Dies ist eine Nachveröffentlichung eines Artikels aus dem Jahr 2019.
Viele Islamkritiker können nicht begreifen, dass sich die Kreise, die als politische Linke bezeichnet werden, nicht mit wehenden Fahnen ihrer Bewegung anschließen. Schließlich geht es doch bei dieser Kritik um genau die Punkte, die von der Frankurter Schule und ihren Jüngern, den 68ern, bei uns kritisiert werden: autoritäre Strukturen, Patriarchat, das Einhalten religiöser Vorschriften, Festhalten an Traditionen, mangelnde Toleranz für unsittliche und feministische Frauen, sexuelle Abweichler aller Art sowie Außenstehende ganz allgemein und natürlich vor allem unzureichender Respekt vor Juden und ihren Anliegen.
Bei uns bekämpfen sie solche Tendenzen mit Zähnen und Klauen, da ihnen von der Frankfurter Schule eingeimpft wurde, all dies sei Grundlage des autoritären Charakters, der zwangsläufig zum Faschismus führt, was auch immer sie sich darunter vorstellen – auf jeden Fall etwas ganz Grauenhaftes, das unbedingt vermieden werden muss.
Daher ist die zur Schau gestellte Sympathie gegenüber Moslems und Akzeptanz des Islam in der Tat auf den ersten Blick sehr merkwürdig.
Es gibt natürlich Erklärungen dafür. Eine ganz naheliegende ist die, dass es sich bei Moslems in unseren Ländern um eine Minderheit handelt und Minderheiten aller Art von Kulturmarxisten als revolutionäre Fußtruppen benutzt werden. Dazu kommt, dass Moslems eine hitzköpfige Minderheit mit hohem destruktivem Potenial sind, die sich sehr leicht aufhetzen lässt. Möglicherweise ist diese Erklärung aber nicht die einzige.
Eigentlich müsste diese merkwürdige Sympathie ja auch den Moslems auffallen und ihr Misstrauen erregen, zumindest sollte man annehmen, dass die Sympathie nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Eine Studie zum Wahlverhalten von türkischen Bundesbürgern hat hingegen erbracht, dass sie signifikant stärker zum linken Parteispektrum tendieren als Deutsche. Sie schließen sich zuweilen auch Aktionen gegen Islamkritiker und die AfD an, aber nicht in dem Ausmaß, in dem man das eigentlich erwarten sollte und auch eher als Mitglieder der Antifa oder private Straßenpöbler denn als Mitglieder islamischer Organisationen.
Zumindeste einem Moslem ist es aber aufgefallen und seine Gedanken dazu sind auch für uns sehr aufschlussreich. Es handelt sich offensichtlich um einen fundamentalistischen Moslem und meiner Vermutung nach um einen deutschen Konvertiten. Seine Denkweise ist – trotz unzweifelhaft fundamentalistisch islamischer Überzeugung – von abendländischer Logik und deutscher Gründlichkeit bei der Lageanalyse geprägt, dazu kommt, dass er sich in der deutschen Gesellschaft sehr gut auskennt. Es könnte natürlich auch ein intelligenter Türke oder Araber sein, der in Deutschland geboren ist. Aber würden die wirklich Pfarrer Fliege kennen???
Seine Gedankengänge sind auf dem Blog Kopten ohne Grenzen veröffentlicht. Das ist meiner Recherche nach die einzige Quelle für diesen Artikel, ich fände es sehr bedauerlich, wenn er verschwinden würde, denn ich halte ihn für ein hochinteressantes Zeitdokument.
Nun, jetzt gibt es eine zweite Quelle, denn ich werde ihn in voller Länge und unkommentiert hier nachveröffentlichen. Ich bitte darum, zu beachten, dass ich nicht mit dem Autor sympathisiere, sondern lediglich seine Gedankengänge zu den so genannten “Linken” vorstelle, die möglicherweise auch für uns erhellend sein können. Ich habe zur besseren Lesbarkeit ein paar Absätze eingefügt, aber orthographische Fehler wie im Original gelassen. Sie sind minimal und stören kaum den Lesefluss, weisen aber ein typisches Muster auf, an dem sich dieser Autor mit hoher Treffsicherheit wiedererkennen ließe. Der Artikel stammt vom November 2012, wenn der Autor also von der “politischen Rechten” spricht, meint er nicht die AfD, sondern vermutlich Teile der CDU/CSU, Kleinstparteien oder nicht parteilich organisierte Kreise. Los geht’s!
Warum Linke für Muslime gefährlicher sind als Rechte
Wie vermutlich viele andere Muslime verfolge ich die immer intensivere und professionellere Hetze gegen den Islam und Muslime seitens der Medien und Politik (insbesondere was das rechte Spektrum angeht) mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit, Abscheu und Befremden.
Die Hintergründe für diese Hetze sind den meisten Muslimen geläufig. Doch was bei mir noch viel größeres Befremden auslöst ist das auf den ersten Blick völlig unverständliche und widersprüchliche Verhalten der politischen Linken. Mir fällt bereits seit Jahren auf, und dies ist ein Phänomen, welches alle westlichen Länder mit muslimischer Minderheit aufweisen, dass all jene die sich dieser anti-islamischen Stimmungsmache widersetzen und penetrant bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Beschützer und Interessenvertreter der Muslime gerieren, nahezu ausschließlich der politischen Linken angehören. Von gemäßigt-links, über religiös-links bis hin zu linksextrem ist alles in diesem Lager vertreten.
Das Merkwürdige daran ist zunächst einmal die offensichtliche Tatsache, dass uns Muslime mit den linken Dekadenz-Apologeten rein gar nichts verbindet, weder was die gesellschaftspolitischen noch alle anderen weltanschaulichen Ansichten angeht. Unser Weltbild steht dem der Linken in allen Aspekten diametral entgegengesetzt, auch wenn einige ignorante „Muslime“, welche in ihrer Einfältigkeit den linken Avancen auf den Leim gegangen sind und in ihnen bspw. geeignete Verbündete im Kampf gegen „Islamophobie“ sehen, sich darüber hinweg täuschen oder sich sogar noch Schnittmengen mit ihnen einreden mögen. Es handelt sich hierbei um Leute die bei gleichzeitigen, leidenschaftlichen Sympathiebekundungen für Muslime und ihre Bedürfnisse alle nur denkbaren Kübel des Hasses und Spottes insbesondere über konservative Christen und ihre Werte ausschütten und bspw. den Papst zutiefst verabscheuen, nur weil dieser unter anderem gerade noch den nötigen Rest an Mut aufbringt die Homo-Ehe und vorehelichen Geschlechtsverkehr (wenn man so möchte, neben Abtreibung, Umweltschutz zu Gunsten „Mutter Natur“ und Drogenkonsum die „fünf heiligen Säulen“ linker Ideologie) ab zu lehnen.
Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass die Religion, sofern diese sich nicht als linke Befreiungstheologie umfunktionieren und instrumentalisieren lässt, allgemein verabscheut, als „Opium des Volkes“, der „armen, unterdrückten Kreatur“ bezeichnet wird. Dies ist der Hauptgrund linker Politik für die seit je her gewollte Anhebung des Lebensstandards der bescheidenen Schichten, um diese durch ein angenehmeres irdisches Leben von der Religion ab zu bringen. Insbesondere im extremeren, marxistischen Lager gibt es keinerlei Sympathie für jegliche Form der Spiritualität. Die politische Linke hat zudem vor allem in den 60er Jahren, in denen der Marxismus über die Ideologie der Frankfurter Schule (diese sollte jeder Imam studieren!) zu einer erneuten Blütezeit gelangte, die Grundlagen dafür geschaffen, grundlegende Werte, die einst auch dem Westen zu eigen waren, wie Keuschheit, Familienzusammenhalt und Achtung vor der Autorität sowie fundamentale gesellschaftliche Institutionen wie die Ehe bzw. die Familie einem stetigen Zersetzungsprozess auszuliefern, um diese nachhaltig zu zerstören, was ihnen im Nachhinein betrachtet, zweifellos gelungen ist.
Insbesondere auf die Institution der Familie (für die Intellektuellen der Frankfurter Schule die „Keimzelle des Bösen“) haben es Linke seit Anbeginn ihrer Formation und Agitation abgesehen, sei sie doch gemäß ihres Ziehvaters Marx aufzuheben, da sie für die Versklavung von Frau und Kind stehe und langfristig betrachtet einem anti-autoritären, kommunistischen Utopia und kurz- bis mittelfristig einem sozialistischen Staat, welcher schon in der Wiege die Erziehung und geistige Formung der Kinder übernimmt, im Wege stehe. Das geeignete Instrument hierfür war der Feminismus, welcher insbesondere im Zuge der 68-er Revolution in noch radikalerer (marxistischer) Form einen neuen Auftrieb gewann und sich insbesondere nach dem vollzogenen Marsch der 68-er durch die Institutionen in der politischen Praxis nieder schlug. Als Beispiel genannt seien hier die Legalisierung der Abtreibung und vor allem die gesetzliche Entbindung der Frau von ihren Pflichten als Hausfrau und Mutter, indem man ihr gesetzlich gestattete, eine Tätigkeit ohne Erlaubnis des Ehemannes auf zu nehmen.
All dies hat nicht nur zu einer drastischen Senkung der Geburtenrate, da viele Frauen, insbesondere Akademikerinnen, das Nachgehen ihrer Selbstsucht in Form einer Karriere einer Familiengründung vorziehen, (unter anderem, um sich wiederum Konsummüll zu kaufen, den sie nicht brauchen) sondern auch zur Zerschlagung der (im Islam heiligen) Familienbande geführt. Des Weiteren dürfte auch das heutige vom Feminismus beeinflusste, männerfeindliche Familien- und vor allem Scheidungsrecht Männer von einer Familiengründung abhalten oder davon Kinder, in welchem Rahmen auch immer, in die Welt zu setzen. Dieser Prozess der Familienaufhebung wurde kontinuierlich und systematisch bis heute weiter geführt mit der flächendeckenden Einführung der Kinderkrippe. Heute haben Emanzen dadurch mehr denn je die Möglichkeit sich ihrer Kinder gleich nach der Entbindung von der Nabelschnur zu entledigen, um ihrer „Selbstverwirklichung“ nach zu gehen. Bald nach der mit fadenscheinigen Argumenten begründeten und geplanten Einführung der Ganztagsschule, werden wir uns gesellschaftlich genau dort befinden, wo Marx uns haben wollte. Dann besitzt der Staat das alleinige Monopol auf die Erziehung von der Wiege bis zum Erwachsenenalter.
Der zweite andere Totengräber der Familie war neben dem von Grund auf anti-familiären Feminismus die ebenso marxistische Praktik der sogenannten „freien Liebe“, voran getrieben und verbreitet durch die sexuelle Revolution der 68-er. Die Haltung hinter dieser Philosophie findet ihren konzentrierten Ausdruck in dem unfassbar dämlichen Ausspruch: „Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment!“.
Die Folge dessen war im Übrigen nicht nur wie bereits erwähnt die Erosion der Familie, sondern auch die Zunahme und Verbreitung von Geschlechtskrankheiten wie AIDS, die Sexualisierung unserer Gesellschaft und die Enttabuisierung von perversen Sexualpraktiken, welche das Verbreiten von Geschlechtskrankheiten zusätzlich fördern sowie die gefährliche Zunahme von (heut zu Tage vor allem für alle frei zu gänzlicher) linkerseits als „emanzipatorisch“ gefeierte Pornographie, die zudem noch als Katalysator für all dessen wirkt.
Ein weiterer dritter Faktor, der sich besonders heute äußerst verheerend auf die Familienstruktur auswirkt ist die von Linken initiierte totalitäre Homosexuellenbewegung. All dies geschah selbstverständlich mit voller Absicht entlang der Vorgaben bzw. der politischen Langzeitprogrammatik des kommunistischen Manifests. Kurzum und um auf den Ausgangspunkt zurück zu kehren: Vor diesem Hintergrund ideologisch völlig unüberbrückbarer Differenzen stellt sich die Frage wie sich dieses widersprüchliche und scheinbar völlig inkonsequente Verhalten der Linken erklärt. Dieses Verhalten sollte bei uns Muslimen nicht nur eine Alarmleuchte angehen, sondern in Folge dessen eigentlich automatisch folgende Frage, die ich in dieser Niederschrift letztlich zu beantworten versuchen möchte, auf kommen lassen:
Warum erregten und erregen bereits erwähnte konservative Werte und strenge moralische Sitten einerseits im christlichen Milieu bei Linken völlig getreu ihrem ideologischen Überbau abgrundtiefe Abscheu, ja eliminatorischen Hass, der sich mitunter in Gewalt niederschlägt und andererseits bei Muslimen, bei denen jene Sitten noch strenger sind und ernster genommen werden, scheinbar nicht? Warum sind jene Werte, sofern sie unter westlichen Christen und Konservativen üblich sind, seit jeher Gegenstand vernichtender und beißender Kritik, bei uns Muslimen aber in den meisten Fällen nicht einmal ein Erwähnen wert? Warum ständig dieses Angebiedere, obwohl wir die personifizierte Repräsentanz alle dessen sind, was sie anderenorts so abgrundtief hassen?
Es ist integraler Bestandteil des linken Weltbilds, wobei es hier völlig gleichgültig ist, an welchem Ende des linken Spektrums man sich befindet, mit seinem universellen Anspruch besagte Werte und Institutionen zu vernichten und daraufhin aus diesen Trümmern entlang seiner ideologischen Vorgaben eine neue weltweite Gesellschaft zu errichten. Der schleichende Prozess der gesellschaftlichen Zersetzung, vor allem der Familie ist ein von allen Linken, wenn auch zumeist aus taktischen Gründen verheimlichter, aber dennoch gewollter Vorgang, an dem sie alle, welcher Schattierung auch immer, maßgeblichen Anteil hatten und der für die notwendige darauf zu folgende weltweite Transformation zu einer sozialistischen Ordnung notwendig ist. Nichts darf dieser im Wege stehen. Und dafür müssen selbstredend auf Dauer auch die Traditionen und das moralisch-sittliche Gefüge des Islams zertrümmert werden. Letzten Endes, (und dies sollten sich speziell jene charakterschwachen, von Minderwertigkeitskomplexen zerfressenen „Muslime“ hinter die Ohren schreiben, die meinen sie müssten aus Gründen der gesellschaftlichen Akzeptanz einen relativistischen, liberalen, politisch-korrekten Pseudo-Islam vertreten bzw. herbei konstruieren), muss darüber hinaus auch der Islam in seiner lediglich rein spirituellen Form, als Vorbedingung zu einem kommunistischen „Paradies auf Erden“(ausibillah!), einem atheistischen Materialismus weichen.
Diesbezüglich kann es angesichts der Ideologie der Linken und des danach ausgerichteten, weltweit zu beobachtenden gesellschaftlichen Wandels, voran getrieben vor allem von NGO´s, Menschenrechtsorganisationen und der UNO, nicht den geringsten Hauch eines Zweifels geben. Deswegen ergibt eine ehrliche pro-islamische Position aus der Sicht eines konsequenten, per Definition (gesellschafts-)revolutionären Linken nicht den geringsten Sinn. Und vor genau diesem Hintergrund müssen die Muslime das krampfhafte Gekrieche der Linken betrachten. Folglich kann es sich bei dem pro-islamischen Gebaren zumindest im Falle hochrangiger linker Politiker und sonstiger Schlüsselpersonen nur um eine doppelzüngige Taktik handeln. Es muss in Anbetracht vorangegangener Beobachtungen schlicht als subtilere Rekrutierungsstrategie gegenüber den Muslimen gesehen werden.
Es ist wohl anzunehmen, dass man in linken Führungskreisen davon ausgeht, dass Muslime zum einen als häufiger unter Armut und Marginalisierung leidende Bevölkerungsgruppe eher empfänglich für linksrevolutionäre Ideen sind. Vor allem aber sind die Muslime als Kollektiv gleichzeitig als potenziell gefährlichster, weil das linke Gesellschaftsprojekt in Gefahr bringender, ideologischer Gegner, der schnellstens neutralisiert werden muss, ein zu schätzen. Dies würde den bei dieser Bevölkerungsgruppe besonders aufwendigen Rekrutierungsaufwand erklären. Dieses Umwerben ist also nicht Ausdruck einer Form der Sympathie, sondern der Feindschaft. So wie man bspw. in Mafiakreisen einen Gegner mit Bestechung zu rekrutieren versucht, bevor man ihn im Falle eines Scheiterns dieses Versuches liquidiert. (Haben Linke vereinzelt hier und da verstanden, dass sich die Muslime niemals von ihrer Religion trennen und zu ihrem Weltbild konvertieren werden, dann zeigen sie offen ihre Feindschaft und gehen dazu über Muslime offen zu bekämpfen, siehe unter anderem Alice Schwarzer, Günther Wallraff, Thea Dorn und den AntiFa-Pöbel.) Deswegen dieses besonders aufdringliche und aggressive Umwerben und Umarmen auch durch zivilgesellschaftliche Organisationen wie Gewerkschaften, Studentenvereine oder „interkulturelle“ bzw. „interreligiöse“ Initiativen und Vereine, um uns letzten Endes durch Überlaufen zu neutralisieren und als positiven Nebeneffekt für ihr Endziel benutzen zu können.
Einige Muslime werden jetzt vermutlich einwenden es ginge nur darum Wahlstimmen von Muslimen zu bekommen. Doch dabei wird ausgeblendet, dass es hier nicht nur darum geht die Macht zu bekommen, sondern, dass betreffende Personen um jeden Preis ein fest umschriebenes gesellschaftspolitisches Programm umsetzen wollen, welches die gesamte Gesellschaft umfassen soll. Ihr universeller Anspruch erstreckt sich auf die gesamte Menschheit. Hierfür ist es erst einmal notwendig ebenfalls die Muslime an Bord zu bekommen, genauso wie man es geschafft hat die (vor allem protestantischen) Christen, bzw. das was von ihnen übrig geblieben ist, zu vereinnahmen und zu einem kümmerlichen Haufen politisch-korrekter Relativisten um zu erziehen, für die es kaum wichtigere Werte gibt als Toleranz für Schwule und Lesben und die Rettung des Regenwaldes.
Präziser ausgedrückt: Es geht darum die Muslime vollständig, das heißt politisch, weltanschaulich und geistig, zu vereinnahmen, ihnen die linke Ideologie inklusive ihrer Dekadenz über zu stülpen. Überall auf der Welt hat sich mittlerweile die liberal-marxistische Dekadenz ausgebreitet. Selbst das ehemals traditionalistisch-katholische Latein- und Mittelamerika ist der Dekadenz verfallen. Bspw. dürfen in Argentinien und einer ganzen Reihe weiterer lateinamerikanischer Länder Homosexuelle mittlerweile heiraten und gar Kinder adoptieren. Des Weiteren haben oder hatten eine ungewöhnlich hohe Anzahl dieser Länder weibliche Staatschefs. Die islamische Welt ist die einzige Weltregion, die noch eine gesunde Kultur aufweist und in der Religion noch einen gebührenden Platz in der Gesellschaft einnimmt.
In derselben Situation befinden sich muslimische Minderheiten im Westen. Beide sind global und national gesehen der letzte Stolperstein auf dem Weg ins weltweite gottlose sozialistische „Paradies“. Zweifellos muss man die von vorwiegend linken Parteien unterstützte Einwanderung von Muslimen auch unter diesem Aspekt betrachten. Der Plan ist, ihnen und der Aufnahmegesellschaft die Dekadenz über zu stülpen und diese Dekadenz über die muslimischen Minderheiten im Westen in die islamische Welt zu exportieren. Deswegen die großzügige Sozial-, Einwanderungs- und Asylgesetzgebung, Geschenke wie Quotenregelungen, „Islam“-Unterricht etc., um nicht nur möglichst viele Muslime in den degenerierten Westen zu locken, sondern eben dort durch einen möglichst angenehmen Aufenthalt – Stichwort „Willkommenskultur“ – zumindest in die linke Dekadenz der Mehrheitsgesellschaft zu „bestechen“ und zur Assimilation zu bewegen. Daher auch immer dieses Geschwätz von der Entwicklung einer europäisch-islamischen Theologie, die unabhängig ist von der in Medina und an der Al-Azhar-Universität. Das Problem hierbei jedoch ist, dass man ganz genau weiß, dass die Muslime in ihrem Glauben viel zu gefestigt sind, um sie mit bloßer, zersetzender Kritik vom Islam ab zu bringen, zumal der Islam auch aus marxistischer Sicht längst nicht so viele Angriffsflächen bietet wie z.B. vor allem die katholische Kirche, die historisch gesehen häufig Gegenstand (und teilweise zurecht) linker Kritik war, mit ihrer klerikal-autoritären Struktur, unzähligen Verbrechen und anderen Absurditäten.
Darüber hinaus würde offene Kritik am Islam eine Verhärtung der Fronten und eine feindselige Trotzhaltung, die einer Offenheit für neue Ideen im Wege stünde, fördern. Und welche Strategie eignet sich daher besser als die Muslime mittels Schmeichelei z.B. durch eine großzügige Sozialpolitik (in der es im Übrigen auch darum geht die Abhängigkeit vom Staat zu zementieren) nebst Asylgesetzgebung, Quotenregelungen usw. sowie eine einwanderungsfreundliche Politik und vor allem rhetorische Schützenhilfe gegen Rechts zu vereinnahmen? Man appelliert hier geschickt an die Sorgen und Nöte vieler hiesiger Muslime wie z.B. die Angst vor Diskriminierung, Rassismus und außenpolitische Themen, wie bspw. die Situation der Palästinenser. Man demonstriert für den Bau von Moscheen (in denen in vielen Fällen ohnehin nicht der Islam gelehrt wird). Man nutzt hier außerdem geschickt vorhandene Sprachbarrieren, die es vielen Muslimen erschweren sich zu artikulieren, um sie so zu bevormunden, ihnen Dinge auf zu schwatzen und ihre Gunst zu erlangen. Zumal die Muslime insbesondere seit dem 11. September 2001 ständig von Rechts bedrängt werden, was den Linken die zusätzliche günstige Gelegenheit verschafft sich als einziger Retter in der Not zu präsentieren.
Hinter dieser Strategie verbirgt sich die Hoffnung, dass die Muslime langfristig betrachtet, begeistert und beeindruckt von diesem vermeintlich selbstlosen Engagement und der Nettigkeit ihrer linken Gönner, schließlich freiwillig zur linken Dekadenz konvertieren oder sich durch das (augenscheinliche) Entgegenkommen und die Unterstützung wenigstens dazu kompromittieren lassen, ihrerseits den Linken entgegen zu kommen, indem sie bestimmte Positionen übernehmen oder eigene zumindest abschwächen. (Vor allem natürlich was die Stellung der Frau bzw. den Feminismus oder die Position zur Homosexualität – hier berühren wir die zwei „heiligen“ Grundpfeiler zeitgenössischer linker Politik – angeht.)
Oder wie soll man das Engagement bspw. für die Einführung des „Islam“-Unterrichts und die rechtliche Gleichstellung des Islams von einer Figur wie Volker Beck beurteilen? Warum die regelmäßigen, überaus blumig-süßlichen Grüße zum Ramadanfest von Klaus Wowereit? Eine weitere in diesem Zusammenhang übrigens äußerst beliebte psychologische Methode Muslime für die Unterstützung von Homosexuellen zu vereinnahmen und sie somit damit einhergehend ebenfalls zu mehr Toleranz, Offenheit und Akzeptanz zu bewegen, ist es Muslime und Homosexuelle ständig, bei jeder Gelegenheit und überall als angeblich marginalisierte Gruppen in einem Zusammenhang zu nennen. Siehe bspw. bestimmte Studien verschiedenster linker Organisationen die „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ durch Umfragen untersuchen, in welchen Vorurteile gegenüber Muslimen, Homosexuellen und emanzipierten, arbeitenden Frauen (!) und anderen Gruppen „belegt“ werden.
Hier geht es ganz klar darum Muslimen zu suggerieren sie befänden sich als angeblich diskriminierte Gruppen in einer Art Interessengemeinschaft mit Homosexuellen und Emanzen und müssten, wie bereits erwähnt, den Homosexuellen und Emanzen bzw. Feministinnen folglich entgegen kommen und ihnen mit Empathie begegnen. Ein weiteres widerwärtiges Beispiel des Vereinnahmungsversuchs ist das Verteidigen des Kopftuchs von Seiten von zunächst merkwürdigerweise Feministinnen. Im Fahrwasser dessen jedoch wird das Kopftuch kurzerhand zu einem Symbol des Feminismus und der Emanzipation umdefiniert und nicht des Gehorsams gegenüber Gott. Daraufhin werden sich viele Musliminnen durch das Einsetzen für die Möglichkeit, dass sie das Kopftuch überhaupt tragen dürfen, insbesondere kompromittiert fühlen , diese Definition an zu nehmen, um ihre Mitstreiterinnen nicht vor den Kopf zu stoßen.
Betrachten wir, um mal ein konkretes Beispiel zu nehmen, und hierbei handelt es sich um ein Thema, welches uns zur Zeit am meisten tangiert, da man hier bei unseren Kindern ansetzt, den geplanten Islamunterricht. Dieser wird ganz besonders von den Parteien die Grüne, SPD und die Linke unterstützt. Nun, wer wird so naiv sein und im Hinblick darauf allen Ernstes annehmen, es ginge hier darum, unseren Kindern einen authentischen Islam zu unterrichten?
Viele Muslime werden in diesem Zusammenhang bereits den Begriff „Euro-Islam“ zu Ohren bekommen haben. Es wird selbstverständlich darauf hinaus laufen, dass man unseren Kindern einen europäischen Pseudo-Islam bei bringt, in dem es keinerlei Dogmen oder Werte gibt, außer natürlich Toleranz für Schwule und Lesben, Gleichberechtigung von Mann und Frau und Mülltrennung. Über unseren Propheten wird man wohl erzählen, dass er ein schwulen und lesbentolerierender, ökologisch orientierter, männlicher Feminist gewesen sei (ausibillah!). Dasselbe gilt für das neu eingerichtete Studium der islamischen Theologie. Abgeschlossen und für geglückt erklärt wird der Prozess der Integration wohl spätestens dann, wenn pseudo-islamisch legitimierte Homo-Ehen stattfinden, in Moscheen Jazzmusik gespielt wird und Hormonjogakurse stattfinden. Wenn es als I-Tüpfelchen irgendwann noch weibliche „Imaminnen“ gibt, die am besten allein erziehend sind ála Käßmann, idealerweise mehrere Abtreibungen hinter sich haben und lesbisch sind, sowie einen entsprechenden Haarschnitt haben, dann gelten die Muslime vermutlich als vollständig in dieser Gesellschaft „angekommen“(ausibillah!).
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es geht den Linken um nichts weniger als um die Zerstörung der Muslime und des Islam von innen durch die Aufoktroyierung ihrer Dekadenz. Im Grunde bieten sie uns folgenden trügerischen Handel an: Sie garantieren uns Unversehrtheit und volle Bürgerrechte, sofern wir im Gegenzug zu Ihresgleichen werden und lediglich nominell Muslime bleiben – mit anderen Worten quasi muslimische Jürgen Flieges werden.
Als Nebeneffekt kann man Muslime wie andere Minderheiten noch aktiv dazu instrumentalisieren den Sozialismus einzuführen, z.B. indem man in Wahrheit für diese völlig nichtsnutzige Quotenregelungen für den Arbeits- und Wohnmarkt einführt, um so das freie Unternehmertum und das Konzept von Privateigentum an zu greifen. Doch dieses wichtige Thema kann hier nicht weiter erörtern werden. (Wird es, mal nebenbei erwähnt, dann dank dieses Präzedenzfalles irgendwann Quotenregelungen für Homosexuelle, die Hätschelkinder der Linken schlechthin, geben, durch die unter anderem Moslems dazu gezwungen werden eben jene einzustellen oder bei sich wohnen zu lassen? Oder sollte, so wie natürlich verständlicherweise von einigen Muslimen gefordert wird, Kritik am Islam unterbunden werden, weil diese die Muslime verletze, mit der Folge, dass danach Selbiges mit Kritik an Homosexuellen geschieht? Die Konsequenz wäre, dass wir danach in unserer Meinungs- und Religionsfreiheit eingeschränkt sind, da wir Homosexualität nicht mehr kritisieren dürften. Diese Gedankengänge sind linken Intellektuellen und Strategen definitiv zu zutrauen. Dies sollten jene Muslime bedenken, die solche Gesetzesinitiativen befürworten. Man sollte in diesem Zusammenhang auch die Frage erörtern, warum „Islamophobie“ dem unsäglichen Schlagwort „Homophobie“ fast gleicht. Man versucht uns auf wirklich jede erdenkliche Art und Weise zu vereinnahmen.)
Man muss zwangsläufig zu der Erkenntnis kommen, dass die Linken somit eine viel größere, weil subtilere, Gefahr für uns darstellen als die rechten Islamhasser, die zumindest so ehrlich sind und ihren Hass mehr oder weniger offen kundtun. Wir sollten dem rechten Flügel des politischen Spektrums für seine Offenheit aufrichtig dankbar sein. Während bildlich gesprochen die Rechten mit Motorsägen Jagd auf Moslems machen, lächeln die Linken uns freundlich ins Gesicht, reichen uns die Hand und verbergen die Spritze mit dem langsam wirkenden tödlichen Gift in ihrer anderen Hand hinter dem Rücken. Darüber hinaus hat das langfristig tödlich wirkende Gift die Nebenwirkung, dass wir uns erniedrigen und bis dahin freiwillig als Wasserträger ihrer politischen Agenda missbrauchen lassen. Teile beider Flügel (wobei natürlich an zu merken ist, dass auf keinen Fall alle Politiker gemeint sind) des politischen Spektrums haben die Muslime als ihre neuen Feinde aus erkoren, doch die Linken bekämpfen uns auf eine viel intelligentere Art und Weise.
Linke und rechte Moslemhasser sind sich einzig und allein nicht darin einig, wie sie uns bekämpfen wollen.
Die einen wollen uns ihre „christlich-jüdische Kultur des Abendlandes“ durch Druck, die anderen die liberal-marxistische Degeneration durch Schmeichelei auf zwingen, um uns zu neutralisieren. Letztere wissen nebenbei bemerkt auch, sollten sie ebenfalls offen gegen den Islam polemisieren, verschlössen sich endgültig jegliche Möglichkeiten für Muslime sich zu assimilieren und ihnen bliebe lediglich die muslimische Identität, in die sie sich umso mehr zurück zögen aufgrund der Ablehnung nunmehr der gesamten Gesellschaft. Wenn man so will, klassische guter Polizist-böser-Polizist-Taktik. Es handelt sich hierbei um nichts anderes als um eine koordinierte Zangenbewegung, durch die die Muslime in die Mangel genommen werden sollen.
Der rechte Flügel soll die assimilierungsunwillige Mehrheit der Muslime gnadenlos unter Druck setzen und ihnen das Leben schwer machen, so dass sie in die Hände der Linken getrieben werden, die uns dann ihre Weltsicht zu verkaufen versuchen. Zu jenen gehören im Übrigen auch ganz besonders besagte ultra-liberale Protestanten, die uns ständig mit „interreligiösen“ Dialogen, Nachmittagen, Reisen, Festen und sogar Gebeten und weiß der Kuckuck noch was belästigen, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der einer Art „Amalgam-Religion“ Vorschub geleistet wird und in der unseren Kindern vor allem vermittelt wird, dass alle Religionen richtig seien und jeder „gute Mensch“ ins Paradies käme. Hier und da finden mittlerweile sogar in Grundschulen verordnete „interreligiöse“ Gebete statt.
Insbesondere für die muslimischen Kinder und Jugendlichen, die noch nicht gefestigt sind in ihrem Glauben, tut sich eine nicht zu unterschätzende Gefahr auf. Sollte sich durch die Subversion der Linken und ihrer Agenten innerhalb der muslimischen Gemeinde oder durch die Vorbildfunktion bestimmter „Quoten-Mustermuslime“ der Linken wie Cem Ötzdemir linke Dekadenz unter Muslimen ausbreiten, so wird dies ähnliche Folgen zeitigen wie bei den Nicht-Muslimen: zerfallende Familien, eine selbstvernichtende Geburtenrate und allgemeine Gottlosigkeit. Kurz und bündig auf den Punkt gebracht: uns droht genau die (demographische) Selbstvernichtung, vor der die westlichen Völker aufgrund ihrer Dekadenz jetzt stehen.
All dies sei noch denjenigen Muslimen gesagt, die, und sei es hier auch nur aus taktischen Erwägungen, Linke als Bündnispartner gegen Rechts betrachten und vor allem aber auch denen, die sich mit ihnen in einer Solidaritätsgemeinschaft gegen „westlichen Imperialismus“ sehen, während sie im Grunde genommen von ihnen dabei lediglich für die Errichtung eines weltweiten sozialistischen Staates benutzt und vereinnahmt werden, in dem es letztendlich keinen Platz mehr für sie und den Islam gäbe. Daher auch das krampfhafte Einzwängen der Versuche von Muslimen westliche Einmischung in ihren jeweiligen Ländern zu unterbinden ins sozialistische weltrevolutionäre Klassenkampfschema(siehe hier vor allem Chomsky, der allen Ernstes meint, die USA führten Krieg gegen die islamische Welt und den Islam, weil der Islam die „Religion der Armen“ wäre und Muslime arm seien). Es geht hier nicht um eine Auseinandersetzung von Arm gegen Reich, ausgebeutete Dritte Welt gegen den bösen kapitalistischen Westen und für einen Sozialismus, sondern schlicht um das urmenschliche Bestreben nach Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Freiheit. Es geht den „antiimperialistischen“ Sozialisten auch hier, darum das Selbstbestimmungsbestreben der Muslime für einen internationalen Klassenkampf zu vereinnahmen.
Das Absurde daran ist, dass die Interventionen des Westens in der islamischen Welt, die Linke zu bekämpfen vorgeben, daraufhin arbeiten, dort genau dies einzuführen, was Linke zumindest kulturpolitisch ebenfalls möchten (gesellschaftspolitischer Liberalismus und Marxismus, also z.B. Homosexuellen- und Frauenemanzipation, Pornographie etc.). Wir dürfen niemals vergessen, was man unseren Brüdern und Schwestern in realsozialistischen, linken Staaten antat (Sowjetunion und ihre Satellitenstaaten) und heute noch antut (China). Es ist höchste Zeit diesen Leuten die klare Kante zu zeigen und deutlich zu machen, dass wir uns niemals korrumpieren lassen werden. Wir dürfen uns niemals von Leuten einspannen lassen, die uns nur für ihre politische Agenda benutzen wollen. Genau deswegen sind wir, um dafür zu sorgen, dass wir hier unsere verfassungsmäßig verbrieften Rechte wahrnehmen können und ein weitestgehend gleichberechtigtes Leben führen können, erst einmal auf uns selbst angewiesen. Wir haben selbst die Verantwortung Aktivismus zu betreiben und Organisationen ins Leben zu rufen, welche sich der Rechte, Nöte und Sorgen von Muslimen annehmen. Wir dürfen , was dies betrifft, niemals von irgendwem abhängig sein, auch nicht von degenerierten Rotwein schlürfenden, effeminierten, langhaarigen Linken, die sobald sie unter sich sind, über die „archaischen, unaufgeklärten, im Obskurantismus verhafteten anatolischen und arabischen Schafhirten“ die Nase rümpfen und in uns bestenfalls Versuchskaninchen und Rohmaterial für ihre Gesellschaftsklemptnerei sehen. {Von “Kopten ohne Grenzen” angegebene, aber nicht mehr existente Quelle: www.al-adala.de – Gastbeitrag von „Feminismus ist vom Satan“}
Trifft denn die gegenüber dem Islam behauptete Trennung von Staat und Religion als Besonderheit des aufgeklärten Westens wirklich zu? Könnte es nicht vielmehr sein, daß das, was als derartige Trennung erscheint, lediglich eine raffinierte Variante der Verwirklichung des Christentums darstellt? Neben anderen könnte für diese Vermutung der bekannte Interpret der neuzeitlichen „Demokratie in Amerika“ angeführt werden, der die Entwicklung zur modernen Demokratie von einer religiösen Tendenz getragen gesehen hat, die in der Politisierung des christlichen Gleichheitsgedankens besteht.
Als alternative Erklärung für den möglichen Rückzug der Säkularisierung, falls dies tatsächlich zutreffen sollte, bietet sich an, daß diese Säkularisierung lediglich einen längeren Übergang zu einem nachchristlichen Zeitalter anzeigt, in dem dann Staat und Religion dem Normalschema der Menschheitsgeschichte entsprechend wieder zusammengeführt werden und somit die bei weltgeschichtlicher Betrachtung derzeitige Irregularität eines auf Trennung von Staat und Religion beruhenden politischen Systems wieder beendet würde. Bei dieser Rückkehr zum historischen Normalfall der Menschheitsgeschichte würde die Säkularisierung lediglich den Übergang von einer religiös begründeten Herrschaft in die nächste darstellen und für diese kommende Herrschaftsstruktur könnte sich nicht zuletzt der Islam
-möglicherweise sogar ideologisch überzeugend – anbieten. Tocqueville, der die religiöse Untergrundtendenz zur Demokratie identifiziert hat, erahnte gleichzeitig, daß der die Entwicklung zur Demokratie der europäischen Moderne tragende ursprünglich nur transzendente Gleichheitsgedanke schließlich zu etwas führen könnte, was bald mit „Sozialismus“ oder „Kommunismus“ auf den Begriff gebracht werden sollte.
Diese Art der Gleichheit, die bei einer bestimmten Weichenstellung des Demokratieverständnisses zur (totalitären) Demokratienotwendigkeit wird, läßt sich allerdings nur im Wege eines gemeinsamen religiösen Bekenntnisses annähernd herbeiführen und deshalb sind Sozialismus / Kommunismus gescheitert, stellten sie doch letztlich im Kontinuum des Säkularisierungsprozesses a-religiöse Systeme mit (im Nachhinein betrachtet) Übergangscharakter dar, während ein vom ähnlichen Gleichheitsgedanken getragenes religiöses System, nämlich der Islam, sich dann als bei weitem dauerhafter darstellen könnte. Die Säkularisierung wäre dann nur ein Dekonstruktionprozeß des Christentums und der von ihm wesentlich geprägten europäischen Kultur durch eine diese Religion politisierende Demokratisierung, die dann wiederum bei einer bestimmten ideologie-geschichtlichen Konstellation mit der Islamisierung die Rückkehr zum weltgeschichtlichen Normalfall einer religiösen Herrschaftsbegründung führte.
Die antiken Gesellschaften, die – vorübergehend – ohne das Königtum ausgekommen sind, stellen keine Spiegelung der späteren westeuropäischen Entwicklung dar, lassen aber die Konstellation begreifen, die nach Überwindung dieser Gesellschaftssysteme zur Moderne führen sollte. Weder die altjüdische Ordnung noch die altgriechische Polisdemokratie und die römische Republik können nämlich als Vorform der neuzeitlichen Säkularisierung verstanden werden: Die „Zeit der Richter“, die der Einführung der israelitischen Monarchie vorausgegangen ist und die Herrschaft der Hohepriester und Theologen (Rabbiner), die der Monarchie gefolgt ist, ist zu Recht von Flavius Josephus als „Theokratie“ (Gottesherrschaft) beschrieben worden.
Suchte man im (weiteren) Europa der Neuzeit eine Legitimationsbegründung des beginnenden und außerhalb des überwundenen religiösen Universalismus stehenden (werdenden) Nationalstaates, dann boten sich – wollte man vom expliziten Paganismus absehen, der dem einzelnen Völkern und Herrschaftsgebilden ihre spezielle Gottheit als Herrschaftslegitimation zuschreibt – die überlieferten Formeln des Alten Testaments an, in denen Gott Israel als Volk auserwählt hat und mit ihm eine Konvention eingegangen ist. Die USA wurden dadurch zum „amerikanischen Israel“, zum „Neuen Zion“, die „leuchtende Stadt auf dem Berge“, deren offensichtliche Aufgabe – „manifest destiny“ – es sein würde, die korrupte Welt der (europäischen) Königsherrschaften zu regenerieren und den Völkern Erlösung zu bringen.
Das Ergebnis der Entwicklung wird im Kontext der Theologisierung von Demokratie so etwas wie eine totalitäre Demokratie sein, was schließlich mit der Ablösung der re- mythologisierten Religion durch eine weniger mythologisierte, die mit klaren Wahrheitsvorstellungen einhergehen wird. Der Islam hätte, wie schon historisch belegbar, eine große Chance, als Endprozeß dieser Entwicklung in Erscheinung zu treten.
Diese politische Theologie, die als amerikanisches Weltherrschaftskonzept durchgesetzt werden soll, muß dazu „Demokratie“ als ein „jüdisches“ und damit polit-theologisches
Konzept begreifen. Es sollte nicht verwundern, daß als eigentlicher Staatstheologe dieses Komplexes ein Hannes Stein auftritt, der diese Ideologie unter dem Titel: Moses und die Offenbarung der Demokratie entfaltet. Unter „Demokratie“ versteht Stein, daß alle Macht vom – geoffenbarten – Gesetz ausgeht und nicht vom Menschen: Eine „Volksherrschaft“ ohne Volk!
https://etappe.org/schuesslburner/
Als weiteres, ideologisch folgerichtiges weltanschauliches Anschlußprojekt steht nunmehr die
Förderung einer proto-islamischen Mentalität durch den Amerikanismus an, wodurch ein
„demokratischer Islam“ staatlich erzwungen werden soll. Deshalb bestehen die USA auf die
Mitgliedschaft der von ihnen über das „demokratische“ Militär bislang indirekt beherrschten
Türkei, wo der „säkulare“ Staat sich der Aufgabe annimmt, den „Islam europafähig“ zu
machen. Damit religionspolitisch verbunden soll unter dem Stichwort „Abrahamismus“ eine
die „semitischen“ Monotheismen zusammenführende Euro-Metareligion begründet werden,
deren „demokratische“ Inhalte die US-amerikanische Politik festlegt: Ausgerechtet „Europa“,
dieser Figur aua der griechischen Mythologie, soll dadurch eine islamkonforme
weltanschauliche Basis gegeben werden! Diesem Konstrukt stimmen naturgemäß
Theologen, die sich dem „Weltethos“ verpflichtet wissen, nachhaltig zu: „Es ist das jüdische
Element der christlichen Botschaft, das der Koran entschieden zur Geltung bringt. Die
geleugneten Judenchristen treten im Koran neu hervor.“ Da man aufgrund der etablierten
Verfassungsreligion das Judentum allenfalls noch äußert vorsichtig kritisieren darf, muß man
diese – etwas verfremdete – Rückkehr des Judenchristentums als Islam zur Vermeidung des Antisemitismus-Vorwurfs wohl extrem(istisch) positiv finden. Diese vom jüdischen
Messianismus gegen die byzantinische Herrschaft wesentlich angetriebene Bewegung ist
ursprünglich aus dem Bemühen entstanden, mit Mohammed als Propheten für die Araber
das zu schaffen, was Moses für die Juden dargestellt hat. Die Theokratie in Form der
„Nomokratie“ des geoffenbarten Gesetzes, die von juristisch gebildeten Theologen ausgelegt
und vollstreckt wird, als typischer oder zumindest erstrebenswerter Herrschaftsform des Islam
ist also bei der Vereinigung von Prophet und Feldherr am Modell Moses ausgerichtet, das
dem zivilreligiösen Amerikanismus mittlerweile (zumindest bei Gelernter) als Quelle der
„Demokratie“ erscheint. Deshalb ist es wohl nicht allzu fernliegend, bei entsprechender
Machterlangung das Auftreten islamischer Apologeten nach Art des Ideologen Hannes Stein
zu erwarten, die die „Demokratie“ in der „Konstitution von Medina“ begründet sehen, in der
Mohammed übrigens die Einheit von Judentum und Islam als noch so weitgehend erkannt
hatte,
@Karl-Gustav: Das sind hochinteressante Betrachtungen, die ich erst einmal sacken lassen muss.
Tatsächlich gehen meine Gedanken aber auch in diese Richtung. Religion ist ein außerordentlich wichtiger Aspekt bei der NWO bzw. beim Great Reset.
Islam und Judentum sind sich untereinander wesentlich ähnlicher als eine der beiden Religionen dem Christentum ähnelt, das ich (von meinem ganz persönlichen religiösen Verständnis her) nicht einmal als abrahamitisch bezeichnen würde. Man muss nur einmal bewusst lesen, was Abraham und Sara für ein moralisch fragwürdiges Verbrecherpärchen waren. Nicht, dass ich glaube, die hätten jemals wirklich existiert, aber auch als mythische Figuren: Welcher Europäer will seine Spiritualität auf solche abstoßenden Gestalten zurückführen? Jesus hingegen hat recht frappierende Gemeinsamkeiten mit dem germanischen Gott Balder, dem friedlichsten und reinsten aller Asen, der so schön ist, dass ihn ein Strahlen umgibt (Heiligenschein) und den ein tragischer Tod ereilt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Balder#Mythos
Es kann Formen der Verehrung und Nachfolge Christi geben, die sich wunderbar mit germanischem Heidentum vereinigen lassen, aber nichts mit Judentum und Islam gemeinsam haben. Genau genommen GIBT es sie sogar, aber sie sind fast unbekannt und mit nur sehr wenigen Anhängern.
Aber natürlich gibt es auch im Christentum Strömungen, die stark abrahamitisch sind, vor allem aus dem Bible-Belt der USA, im Katholizismus etwas weniger, aber auch noch viel zu viel. Im Grunde sind ALLE bekannten (!) christlichen Richtungen abrahamitisch. Die russische Orthodoxie dürfte auch noch eine Rolle spielen, und ich fürchte, das ist erst recht keine angenehme.
Dann sind da ja auch noch die noahidischen Gesetze. Manche Juden und Moslems sind der Ansicht, dass der Islam bereits die noahidische Religion ist, und diese Ansicht ist auch meiner Ansicht nach gut untermauerbar. Allerdings haben aber auch die USA 1993 die noahidischen Gesetze als eine der wichtigsten Grundlagen ihrer nationalen Ethik anerkannt:
https://www.congress.gov/103/bills/hjres150/BILLS-103hjres150enr.pdf
Unter anderem zu den Gemeinsamkeiten zwischen Judentum und Islam haben Deep Roots, Kairos und ich vor Jahren gemeinsam einen offenen Brief an die Islamkritik geschrieben – namentlich an Herrn Stürzenberger, der damals schon einer der exponiertesten Vertreter war. Ich gehe nicht davon aus, dass er ihn gelesen hat, wahrscheinlich hat er ihn nicht einmal gesehen, und er war auch nicht wirklich persönlich an ihn gerichtet, wir haben diese Briefform mehr als Stilmittel benutzt denn als echten Versuch einer Kontaktaufnahme. Wir waren ja nicht blöd genug zu glauben, dass Stürzi jemals die Freiheit gehabt hätte, sein Wirken zu überdenken oder gar auf uns einzugehen.
Der Brief ist auf der Morgenwacht noch verfügbar:
https://morgenwacht.wordpress.com/2014/04/22/offener-brief-an-die-islamkritik/