Was bedeutet der Nahostkonflikt für uns?

Um es gleich vorweg zu nehmen und erst gar keine falschen Hoffnungen auf Klärung aufkommen zu lassen: Ich habe keine Ahnung!

Deshalb möchte ich einfach mal alles sammeln, was mir an Merkwürdigkeiten aufgefallen ist. Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass uns in einigen Jahren dieser Konflikt als Beginn oder Ursache von irgendetwas präsentiert wird, von dem wir jetzt noch nichts wissen. Vielleicht ist es dann hilfreich, sich ins Gedächtnis rufen zu können, was in der Frühphase aufgefallen ist. Zu glauben, man wisse das auch automatisch noch, ist eine Illusion. Unser Erinnerungsvermögen ist sehr viel schlechter, als wir glauben, und es lässt sich auch leicht von dem überlagern, was jeweils aktuell als allgemein akzeptierte Realität wahrgenommen wird. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass es sich lediglich um das kurze Aufflammen eines schwelenden Dauerkonflikts handelt, wie es immer mal wieder vorgekommen ist. Dann war dieser Artikel hier unnötig, aber man weiß es noch nicht.

Wie auch beim Ukrainekrieg gehe ich auf die eigentlichen Kriegshandlungen nicht ein, erstens weil ich nichts von Militärstrategie verstehe, und zweitens, weil die Informationen darüber in allen Kriegen grundsätzlich mehr als fragwürdig sind. Darüber hinaus beziehe ich auch keine Position für die eine oder andere Seite, sondern bemühe mich, einfach nur zu dokumentieren, was mir eigentümlich und teilweise sogar verwirrend vorkommt. Vielleicht lässt es sich zu einem späteren Zeitpunkt ja einordnen.

Zunächst einmal kam es für mich, wie vermutlich für viele andere, total überraschend. Wieder einmal!

Natürlich ist uns allen die Hamas bekannt, aber mitnichten als eine Kraft, die Krieg führen kann, sondern als Organisation, die mit Attentätern agiert oder allerhöchstens mal ein paar veraltete oder selber fabrizierte Raketen auf Israel schickt, sich im Übrigen aber vor allem durch Maulheldentum hervortut. An früheren Nahostkriegen waren neben Israel immer arabische Staaten mit richtigem Militär beteiligt. Wie in aller Welt konnte die Hamas direkt vor der Haustür Israels unbemerkt eine militärische Struktur aufbauen, die zu so einem Angriff fähig ist?

Es ist doch anzunehmen, dass der Mossad (Auslandsgeheimdienst) oder der Shin Bet (Inlandsgeheimdienst) oder auch der militärische Geheimdienst Israels es schaffen sollten, die Hamas komplett zu überwachen und vermutlich auch zu infiltrieren. Nun, darüber kann man natürlich Vermutungen anstellen, die dem Mainstream strikt verboten sind. Aber so langsam wird es bizarr, was Politik und Medien ihrem Publikum vorsetzen.

Man findet so gut wie keine Erklärung dafür. Das Handelsblatt gibt zwar zu:

Doch der Gazastreifen galt als nachrichtendienstlich „durchdrungen“: Nahezu jede Unterhaltung, jedes Gespräch, jede Bewegung im Gebiet wurde überwacht.

Die Erklärung, warum der Angriff trotzdem stattfinden konnte, befindet sich dann hinter der Paywall, aber die Überschrift des Artikels lässt erahnen, in welche Richtung sie geht:

Das große Versagen der Geheimdienste

Die Geheimdienste waren vermutlich einfach leichtsinnig oder doof oder beides.

Ebenfalls hinter der Paywall erklärt der Spiegel seinen zahlungswilligen Lesern, warum der Hightech-Grenzzaun den Angriff nicht verhindert hat. Für weniger zahlungswillige Menschen wie mich bleibt leider im Dunkel, wie sie sich das zusammenreimen und ihrer Kundschaft nahebringen. Vielleicht war der Zaun ja schlampig gebaut oder kaputt oder beides?

Ein bisschen erinnert es an 9/11, wo es auch etwas schwer zu glauben war, dass die USA überrascht werden konnten. Natürlich glaube ich nicht an die offizielle Version von 9/11, wie Lesern dieses Blogs bekannt ist, aber ich beobachte hier ja nur die Merkwürdigkeiten in der offiziellen Berichterstattung. Und meiner Einschätzung nach sind die bei dem aktuellen Angriff der Hamas wesentlich ausgeprägter als bei 9/11: Es ist eine Sache, den gesamten Planeten nicht lückenlos überwachen zu können, und eine ganz andere Sache, den winzigen Gazastreifen nicht lückenlos überwachen zu können. Zudem gibt es genug israelische Juden, die weder sprachlich noch vom Erscheinungsbild her von Arabern zu unterscheiden sind, sowie in der Haft “umgedrehte” Palästinenser, während es für Amerikaner sehr viel schwieriger ist, in islamische Kreise einzudringen.

Den Vergleich mit 9/11 ziehe nicht nur ich, sondern auch

Israels diplomatische Kreise,

wie das International Centre for Counter Terrorism (ICCT) berichtet. Das ICCT sieht ebenfalls Ähnlichkeiten, aber auch Unterschiede, vor allem in der Art und Weise der Erwartung einer Feindseligkeit und der Sicherheitsarchitektur. Die offizielle Geschichte zu 9/11 beinhaltet zum Beispiel, dass es 2001 den angeblichen Attentätern ohne Weiteres möglich war, in den USA Flugstunden zu nehmen. Das ist zutreffend, den Bericht des Fluglehrers zweifle ich nicht an. Ich glaube allerdings nicht, dass es 2023 Palästinensern möglich war, in Israel Flugstunden zu nehmen. Das haben sie natürlich auch nicht gebraucht, aber es zeigt eben exemplarisch auf, dass die Sorglosigkeit in den USA damals wesentlich größer war und vermutlich sogar heute noch größer ist als in Israel, wenn auch nicht mehr so wie damals.

Das war die erste Merkwürdigkeit: Wie konnten sie das bewerkstelligen? Die zweite Merkwürdigkeit ist: Was in aller Welt haben sie sich davon versprochen? Was ist ihr Ziel? Was haben die Hamas-Vertreter gedacht, wie Israel auf diese Attacke reagieren wird?

Wenn man gehässig wäre, könnte man sagen, dass Araber sich nicht unbedingt durch überragende Intelligenz und vor allem nicht durch große Impulskontrolle auszeichnen. Aber es wäre natürlich blödsinnig, anzunehmen, dass ausnahmslos alle diesbezüglich Defizite aufweisen. Die Führungsspitze der Hamas dürfte ganz und gar nicht schwachsinnig sein und der Angriff war ganz offensichtlich kein Ausdruck eines plötzlichen unkontrollierten Wutanfalls, sondern eine von langer Hand geplante und koordiniert durchgeführte Aktion.

Doch trotz der erstaunlichen militärstrategischen Vorgehensweise der Hamas müssen ihre Vertreter doch wissen, dass sie es unmöglich mit einer militärischen Großmacht aufnehmen können. Israel ist zwar ein kleines Land, aber im Vergleich zum Gazastreifen geradezu riesig und vor allem militärisch hochgerüstet und mit modernster Technologie ausgestattet, ganz zu schweigen von seinem treuen Verbündeten.

Was haben die Hamas-Vertreter gedacht, wie Israel auf diese Attacke reagieren wird? Es war doch vollkommen vorhersehbar, dass genau die Gegenreaktion kommt, die dann auch kam. Für die Menschen in Gaza ist das nicht schön, ihr Wohlergehen kann nicht Ziel des Angriffs gewesen sein, und es ist nicht einmal auszuschließen, dass die Idee der kompletten Räumung und Umsiedlung in den Sinai jetzt wieder an Relevanz gewinnt. Die ägyptische Regierung zeigt sich von diesem Plan bislang wenig begeistert, aber es ist möglich, dass sie mit der Zeit unter Druck gerät, ihm zuzustimmen.

Wie die Palästinenser zu dieser Idee stehen, weiß ich nicht. Im Grunde wäre es vielleicht nicht schlecht für sie, der Gazastreifen ist extrem überbevölkert (5.838 Einwohner pro km², das entspricht umgerechnet auf die Fläche Deutschlands einer Bevölkerung von 1,9 Milliarden) und auch nicht wesentlich fruchtbarer als der große weitgehend menschenleere Norden des Sinai. Aber ich denke, dass bei diesen Leuten eher emotionale und ideologische Gründe eine Rolle spielen als pragmatische Gedanken wie “Dann haben wir mehr Platz und unsere Ruhe.” Ich glaube eher nicht, dass die Hamas diese Lösung anstrebt und darauf spekuliert hat, dass Ägypten unter Druck gerät, sie zu ermöglichen.

Dass sie unmöglich eine Eroberung Israels erreichen können, muss ihnen klar gewesen sein. Auch hier drängt sich wieder eine Parallele zur offiziellen Version von 9/11 auf. Auch da wurde nicht erklärt, welches Ziel die islamischen Terroristen mit diesem Anschlag erreichen wollten außer “Sie hassen unsere Freiheit”. Warum ist mir die Idiotie dieser Begründung damals nicht aufgefallen???

Hat die Hamas auch einfach ohne Sinn und Verstand ihrem Hass freien Lauf gelassen oder könnte sie darauf spekuliert haben, dass andere islamische Staaten und im Schlepptau eventuell sogar Russland ihnen zu Hilfe eilen? Das wäre dann höchstwahrscheinlich wirklich der dritte Weltkrieg, aber im Moment kommt da glücklicherweise nicht viel mehr als hochmoralisch aufgeladene Lippenbekenntnisse. Und auf mich macht es – vorsichtig betrachtet – auch nicht den Eindruck, als ob das noch kommt, andererseits ist es ist natürlich noch sehr früh.

Hier muss ich immer mal wieder unterscheiden zwischen meinem Weltbild, das die zentrale Steuerung der gesamten Weltpolitik erkennt, die spätestens während des Corona-Phänomens unmissverständlich sichtbar wurde, und der offiziellen Betrachtungsweise. Es ist schwierig, das nicht durcheinanderzubringen. Es geht bei dieser Betrachtung vor allem um die offizielle Sichtweise, die zwar meinem Dafürhalten nach nicht der Wirklichkeit entspricht, aber dennoch keineswegs unwichtig ist, weil sie der Schaffung von Erklärungen für Ereignisse dient.

Und damit komme ich zur dritten Merkwürdigkeit. Im Oktober erschien es so, als ob der Nahostkonflikt nach dem Ukrainekrieg und Corona zum neuen “Current Thing” werden würde. Aber ich bin gar nicht sicher, ob das stimmt. Ich empfinde die Nachrichten dazu als eher spärlich. Ein Beispiel: Wenn ich ein neues Fenster in meinem Browser öffne, erscheint eine Seite mit mehr oder weniger seriösen Nachrichten, die man durchklicken kann. Heute sind das zum Beispiel u.a. ein Herzanfall Putins, die Wagenknecht-Partei, Italiens Nationalelf, neue Corona-Panik, gigantische Horrorfilm-Lebewesen aus der Antarktis und ein Anlagetipp für Geld. Vor einigen Tagen war es u.a. ein Zeitreisender aus dem Jahr 2028. Es ist also nicht übermäßig seriös, aber das “Current Thing” ist immer prominent dabei. Als der Ukrainekrieg begonnen hat, war eine schlagartige Änderung des Schwerpunkts von Corona-Panik zu diesem Thema zu bemerken. Beide Themen sind immer noch da, und natürlich auch Tagespolitik und Klima, neulich sogar eine Mischung aus Klima und Pandemien: Wissenschaftler🤮innen befürchten, dass aus dem abschmelzenden Eis superböse Viren entweichen.

Der Nahostkonflikt kommt gar nicht vor oder zumindest so selten, dass ich mich an keinen einzigen Fall erinnern kann. Warum nicht? Ich weiß es nicht. Auch bei der Google-Suche findet man bei Weitem nicht so viel wie über den Ukrainekrieg, vor allem viel weniger Tratsch und spekulatives Geraune. Wie es aussieht, stellen die internationalen Medienkonglomerate, von denen alle abschreiben, viel weniger zur Verfügung. Es könnte bedeuten, dass es wirklich nur ein kurzer Konflikt ist, es könnte aber auch genau das Gegenteil bedeuten: Es ist zu ernst, um für dummen Sensationsjournalismus geeignet zu sein, bzw. es ist nicht erwünscht, dass wir unsere Aufmerksamkeit allzu sehr darauf konzentrieren. Es reicht, wenn wir solidarisch sind.

Die vierte und letzte Merkwürdigkeit ist ein kleiner Teil der Reaktionen auf den Nahostkonflikt. Die aus Politik und Mainstreammedien kommt wenig überraschend. Fast einmütig bekunden alle ihre Solidarität mit Israel, was angesichts der offiziellen Geschichte eines brutalen Überraschungsangriffs der Hamas auch passend ist und sogar dann passend wäre, wenn man grundsätzlich eher kritisch gegenüber der israelischen Politik eingestellt ist. Um das, was da berichtet wurde, muss man schon ein bisschen eine moralische Drecksau sein, um es gutzuheißen. Wenn man es denn glaubt! Aber das tun ja die meisten.

Manche empfinden die neue Härte der offiziellen Politik gegenüber zugewanderten Moslems als überraschend. Ich gehöre nicht dazu. Mir war schon immer klar, dass auch Moslems nicht ALLES dürfen, nur weil man ihnen mit nachsichtiger Milde begegnet, wenn sie Deutsche verletzen, vergewaltigen oder ermorden. Mir scheint, sie haben nach anfänglichen Wutausbrüchen auch begriffen, wo die Grenzen verlaufen, ab denen dieser Staat böse wird und ernsthaft mit Abschiebung droht. Vielleicht begreifen diejenigen mit deutschem Pass, die davon nicht bedroht sind, mit der Zeit sogar noch, dass es die israelische Militärführung einen feuchten Dreck schert, wenn sie deutsche Ladengeschäfte abfackeln:

Es wäre wünschenswert. Wallah.

Was mich wundert, ist die Reaktion der Kreise um Greta Thunberg, die sich auch schon früher israelkritisch geäußert hat. Am 20. Oktober hat sie das folgende Bild mit einer sehr merkwürdigen Mischung aus Botschaften auf Twitter veröffentlicht:

Der eigentliche Star auf diesem Foto ist nicht Greta, sondern die Plüschkrake rechts. Sie soll angeblich ein antisemitisches Symbol sein, das die Judenheit mit einer weltumspannenden Krake vergleicht. Ich wäre von selber nicht auf diese Idee gekommen, schon alleine deswegen, weil die Krake in antisemitischen Abbildungen hässlich und bedrohlich aussieht, während das Plüschtier niedlich ist. Es ist schon interessant, wie der Mainstream plötzlich anfängt, über geheime Botschaften zu “schwurbeln”, während jeder, dem die krasse Häufung satanischer Symbolik auffällt, als verrückter Verschwörungstheoretiker beschimpft wird. Natürlich greift die Szene, die Greta Thunberg, dem Klimawahn und allen anderen woken Bewegungen kritisch gegenübersteht, dieses Plüschtier ebenfalls auf und versenkt einen Volltreffer im beliebten Spiel: Wer ist der größte Nazi?

Ich nehme an diesem Spiel nicht teil, ich beobachte es nur, und wäre zunächst sogar geneigt gewesen, zu glauben, dass das Tierchen nichts zu bedeuten hat. Aber nachdem der Skandal Greta Thunberg dazu bewegt hat, den Tweet zu löschen, kam mir ihre Erklärung für die Anwesenheit der Krake schon sehr merkwürdig vor:

Thunberg erklärte, es [die Krake] sei ein Mittel für autistische Menschen, ihre Gefühle zu kommunizieren. Thunberg geht offen mit ihrer Diagnose um.

Das überzeugt mich nicht wirklich. Wenn sie gesagt hätte, sie hätten das Tierchen gerade geschenkt bekommen oder es wäre das Maskottchen von einer der anderen Abgebildeten, okay. Aber wenn es ein Symbol oder ein Hilfsmittel für ihren angeblichen Autismus (den ich ein bisschen anzweifle) wäre, hätte sie schon längst Zeit gehabt, damit hausieren zu gehen. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der doch bestimmt auch die armen Oktopusse bedroht, hätte es sogar gut gepasst. Aber ausgerechnet im Zusammenhang mit Israel? Ich tendiere auch eher dazu, zu glauben, dass dieses Viech aus genau dem Grund da saß, um den Skandal hervorzurufen.

Aber warum? Dass grundsätzlich solche Skandale hin und wieder gebraucht werden, ist mir klar. Das Thema darf auf keinen Fall jemals in Vergessenheit geraten. Nur warum wird ausgerechnet die Heilige Greta, Ehrendoktor der Theologie der Universität Helsinki, jetzt als Gegengewicht zur allgemeinen Israelsolidarität aufgebaut? Dass das Mädchen eine eigene Meinung vertreten darf, schließe ich aus.

Ich weiß es nicht.

Und das ist auch insgesamt das Fazit dieses Artikels. Wir müssen abwarten.

Nachtrag am gleichen Tag:

Ich habe mir lang überlegt, ob ich das Folgende in diesen Artikel aufnehmen soll oder nicht. Es war mir schon bekannt, als ich in meinen Gedanken zum Ukrainekrieg überlegt habe, was nach einem Jahr tatsächlich geschehen war. Unter Anderem war das natürlich auch ein Massenexodus von Ukrainern nach Russland und in die EU – je nach Vorliebe – und damit gewissermaßen eine Art Räumung von beträchtlichen Teilen des Landes. Ich habe es nicht thematisiert, weil mir diese Spekulation dann doch zu abwegig war, und das dachte ich hier zunächst auch. Aber sei’s drum, es ist auch Teil der vollständigen Dokumentation von Merkwürdigkeiten und außerdem habe ich ja auch einen Ruf als Verschwörungstheoretikerin zu verteidigen 😉

Es gab zu Beginn des Ukrainekrieges und – vermutlich weitgehend unbeachtet – auch schon Jahre davor Spekulationen über ein Projekt namens “Heavenly Jerusalem in Ukraine”. Kurz und knapp besagt das, dass Israel im Nahen Osten auf Dauer gegen den Ansturm der Araber nicht zu halten sein wird und dass sich die Ukraine als Ersatz zur Umsiedlung der Israelis anbietet. Ich habe das damals nicht geglaubt und glaube das jetzt immer noch nicht, obwohl es mir natürlich sofort wieder in den Sinn gekommen ist, als der Nahostkrieg angefangen hat.

Es ist nicht nur die Idee an sich, die schon allein wegen der religiösen Bedeutung Israels und vor allem Jerusalems abwegig erscheint, es sieht auch nicht wirklich so aus, als ob Israel diesen Krieg verlieren könnte. Aber während er damals noch nicht einmal in Sicht war, ist er das jetzt. Darüber hinaus ist die Art und Weise, wie dieses Projekt bereits im Jahr 2017 vorgestellt wird, an Dilettantismus nicht mehr zu überbieten und auf bizarre Weise lächerlich: Ein gewisser Ihor Berkut erklärt es zusammen mit einer jungen Frau, die ein bisschen wie eine als geiles Schulmädchen verkleidete Prosituierte wirkt und seine Äußerungen mit einem Zeigestock auf der Landkarte begleitet.

Der Volkslehrer hat sich zu Beginn des Ukrainekriegs einen Text übersetzen lassen und das angebliche Projekt in einem Video vorgestellt. Auch er findet diesen Auftritt absurd, versucht aber herauszufinden, was das soll, und macht das m. E. ziemlich gut. Wer Lust auf etwas richtig Abgefahrenes hat, kann es sich ja mal ansehen. Unterhaltungswert hat es auf jeden Fall. Für glaubwürdig halte ich es wie gesagt eher nicht, aber es bleibt schon die Frage: Warum machen Leute das???

3 comments Was bedeutet der Nahostkonflikt für uns?

Nuada says:

Ich habe ein Titelbild in den Artikel eingefügt, das vielleicht Hinweise auf eine Antwort zu der Frage im Titel geben könnte.

Das Bild ist ein Screenshot aus einem aktuellen Video von Tilmann Knechtel (Redakteur der Expresszeitung), in dem er eigentlich seine Gedanken zum Tod des iranischen Präsidenten äußert, aber dabei auch umfassendere Überlegungen anstellt, die zumindest mir zu ein bisschen mehr Klarheit verholfen haben. Es ist nicht lang – nur 17 Minuten – aber ich finde es außerordentlich aufschlussreich. Hier ist es:

Statement zum Tod von Irans Präsidenten Ebrahim Raisi: Weiterer Schritt hin zum Dritten Weltkrieg?

H.W. says:

 Nur warum wird ausgerechnet die Heilige Greta, Ehrendoktor der Theologie der Universität Helsinki, jetzt als Gegengewicht zur allgemeinen Israelsolidarität aufgebaut?

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Wenn man der Argumentation im Video folgt, lässt sich auch das erklären. Auf beiden Seiten werden Leute gebraucht. Leider ist das Titelbild sehr passend.

Nuada says:

@H.W.:

Stimmt! Ich habe noch einen Screenshot aus dem Video, der etwas schematischer ist:

Wenn eine der beiden Seiten nicht genug drückt, geht die Schere nicht zu. Greta verstärkt den Druck des roten Symbols.

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