartig penetrante Selbstbeweihräucherung nicht nur innerhalb unserer westlichen politischen Korrektheit vollkommen undenkbar, sie widerspricht auch eklatant meinem Gefühl für Benimm: “Eigenlob stinkt”. Solcherlei unterschiedliche Beeinflussung muss eine unterschiedliche Mentalität hervorrufen.

Wir machen uns derweil wehrlos. Und das ist ein rationaler Grund dafür, warum dieser Krieg stattfindet und künstlich in die Länge gezogen wird. Es dauert einfach, bis die NATO-Länder ihre gesamte Militärtechnologie in die Ukraine geworfen und massenhaft Geld an dort ansässige Oligarchen übertragen haben, bis für die Verteidigung der eigenen Länder nichts mehr da ist. In dieser Sendung, in der Wladimir Solowjow den “Genossen Stalin” dafür kritisiert, dass er zugelassen hat, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieg “weiterexistiert”, kommt auch zur Sprache, dass Berlin unverteidigt sei, weil die ganze Verteidigungstechnologie in der Ukraine ist. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber schon allein, dass im russischen Fernsehen darüber gesprochen wird, finde ich bezeichnend.

Wenn man den Gedanken an eine Zusammenarbeit des kommunistischen Blocks – Russland, Ukraine und vermutlich auch China – gegen den Westen zulässt, dann zeichnet sich ein Bild ab, das viel einleuchtender ist als das, was offiziell propagiert wird. Ich möchte hier bewusst nicht alles durchkauen, was ich unter diesem Blickwinkel angesehen habe und was mir sehr einleuchtend vorkommt. Vielleicht wäre das zu beeinflussend, ich möchte diese Idee nämlich nicht verbreiten, ich möchte sie von anderen überprüfen lassen. Deshalb lege ich nicht viel mehr als das Samenkorn dazu vor.

Auch die Jungs von der Expresszeitung ziehen diese Möglichkeit in Erwägung. Tilman Knechtel spricht es ganz am Anfang aus, sie gehen aber dann im Anschluss nicht so tief darauf ein, wie ich es mir gewünscht hätte, sondern konzentrieren sich mehr auf das Wirken Henry Kissingers ganz allgemein. Aber auch das ist selbstverständlich interessant:

Mir kommt die Vorstellung, dass die Ukraine immer noch Sowjetunion ist, überhaupt nicht abwegig vor. Mir kommt es vielmehr abwegig vor, zu glauben, sie wäre das nicht. Ich habe sogar das ganz intensive Gefühl, dass die Ukraine den Geist, der hinter der Sowjetunion steckt, noch intensiver verkörpert als Russland, auch wenn es die Russen sind, die Stalin verehren und mit roten Fahnen rumrennen, während Ukrainer darauf rumtrampeln und sich in blau-gelbem Slava-Ukraine-Kitsch suhlen. Auf mich wirkt das so echt wie ein 30-Euro-Schein oder wie die olivgrün angezogene Puppe Selenskyi – “Barbie und Ken beim Picknick”, “Barbie und Ken beim Skifahren”, “Barbie und Wolodymyr im Krieg” und immer passend gekleidet.

Das surreale Gefühl einer Show ist übermächtig.

Bei vielen Ukrainern ist das alles natürlich schon echt, das will ich ihnen nicht absprechen, aber die sind ja nicht von Bedeutung. Die müssen nur bereit sein, sich verheizen zu lassen, welche hirnrissigen Ziele sie dabei im Kopf haben, ist vollkommen gleichgültig, auch auf russischer Seite sind es hirnrissige Ziele. Dass eine pervertierte Parodie auf den Nationalsozialismus sich gut dafür eignet, fanatischen Durchhaltewillen zu generieren, ist naheliegend. Die Rolle des tugendhaften Opfers und die freche Anmaßung, alle Welt wäre verpflichtet, der Ukraine zu helfen, kommt mir im Zusammenhang damit, von welchen Kreisen der Kommunismus ursprünglich ausgegangen ist, auch sehr “verdächtig” vor.

Ich denke trotzdem, dass Russland diesen Krieg offiziell gewinnen und zumindest Teile der Ukraine schlucken wird, vielleicht sogar alles. Der Grund, aus dem ich das vermute, ist ganz einfach der, dass es das ist, was alle zu Anfang gedacht haben. Erfahrungsgemäß ist der erste Eindruck bei allen Ereignissen viel zutreffender als die Einschätzungen, die später kommen, wenn die Medien mit ihrem Verwirrspiel angefangen haben.

Ich glaube auch nicht, dass die russische Armee so schlecht ist, wie sie präsentiert wird. Ich vermute eher, dass da unfähige, harmlose und militärisch vollkommen nutzlose Mobilisierte und Häftlinge als Kanonenfutter an die Front geschickt werden, um hohe Zahlen von “toten Helden” zu generieren und dem Westen die Zeit zu verschaffen, die gesamte Militärtechnologie an die Sowjetunion zu übermitteln. Die ideologisch und militärisch gut geschulten russischen Soldaten sind vielleicht alle noch da, wenn die Drohung eines Krieges mit dem Westen im Raum steht?

Dessen ungeachtet sollte man vielleicht sogar hoffen, dass Russland gewinnt. Denn glaubt irgendjemand, dass die russische Führung, die das Volk dermaßen in einen Unbesiegbarkeitswahn hineinsteigert, noch in der Lage oder Willens ist, den Krieg zu verlieren, OHNE vorher zu den Nuklearwaffen zu greifen, die nun mal da sind und auch gar nicht so selten Erwähnung finden? Die ukrainische Seite würde zweifellos ebenfalls zu Nuklearwaffen greifen, bevor sie verliert, aber sie hat keine! Und möglicherweise gibt es wenigstens in den westlichen Ländern vielleicht noch Restbestände von Widerstand gegen so ein Szenario?

Ich weiß es nicht.

Letztendlich ist es ab einer gewissen Ebene natürlich auch kein Krieg Sowjetunion gegen Westen, sondern ein Krieg der selbsternannten Eliten gegen die Völker. Russen, Ukrainer und Westler sitzen in einem Boot, und ich bin überzeugt, wir würden alle wunderbar miteinander klarkommen, wenn es keine Politik gäbe, die dafür sorgt, dass nicht nur böse Menschen Böses tun, sondern auch gute.

Die Wind-of-Change-Euphorie war so schön.

Aber vielleicht gilt auch hier eines Tages: Wir können das wiederholen – we can repeat?

Und zwar in echt! Ohne Betrug!

Ich würde es unseren Nachfahren von Herzen wünschen, aber ich fürchte, dafür muss noch viel Erkenntnis gewonnen werden.

22 comments Gedanken zum Ukraine-Krieg – Teil 12: Todeskult

Juppi says:

„Seht her, wie viele unserer Helden bereits bei der Verteidigung des Mutterlandes gestorben sind. Wir dürfen niemals aufgeben. Wir müssen alles für unseren Sieg tun!“

Das ist die Versunkene-Kosten-Falle.
https://asana.com/de/resources/sunk-cost-fallacy

Putin käme bei einem Rückzug jetzt in große Erklärungsnöte, denn so viele tote Soldaten dafür, dass alles so bleibt, wie es auch vorher schon war, sind schwer zu vermitteln.

Teetrinker says:

Interessante Überlegungen!
Ich halte gar nichts mehr für ausgeschlossen.

Nuada says:

@Teetrinker: Herzlich willkommen hier und ja, ich glaube auch, dass es sinnvoll ist, nichts auszuschließen.

@Juppi: Danke für den Link, ich habe mir das angesehen. Es ist gut nachvollziehbar, dass es die Versunkene-Kosten-Falle gibt! Ich habe auch schon Hörbücher zu Ende gehört, die mich nur gelangweilt und/oder sogar misslaunig gemacht haben, weil sie schon bezahlt waren und auch, weil ich schon mehrere Stunden Zeit “investiert” hatte. Natürlich ist es überhaupt nicht mehr lustig, wenn es auf Kriegstote angewandt wird, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass das funktioniert.

@Karl-Gustav: Wow! Der Link passt ja perfekt zu dem, worum es mir mit dieser Artikelserie im Kern gegangen ist. Deshalb habe ich sie auch damit begonnen:

Mit und ohne Politik
können gute Menschen Gutes tun
und schlechte Menschen Böses.
Aber dafür, dass gute Menschen Böses tun,
braucht es Politik.

Der Begriff “Politik” ist vielleicht nicht ganz korrekt, aber wenn man davon ausgeht, dass so gut wie alle Politiker Psychopathen sind (oder vielleicht sogar sein müssen?), dann passt es. Und ich habe die Gefahr, zum sekundären Psychopathen zu werden, auch in diesem Teil noch einmal angesprochen:

Sie wollen uns nämlich mitnichten „nur“ beherrschen, sie wollen uns auch verderben, indem sie uns dazu bringen, ihre schwarzmagischen Rituale zu akzeptieren und uns damit ein bisschen nach ihrem Bilde zu formen.

Ich füchte, die Gefahr, verdorben zu werden, ist zur Zeit sehr groß. Aber auf der anderen Seite ist das im Gegensatz zur großen Politik auch etwas, das wir WIRKLICH beeinflussen können. Wir können uns WIRKLICH weigern, zum sekundären Psychopathen zu werden.

Ich bin sehr gespannt auf den angekündigten letzten Teil des Autors, in dem er darauf eingehen möchte, wie man sich schützt, zum sekundären Psychopathen zu werden. Mir war das nämlich hier auch ein wichtiges Anliegen. Das betrifft nicht nur Soldaten, Polzisten, Gefängniswärter und andere Leute, die in staatlichen Organisationen arbeiten. Das betrifft jeden Einzelnen – wenn auch natürlich mit weniger schädlichen Auswirkungen für die Allgemeinheit. Aber auf einer spirituellen Ebene geht es ja nicht nur um die Auswirkung auf die Allgemeinheit, sondern auch um das, was man früher als das eigene “Seelenheil” bezeichnet hat.

Ich glaube, Empathie ist der beste Schutz dagegen. Wir haben sie im Gegensatz zu den Psychopathen, aber natürlich können wir sie zu einem gewissen Grad auch unterdrücken. Es mag Situationen geben, wo das notwendig ist, aber ich halte sie für selten. Meist tut man es aus Selbstgerechtigkeit im Namen einer höheren Moral und durch das Konzept der Schuld, das ich für fragwürdig halte. Deshalb war es mir in diesem letzten Teil so wichtig, das Gelaber von “unschuldigen Zivilisten” zu hinterfragen. Das ist auch eng mit dem “tugendhaften Opfertum” verbunden und bedeutet immer, dass man irgendjemandem für “schuldig” hält und ihm dann selbstgerecht die Empathie entzieht.

Das sind im Krieg Soldaten (bei manchen nur die feindlichen, bei vielen aber alle) und das waren während der Pandemie vor allem die Ungeimpften. Für uns können es aber auch Geimpfte sein.

Nuada says:

Der Film “Das Leben der anderen”, den ich unter Deutsche Kultur als Meisterwerk bezeichnet habe, dreht sich im Grunde darum, wie jemand in einem psychopathischen System NICHT zum sekundären Psychopathen wird, bzw. aufhört, das zu sein.

Mir kommt in dem Zusammenhang der Unterschied zwischen Drama und Melodram in den Sinn, den ich mir mal für einen Artikel vormerke. So viele Menschen haben heutzutage ein Weltbild, das einem Melodram gleicht.

blumenkohl says:

Zum Thema Ritual:

https://morgenwacht.wordpress.com/2017/10/13/vom-fluch-der-magie/

Aus dem Link:

„Geister, ich opfere euch dieses Huhn. Kommt und nehmt seine Seele und sein Blut.“ Diesen Spruch wiederholt er eine Minute lang, während der Alte fortwährend das Glöckchen läutet. Dann läßt der Sohn das Huhn vor den Fetisch fallen. Es ist tot.
„Das“, sagt man mir später, „könnte er auch mit einem Menschen machen.“
Diese Aussage erstaunt mich mittlerweile nicht mehr. Ob Magie „schwarz“ oder „weiß“ ist, ist häufig nur eine Frage der Perspektive, und Heiler wie Coulibaly erinnern mich in ihrer Amoralität oft an Anwälte, wenn nicht an gedungene Mörder. Sie führen Aufträge ihrer Kunden aus. Einmal spreche ich Coulibaly auf die weit verbreitete Angst vor Menschenopfern an (in einigen Quartieren in Lagos weigern sich Kinder aus Angst vor Ritualmördern manchmal, zur Schule zu gehen). Er sagt nur: „Kleine Wünsche erfordern kleine Opfer, große Wünsche erfordern große Opfer. Für eine Lohnerhöhung reicht ein Schaf. Aber wenn ein Bürgermeister Minister werden will…“

Gehen wir mal davon aus dass das oben zitierte kein Blödsinn ist, sondern das es so was in Wirklichkeit gibt (mal so als Arbeitshypothese), dann könnte man doch die Frage stellen was kostet in diesem Zusammenhang die Weltherrschaft?

hans says:

dieser krieg wird von der westlichen juden führung bankers plutokratie geführt mit
jüdischen + freimaurerischen marionetten um so viele weiße arische goyim zu
vernichten auf beiden seiten wie nur möglich was die jüdische pharma lobby bisher
mit corona noch nicht geschafft hat . es gibt nur ein rassistisches volk , die juden deren
USA presse + rabbis offen schwarze gegen weiße in USA aufhetzen um einen
bürgerkrieg zu fördern . nebengewinn ist europas wirtschaft zu zerstören . auch
israelische rabbis + generäle haben deutschlands städten schon atombomben angedroht.

Karl Gustav says:

@ Nuada

Mir fällt dazu auch die Analyse von Kevin MacDonald zum Altruimus ein. Es gibt einen offensichtlich adaptiven evolutionsgeprägten Drang, daß man gemocht und respektiert werden will, und einen sehr starken Drang, nicht von der Gruppe ostraziert zu werden. MacDonald nannte es wohl “strafenden Altruismus”, wenn man sich ausserhalb der Gruppe bewegt. Und das ist bei unsere Rasse sehr ausgeprägt. Deshalb ist es vermutlich für Psychopathen einfacher, uns mit sekundärem Psychopathologismus “anzustecken”. Das erinnert mich wiederum an das “Induzierte Irresein” ( Ludwig Wille und Emil Kraepelin.)

Es handelt sich dabei um eine…

„…Geistesstörung, deren spezifische Ursache der unmittelbare Einfluß eines Geisteskranken ist, dessen psychotische Überzeugungen auf dem Wege der psychischen Übertragung (Induktion) übernommen werden.
Meist handelt es sich beim Induzierenden um jemanden, der verhältnismäßig gering vom Normalen abweicht […]. Der Induzierte übernimmt ohne Kritik Überzeugungen des Kranken […].
Die Induzierten schließen sich gelegentlich zu sektenartigen Gruppen zusammen […]. Sind nur zwei Personen beteiligt, wird von „folie à deux“ gesprochen. Bei größerer Ausbreitung kann es zu psychogenen Masseninduktionen kommen, deren Entstehungsweise gleichartig ist, auch wenn nicht ein Geisteskranker den Ausgangspunkt darstellt […]“.

Auch der deutsche Mediziner Rigolf Hennig bezog sich auf den Begriff:

„Die Tatsache, daß Behörden und Gerichte bislang mehrheitlich das üble Spiel mitspielen liegt nicht nur im fortgeltenden Besatzungsrecht – s. auch Art. 139 GG als Befreiung von der Selbstherrschaft – sondern in der völkerrechtswidrig durchgeführten und anhaltenden ‚Umerziehung‘ des deutschen Volkes, die man zutreffender als ‚Massenverblödung‘ oder wissenschaftlich nach Prof. Kräpelin als ‚induziertes Irresein‘ bezeichnen sollte. Nach dieser Gehirnwäsche und unter dem Druck des fortbestehenden Besatzungsrechtes tun angeblich verantwortliche deutsche Politiker als Handlanger der Fremdherrschaft Dinge, die ihrem eigenen Volk kaum wieder gutzumachenden Schaden zufügen, wie – die Überfremdung Deutschlands, die einer Landnahme durch Ausländer gleichkommt, – der gesteuerte Bildungsverfall – s. Pisa – durch ständige Bildungsexperimente, – die Überschuldung – vor allem im Wege der ‚Privatisierung‘ (‚privare‘ heißt ‚rauben‘) – der Zusammenbruch der Sozialsysteme, zumal des Gesundheitssystems, – die aufwachsende Kriminalität, Sucht, Entartung durch Duldung und Verharmlosung – u. a. m.“

Gesund zu bleiben, ist also gar nicht so einfach, unter diesen kranken Bedingungen…

Nuada says:

@blumenkohl:

Gehen wir mal davon aus dass das oben zitierte kein Blödsinn ist, sondern das es so was in Wirklichkeit gibt (mal so als Arbeitshypothese), dann könnte man doch die Frage stellen was kostet in diesem Zusammenhang die Weltherrschaft?

Wahrscheinlich würde ein Huhn nicht reichen.

Ich halte diese Arbeitshypothese nicht für ausgeschlossen, aber ich nehme sie auch nicht als sicher an und versuche bei der Betrachtung des Okkulten immer den Bezug zu dem herzustellen, was wir als real erachten, zum Beispiel über Psychologie. Aber auch damit lässt sich nicht alles erklären. Dass man die Naturgesetze brechen kann, glaube ich nicht, aber es ist gut möglich, dass wir die Naturgesetze nicht vollständig kennen. Doch sogar diejenigen, die diese Arbeitshypothese für sich selber vollkommen als Blödsinn verwerfen, dürfen nicht außer Acht lassen, dass es sehr wohl machtvolle Menschen geben kann, die daran glauben und entsprechende Rituale abhalten, um ihre Ziele zu erreichen.

Außerdem glauben wir alle unterbewusst ein bisschen an Magie. Man muss nur einmal die angespannten Gesichter und die angestrengte Haltung von Zuschauern bei einem Fußballspiel beobachten. Sie alle versuchen, den Ball mit magischer Willenskraft in die gewünschte Richtung zu lenken oder sogar die Spieler zu bewegen und der Begriff “Heimspiel” suggeriert, dass es ein Vorteil ist, wenn mehr Leute im Stadion sind, die das tun. Ich mache das nicht mehr, aber wenn mein Sohn eine Flugreise unternimmt (was gottlob selten vorkommt), sitze ich wie gebannt vor Flight-Aware und halte das kleine Flugzeug-Icon auf dem Laptop mit Willenskraft vom Abstürzen ab. Natürlich glaube ich absolut nicht, dass ich das bewirken kann, und ich weiß noch nicht einmal, ob das Icon bei einem Absturz wirklich vom Bildschirm verschwinden würde, aber solange es nicht verschwindet und ständig Flughöhe und Geschwindigkeit aktualisiert angezeigt werden, fühle ich mich beruhigt. Im Grund ist das gute alte Daumendrücken oder “Ich denke an dich” bei einer Operation oder einer Prüfung das Gleiche.

Deshalb halte ich es gar nicht für ausgeschlossen, dass die Satanisten großen Wert darauf legen, dass möglichst viele normale Menschen ihre “magische Kraft” einbringen, zum Beispiel, indem sie einen Krieg unterstützen und für eine Seite hoffen. Warum ist eigentlich das Z im Westen unerwünscht? Und warum gibt es überhaupt das Z in Russland? Oder warum sind in Deutschland Hakenkreuze verboten? Das hat doch alles keinen rationalen Grund!

Ich bin übrigens bei der Recherche zu diesem Artikel auf eine Frau aus Frankfurt gestoßen, die als eine Art Maklerin magische Rituale vermittelt, die dann in Afrika durchgeführt werden.
https://tinyurl.com/mr48htxs

Unter anderem steht in dem Artikel, dass alle Opfertiere unbedingt männlich sein müssen. Das bedeutet wahrscheinlich nichts, aber mir ist es aufgefallen, weil es mich schon lang stört, dass oft so geredet wird, als ob nur “Frauen und Kinder” eine Lebensberechtigung hätten.

@Hans: Herzlich willkommen in unserem kleinen Kreis. Das Wort “westlich” halte ich nicht mehr für ganz zutreffend. Wir kennen uns mit den Strukturen im Westen nur besser aus. Sobald man aber ein kleines bisschen tiefer hinter die Kulissen in Russland blickt, tun sich da die gleichen Abgründe auf.

Und ich tendiere auch zu der Vermutung, dass das rituelle Menschenopfer der Impfung nicht ausgereicht hat. Der Übergang von Corona zu Ukraine war rasant.

Nuada says:

@Karl-Gustav:

Gesund zu bleiben, ist also gar nicht so einfach, unter diesen kranken Bedingungen…

Das ist wahr. Ich sehe die größte Gefahr darin, dass Leute glauben, sie wären gesund und sicher, wenn sie nur den einen oder anderen Aspekt begriffen haben – zum Beispiel den LGBTQ-Kram oder dass der Islam keine schöne Religion ist oder dass die “Altparteien” beschissen sind usw. Jetzt ganz aktuell sehe ich diesen Irrtum bei den Kreml-Groupies, die mit vielem, was sie über “den Westen” herausgefunden haben, absolut recht haben, aber vollkommen unkritisch gegenüber der russischen Propaganda sind, die mindestens genauso übel ist.

In dem Gespräch mit dem Russen, das ich im Artikel erwähnt habe, meinte er, Russen wären das am brutalsten gehirngewaschene und seelisch verstümmelte Volk überhaupt. Ich habe sofort gedacht: “Da gibt es aber noch andere Anwärter” und ihm auch gesagt, dass wir das ebenfalls von uns glauben, dass ich mich aber nicht auf einen Wettkampf um so einen zweifelhaften Titel einlassen möchte. Das haben wir auch unterlassen. Ich habe mir seine Worte aber gemerkt und mittlerweile bin ich nicht mehr ganz sicher, ob er nicht “gewonnen” hätte. Wir wären wenigstens wahrscheinlich (noch?) nicht bereit für so ein sinnloses Gemetzel, das sich Russen und Ukrainer bieten lassen, und nicht-weiße (zentralasiatische) Einwanderung nehmen die meisten Russen genauso stoisch hin wie die meisten Westeuropäer. Kommunismus ist internationalistisch und antirassistisch.

Nach dieser Gehirnwäsche und unter dem Druck des fortbestehenden Besatzungsrechtes tun angeblich verantwortliche deutsche Politiker als Handlanger der Fremdherrschaft Dinge, die ihrem eigenen Volk kaum wieder gutzumachenden Schaden zufügen

Dazu fällt mir ein sehr befremdliches Interview ein, das Robert Habeck kurz nach seiner Ernennung zum Minister/Vizekanzler der ARD gegeben hat und das der Journalist mit “Irgendwie hatte ich mir Sieger ein wenig anders vorgestellt” kommentiert hat. Er wirkt so bedrückt, dass ich kurz dachte, ich würde ihm wünschen, dass er die Konsequenz zieht, die er offen anspricht: “Es nicht zu tun, dann muss man auch zurücktreten und sagen: ‘Ich bin draußen'”

https://youtu.be/jEh2nWEqj0k?t=1650

Natürlich hätte es uns nichts gebracht, wenn er es getan hätte. Aber wenn jemand tatsächlich noch genug normale Menschlichkeit hat, um solche Gedanken aufkommen zu lassen, hätte ich es ihm persönlich gegönnt.

Er hat es nicht getan.

Juppi says:

“Wir wären wenigstens wahrscheinlich (noch?) nicht bereit für so ein sinnloses Gemetzel, das sich Russen und Ukrainer bieten lassen,”

Ganz so bereit sind die auch nicht.
Sogar unser Mainstream berichtet erstaunlich kritisch, wie brutal die Ukraine rekrutiert:

https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-russland-soldante-rekruten-mobilmachung-front-einsatz-methoden-92196808.html

Nuada says:

@Juppi: Ich habe das Video in Deinem Link angeklickt. Die entführen tatsächlich Leute, die sich verzweifelt wehren, mit roher Gewalt von der Straße weg, um sie in eine grauenhafte Notwehrsituation zu bringen, wo sie morden müssen, um nicht selber ermordet zu werden.

Und für was? Für hohle Phrasen und Wahnvorstellungen.

Politiker müssen zu 100 Prozent Psychopathen sein. Das könnte doch ein normaler Mensch nicht mit seinem Gewissen vereinbaren.

Karl Gustav says:

Beide Seiten wollen Christen sein, schlagen sich aber bevorzugt gegenseitig die Schädel ein, freiwillig oder geben die Verantwortung dafür an einen “Heilsbringer” ab. Und an den Spitzen der “Kirchen” sitzen die selben Psychopathen wie in den Regierungen. Wenn diese scheinheilig zu Ostern wieder ihr Maul aufreißen, sollte man ihnen- in guter alter Tradition der Inquisition- heißes Blei in das selbe gießen. Das ist jetzt mein “Osterwunsch” für alle Kriegstreiber, Rabulisten und Sophisten, die unseren schönen Planet entweihen. Bin ich jetzt auch ein Psychopath?

Nuada says:

@Karl-Gustav: Ich habe zuweilen auch Bilder im Kopf, die im Falle einer Verfilmung ab 18 wären – und das nicht wegen Sex! Aber ich bin sicher, ich würde es nicht tun, wenn so eine Kreatur mir hilflos ausgeliefert wäre. Und Du auch nicht!

Die Vorstellung, wie solche Leute lamentieren und manipulieren, schmeicheln, drohen, schreien, toben und hetzen und und sich immer mehr reinsteigern und demaskieren, bis sie schließlich wie Rumpelstilzchen voller fassungslosem Entsetzen erkennen müssen, dass es einfach nicht mehr wirkt, hat aber auch etwas für sich. Ich glaube sogar, das ist ihre größte Angst.

Nuada says:

Während man in der Ukraine bei der Rekrutierung einfach Zwang anwendet und Männern zwischen 18 und 60 die Ausreise verbietet, setzt man in Russland unter Anderem auf Werbefilmchen, die an Peinlichkeit für die Staatsführung fast nicht zu überbieten sind.

Echte existentielle Probleme, die Leute wirklich haben, aber (in einem dünn besiedelten riesigen Land mit enormen Ressourcen und intelligenter, fleißiger Bevölkerung!) ganz bestimmt nicht haben MÜSSTEN, werden schamlos offen gezeigt. Es wird überhaupt nicht darauf eingegangen, warum die Menschen so verzweifelt sind, es wird einfach der Gang zum Rekrutierungsbüro als Lösung angeboten.

1. Filmchen: Ein Vater erklärt betrübt seiner halbwüchsigen Tochter, dass er schon wieder keinen Lohn für seine Arbeit bekommen hat. Offenbar ist das ganz normal und bedarf keiner weiteren Erklärung. Auch der Kriegsdienst (den er vermutlich in Tschetschenien geleistet hat) hat augenscheinlich keine finanzielle Absicherung gebracht. Sie gibt ihm darauf ihre Spardose mit dem Geld, das sie für ein Handy ansparen wollte. Anschließend erzählt ihre Freundin, dass ihr Vater ebenfalls Veteran ist und sich jetzt für die Ukraine gemeldet hat. Der Vater belauscht das Gespräch vom Flur aus und fasst einen Entschluss. Die nächsten sechs Monate sieht man nicht, danach kommt er aus der Ukraine zurück und überreicht seiner Tochter strahlend ein weißes iPhone.

2. Filmchen: Ein junger Landwirt, der sich tagtäglich in aller Herrgottsfrühe Uhr auf seinem Hof abrackert, nebenbei noch bei der Post arbeitet und sich trotzdem nur eine kaputte Rostlaube leisten kann, erklärt seinen Saufkumpanen, dass er nicht mehr mit ihnen saufen will, was diese nicht begreifen können. Stattdessen will er alles verkaufen und sich für den Kriegsdienst melden. Später sieht man dann die minderwertigen Saufkumpane zu Fuß unterwegs und neidvoll staunen, dass der junge Landwirt in Militäruniform in einem hübschen neuen Auto fährt.

3. Filmchen: Ein schüchtern wirkender junger Mann steht vor dem Rekrutierungsbüro und fasst erkennbar einen Entschluss. Wie man später sieht, hat er Schulden bei höchst zwielichtigen Gestalten, die ihm die Arme brechen wollen, wenn er nicht zahlt. Auch das ist offenbar ganz normal. Er zeigt den Kredithaien den Vertrag aus dem Rekrutierungsbüro vor und legt ihnen auch noch frech nahe, ihre Behausung zu putzen, ohne ihnen Geld zu geben. Darauf brechen diese ihm nicht etwa die Arme, sondern nehmen das kleinlaut zur Kenntnis, weil es ein tolles neues Gesetz gibt, dass Rekrutierten Aufschub bei der Rückzahlung von Schulden zu gewähren ist.

Hier das Video dazu. Der junge Mobilisierungsflüchtling, der es präsentiert, ist ein netter Kerl, glaube ich, er kopiert nur stark den lauten, marktschreierischen “American Style”, was ein bisschen nervt.

https://www.youtube.com/watch?v=2fo65r9AuCw

blumenkohl says:

@Juppi
@ Nuada

ja, es sieht so aus als ob beiden Seiten die Soldaten ausgehen. Vor ein paar Wochen war schon mal ein Video aus der Ukraine auf Telegram zu sehen in dem die Leute mit Gewalt von der Straße weggefangen wurden. Und das die Russen in Gefangenenlagern nach Freiwilligen suchen und mit einer müden Propaganda wie in den Video ist auch schon bezeichnend. Das alles stützt meine Vermutung das sie so was wie einen richtigen Krieg wie im 2. Weltkrieg nicht mehr hin bekommen.

Nuada says:

@blumenkohl:

Das alles stützt meine Vermutung das sie so was wie einen richtigen Krieg wie im 2. Weltkrieg nicht mehr hin bekommen.

Ich glaube auch, dass ihnen für einen Weltkrieg vor allem der Kriegsgegner fehlt.

Während es in den ehemaligen Sowjetrepubliken gerade noch so mit Mühe und Not funktioniert, kann ich mir nicht vorstellen, dass das auch in Westeuropa erfolgreich wäre. In der Ukraine mussten sie jahrelang eine blau-gelbe Hollywood-Parodie auf den Nationalsozialismus aufbauen, damit auch nur dieser lokal begrenzte Krieg möglich war. Bei uns gibt es nicht einmal ansatzweise etwas in der Art, linksgrüne Gutmenschen mit Deutschland-ist-mir-doch-egal-Haltung eignen sich nicht als Kanonenfutter. “Freiheit und Demokratie” ist recht und schön und gut für ungefährliche Demos-gegen-Rechts aber so wichtig, dass man für den Scheiß tatsächlich sterben würde, ist das wohl kaum jemandem. Das geht nur für Gott und Vaterland, und die sind abgeschafft.

Die Vorstellung, dass ihnen ihre eigene Gehirnwäsche jetzt den Plan für einen Weltkrieg versaut, hat etwas ….

blumenkohl says:

„Die Vorstellung, dass ihnen ihre eigene Gehirnwäsche jetzt den Plan für einen Weltkrieg versaut, hat etwas ….“

Ja, das ist lustig. Da haben sie wohl die systemimmanenten Gesetzmäßigkeiten nicht so richtig verstanden.

blumenkohl says:

@Nuada
da Du ja nach eigenen Angaben über keine militärischen Kenntnisse verfügst ist es vielleicht nicht schlecht wenn du dir diese Serie, es sind über 85 Teile plus ca. 45 Teile unter einer anderen Überschrift, teilweise ansiehst. Es ist nicht immer schön was einem da geboten wird, von daher kann es sein das es für Dich sehr schmerzlich wird. Wenn es Dir zu sehr schmerzt klick es weg.

https://www.youtube.com/watch?v=dtAeD6UAkk8&list=PL-qvQQ0cni9_7vxzY25IhMqR85od__u-M

Ich selber habe alle Teile und noch weitere auf dieser Seite gesehen, und habe für mich daraus die eine oder andere Erkenntnis gezogen. Aber wenn man sich das angehört hat kann man eine Ahnung davon bekommen was Krieg wirklich bedeutet. Ja, nur eine Ahnung weil man ja nicht richtig dabei war. Das Tagebuch ist aber schon fast so gut das man das Gefühl hat man ist dabei.

Nuada says:

@blumenkohl: Mit den “militärischen Kenntnissen”, über die ich nicht verfüge, habe ich vor allem Waffentechnologie und die Strategien gemeint, die in Oberkommandos ersonnen werden – und häufig auch von Sofagenerälen. Darüber habe ich nicht nur keine Kenntnisse, darüber will ich auch keine.

Aber die Videoserie, die Du verlinkt hast, ist etwas ganz anderes. Über die Fronterlebnisse der betroffenen Soldaten weiß ich zwar auch viel weniger, als ich wissen könnte, aber dafür schäme ich mich ein bisschen. Ich bin alt genug, um die Gelegenheit zum Zuhören gehabt zu haben. Es gab niemanden in der unmittelbaren Familie, aber bei größeren Familientreffen schon, und wir hatten die regelmäßig, und mein Opa war im 1. Weltkrieg an der Front, darüber weiß ich auch so gut wie nichts. Wenn das Thema überhaupt aufkam, ging es immer nur um den 2. Krieg. Natürlich habe ich mich immer korrekt benommen, aber Kriegserzählungen waren mir furchtbar unangenehm und ich habe nie nachgefragt oder mich neben einen Onkel gesetzt und ihn gebeten, mir mehr darüber zu erzählen, sondern war im Gegenteil immer froh, wenn das Thema vorbei war. Es kam ohnehin sehr selten auf, aber sie hätten vielleicht mehr Interesse und Einfühlungsvermögen gebraucht.

Ich werde es mir anhören. Danke.

Nuada says:

Ich habe eigentlich den Großteil meines Lebens Krieg für etwas gehalten, was “die Leute früher gemacht haben”, weil sie verrückt waren – so wie Hexenverbrennungen zum Beispiel.

Ich erinnere mich noch an eine Überschrift “Die MTV-Generation zieht in den Krieg” – ich glaube, es ging um Engländer im Irak. Bei Amerikanern ist man das irgendwie gewöhnt, aber bei Europäern empfand ich das als hochgradig absurd, und die Zeitung fand das offenbar auch absurd genug, um es so auszudrücken.

Ich finde es auch bei Russen und Ukrainern absurd. Und bei Deutschen, die entweder die eine oder andere Seite verstehen.

Nuada says:

Passend zum Thema Todeskult habe ich in Ausgabe 41 der Expresszeitung zwei Zitate von Alexander Dugin gefunden, die darauf hindeuten könnten, dass der Todeskult nicht nur für betrunkene Individuen gilt, sondern für etwas sehr viel Größeres:

Wenn die Vierte Politische Theorie [die Theorie, die Dugin vertritt] nicht in der Lage ist, das Ende der Zeiten zu realisieren, dann wäre sie wertlos, Das Ende der Zeiten sollte kommen; aber es wird nicht von selbst kommen. Es ist eine Aufgabe, keine Gewissheit.

Alexander Dugin: Die Vierte Politische Theorie, 2012, S. 150 der englischsprachigen PDF-Version

Die Bedeutung von Russland ist, dass durch das russische Volk der letzte Gedanke Gottes, der Gedanke an das Ende der Welt realisiert wird . (…) Der Tod ist der Weg zur Unsterblichkeit. Die Liebe wird beginnen, wenn die Welt untergeht. (…)Wir entwurzeln den verfluchten Baum der Erkenntnis. Mit ihm wird das Universum zugrunde gehen,

Alexander Dugin zitiert nach Stephen D. Shenfield: Russian Facism Traditions, Tendencies, Movements, 2001, S. 197

Das ist nicht gerade eine kleine Aufgabe, scheint mir. Man muss schon ein bisschen größenwahnsinnig sein, sich das vorzunehmen, und meiner Einschätzung nach auch sehr bösartig. Aber ich glaube, beide Voraussetzungen sind gegeben. Möglicherweise passt es zu der Weissagung des Gaon von Wilna, dass der Aufstieg Russlands zur Großmacht das Kommen des Messias anzeigt. Der könnte eventuell mit “der Liebe” gemeint sein, die beginnt, wenn die (bisherige?) Welt untergeht. Immerhin hat Dugin, der vermutlich kein Jude ist, dennoch nach eigener Aussage sein Leben lang die Kabbala im Original studiert.

Ich habe das nicht getan, deshalb stochere ich da im Nebel. Aber irgendeine okkulte Bedeutung hat Russland in der kabbalistischen Lehre.

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