Ich bin in den endlosen Weiten des Internets mit einem Russen ins Gespräch gekommen, der sehr tiefes Wissen hat. Er hat eine sehr hohe Meinung über deutsche Kultur, was ungemein angenehm ist, findet es aber bedauerlich, dass wir diese Kultur für Neger-Rap und andere wenig erbauliche Dinge aufgegeben haben, die von amerikanischem Boden ausgehen. Das ist zweifellos eine richtige Einschätzung, aber während er das bei uns als unverständlicher empfindet als bei anderen, hat mich das total überrascht. Ich finde es nämlich bei uns ungefähr tausend Mal verständlicher als bei anderen, aber das kann er nicht wissen! Das wissen ja sogar die meisten Deutschen nicht, obwohl es vermutlich sehr viele spüren. Deshalb ist es vielleicht gar nicht schlecht, das mal zu thematisieren, außerdem möchte ich am Ende etwas zur Diskussion stellen, von dem ich schon eine Weile überzeugt bin.
Im Ausland – wie auch im Inland – gibt es allerdings nicht nur Menschen, die unsere Kultur schätzen, es gibt auch solche, die sie ganz anders empfinden, und das schon seit geraumer Zeit. Mich beschäftigt in dem Zusammenhang schon seit Jahren ein Plakat, das in den USA während des 1. Weltkriegs entstanden ist, und das mir jetzt durch dieses Gespräch wieder eingefallen ist. Es handelt sich um das folgende Werk von zweifelhaftem künstlerischen Wert:
Wenn man sich ansieht, an welcher Küste sich dieses dramatische Szenario abspielt, könnte man auf die Idee kommen, dass Amerikaner – im Gegensatz zu mir – nicht wirklich in der Position sind, sich über die Sache mit der “Einkreisung” lustig zu machen. Aber es ist lang her, wir sind nicht nachtragend und darum geht es mir nicht, auch der hässliche Affe ist mir egal. Es geht mir um die Aufschrift auf der blutverschmierten Keule, die in deutscher Schreibweise angebracht ist, damit auch der hinterletzte Depp kapiert, dass es nicht um “culture” im Allgemeinen geht, sondern um eine ganz spezielle.
Der Maler war Harry Ryle Hopps, über den nicht mehr herauszufinden ist, als dass beide Eltern Künstler waren und dass er zusammen mit seinem Bruder Eigentümer einer Glasfabrik in San Francisco war. Dass der Feind unvorteilhaft und böse gezeichnet wird, ist normal, aber dass unsere Kultur – oder überhaupt irgendeine Kultur – als Keule dargestellt wird, erscheint mir merkwürdig und beachtenswert. Das ist doch nun wirklich nicht unbedingt das Bedrohlichste an einem Feind und nichts, womit man Kriege führt und Menschen den Schädel einschlägt.
Oder doch?
Natürlich kann man diese oder jene Kultur als hässlich oder als minderwertig empfinden, aber ist es vorstellbar, dass es Leute gibt, die Kultur als Waffe sehen? Offenbar empfinden manche Leute Kultur wirklich als etwas Bedrohliches, zum Beispiel kommt das im folgenden Zitat von Hendryk M. Broder zum Ausdruck:
„Kultur ist, wenn Sie Ihrem Nachbarn den Kopf abschlagen und daraus eine Blumenvase machen. Zivilisation ist, wenn Sie dafür ins Gefängnis müssen und nie wieder rauskommen.“
Solche Art des Kulturschaffens war zur Zeit des ersten Weltkriegs nun wirklich nicht üblich, falls es das überhaupt jemals war. Über nichteuropäische Kulturen möchte ich mich nicht äußern, aber mir ist kein einziges Beispiel aus europäischen Ländern bekannt. Ich kenne nur das älteste Musikinstrument der Welt, das bislang gefunden wurde. Es handelt sich dabei um eine 35.000 Jahre alte Flöte von der Schwäbischen Alb, die damit tatsächlich irgendwie deutsch ist, auch wenn das Wort noch lang nicht geprägt war. Sie war nicht wirklich vegetarisch, aber aus Vogelknochen gefertigt, nicht aus Menschenknochen. Aber Herr Broder hat natürlich nicht zur Zeit des 1. Weltkriegs gelebt, sondern jetzt. Als mir sein Zitat zum ersten Mal begegnet ist, hatte ich anstatt der Blumenvase sofort einen anderen Gegenstand der Wohnzimmereinrichtung im Kopf. Ich kann ihm natürlich nicht unterstellen, dass er diesen Trigger absichtlich betätigt hat, aber bei mir hat er sofort gewirkt, und ich glaube, er wirkt bei uns allen, wenn auch bei vielen vermutlich weniger bewusst als bei mir. Das ist so ekelhaft, dass mir fast das Kotzen kommt. Und das ist durch sehr wohl mit deutscher Kultur verbunden.
Aber das ist ja nur die Spitze des Eisbergs.
Linda Schaitberger beschreibt die Zerstörung der deutschen Kultur in den USA während des ersten Weltkriegs:
Andere weiße europäische Volksidentitäten schwanden im frühen 20. Jahrhundert auch dahin, aber keine in einer so gewalttätigen Art, die Menschen dazu zwang, ihre Namen zu ändern und vorzugeben, von einem anderen Volk abzustammen! Es wäre angenehm, weniger offensichtliche Gründe für den mörderischen Untergang der deutschen kulturellen Identität finden zu können, als der harten, kalten Tatsache ins Angesicht zu blicken, dass der Grund dafür eine heimtückische, vorsätzliche Vergiftung war.
Sie schreibt weiter,
dass diese antideutsche Attacke es nicht nur während des Krieges praktisch unmöglich machte, deutsche Volkszugehörigkeit öffentlich zu zeigen, sondern auch danach damit weiterging, dass Deutschsein mehr und mehr zu etwas Abstoßendem wurde, bis es schließlich im Nichts versickerte.
Das hat wahrscheinlich nach dem verlorenen Krieg und während der Weimarer Republik auch auf Deutschland ausgestrahlt und ich vermute, die Nationalsozialisten waren sich dessen bewusst und haben versucht, dem entgegenzuwirken. Meinem Eindruck haben sie das mit der Brechstange gemacht, auf mich wirken die Versuche, so weit man das aus der Rückschau beurteilen kann, nämlich leider nicht sehr attraktiv, sondern so übertrieben und voller Pathos, das ein Gefühl der Lächerlichkeit aufkommt. Man weiß natürlich nicht, wie es sich weiterentwickelt hätte, wenn mehr Zeit darüber gegangen wäre, aber es ist auch müßig darüber zu spekulieren, denn während und nach dem 2. Weltkrieg ging es erst richtig los.
Barbarossa und ich haben versucht, herauszufinden, ob mit den Bombardierungen nicht nur Menschen ermordet, sondern auch gezielt Kulturgüter zerstört wurden, und das in einem Artikel “Kulturgenozid” zusammengefasst, der aber nicht mehr existiert. Das macht nichts, denn wir konnten es nicht beweisen, es gab zwar Hinweise, aber zwingend waren die nicht. Einer davon ist, dass ausgerechnet die Kulturstadt Dresden in einer Weise in Schutt und Asche gelegt wurde, die ihre militärischen Bedeutungslosigkeit nicht angemessen war. Und selbst wenn es keine Absicht war, sind doch fast alle historischen Städte verloren, und nach dem Krieg wurde schnell Wohnraum gebraucht – nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die zahllosen Flüchtlinge aus dem Osten. Da bleib wenig Raum, auch noch auf Kultur und Schönheit zu achten. Aber nicht einmal diese Leistung, die weniger mit einer künstlerischen als mit einer pragmatischen Kultur zu tun hat, können wir ungehindert beanspruchen. Es waren nämlich angeblich die Türken, denen wir dafür dankbar sein müssen. Noch funktioniert diese Geschichte nicht so richtig, aber sie wird immer wieder erwähnt und wenn erst einmal niemand mehr lebt, der mit eigenen Augen gesehen hat, dass 1961, als die ersten Türken kamen, alles längst vollständig wieder aufgebaut war, dann wird das zur offiziellen Geschichtsschreibung. Da habe ich gar keine Zweifel.
Auf sich gestellte junge Witwen waren dankbar für freundliche Zuwendung von amerikanischen Soldaten, die Männer, als sie oft erst nach Jahren aus der Kriegsgefangenschaft zurückkamen, waren schwer traumatisiert. Und alle waren stumm. “Kind, sei froh, dass du keinen Krieg erleben muss” – das war’s. Über die Zeit davor wurde gar nicht gesprochen. Erst war wohl in dem Trümmerfeld keine Zeit, den Schmerz zu heilen, dann wurde schnell dafür gesorgt, dass die Schuld hinzukam, die Verpflichtung, um alle zu trauern, nur nicht um die Eigenen. Die Kette der Erinnerung war abgerissen, niemand möchte etwas mit einer Kultur zu tun haben, die zu den unvorstellbar grauenhaften Verbrechen führt, von denen man damals erfuhr – und natürlich immer noch regelmäßig erfährt, damit sie niemals in Vergessenheit geraten.
Aber natürlich wurde recht schnell Ersatz für die Kultur zur Verfügung gestellt. Anfänglich war das, was aus den USA kam, ja auch noch stark vom traditionellen weißen Amerika geprägt. Ich erinnere mich noch an Lassie und Fury und wie sehr ich das geliebt habe, meine Großeltern haben jeden Sonntag “Die Leute von der Shiloh Ranch” gesehen und “die Hüte”, wie sie die Cowboy genannt haben, gemocht. Das waren auch alles sehr anständige Männer und natürlich war nicht alles ganz gleich, aber ähnlich genug, um eine Resonanz zu schaffen und die Leute langsam an Amerika zu gewöhnen. Mit der Zeit wurde es dann immer fremder, aber das ist ja den Amerikanern genauso ergangen.
Frank Hills beschreibt den Ablauf sehr akribisch in seinem 2005 erschienenen Buch “Die Liquidierung Deutschlands“, das nicht einfach zu lesen ist, aber auf gut fundierten Quellen beruht und auch ganz einfach das beschreibt, was jeder erlebt hat und erlebt. Das Buch ist im Vergleich zu Thilo Sarrazins giftigem Bestseller “Deutschland schafft sich ab” so gut wie unbekannt. Ich habe “Deutschland schafft sich ab” nicht gelesen, aber aus Rezensionen entnehme ich, dass da nichts drin steht, was ich nicht bereits weiß, und allein der Titel ist eine Unverschämtheit sondergleichen, für die ich niemals auch nur einen Cent ausgeben würde. Er suggeriert, dass wir das selber getan hätten, die übliche verlogene Selbstmord-Theorie. Es ist kein Wunder, dass Thilo Sarrazin durch alle Talkshows geschleift wurde – als “der böse Rechte” zwar, aber sehr prominent – während das Buch von Frank Hills nur noch schwer erhältlich ist. Das ist so offensichtlich kontrollierte Opposition, und das Schlimmste daran ist, dass der verlogene Titel schon fast zur stehenden Redewendung von konservativen Trotteln geworden ist, die sich einbilden, sie hätten den vollen Durchblick.
Caspar von Schrenck-Notzing geht in seinem 2015 erschienen Buch Charakterwäsche: Die Re-education der Deutschen und ihre bleibenden Auswirkungen noch tiefer und beleuchtet dabei auch mehr die psychologische Seite, wie es gemacht wurde. Ich glaube, das kann kein Deutscher lesen, ohne sich ständig an etwas aus dem eigenen Leben erinnert zu fühlen. Die Rezensionen bei Amazon sind recht aussagekräftig. Und im Grunde wundere ich mich manchmal, warum wir immer noch “funktionieren” und nicht alle schwer depressiv sind, obwohl es natürlich die Volkskrankheit Nummer 1 ist und auch ich meine Erfahrungen damit habe.
Bereits 1941 veröffentlichte der in den USA ansässige Theodore Kaufman eine Schrift mit dem Titel “Germany must perish”, die als der Kaufman-Plan bekannt wurde, wobei “bekannt” vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck ist. Aber ganz untergegangen ist dieser Plan natürlich nicht. Die Nationalsozialisten hatten noch vier Jahre Zeit, ihn zur Kenntnis zu nehmen und für ihre “Propaganda auszunützen”. Kurz gesagt ging es darum, sämtliche Deutschen zu sterilisieren, sodass sich innerhalb von zwei Generationen das Problem mit der Kulturkeule erledigt haben sollte. Bekanntermaßen wurde das nicht umgesetzt – zumindest nicht chirurgisch – und ich glaube, die Amerikaner hatten es auch nie ernsthaft in Erwägung gezogen, warum also sollte man es noch erwähnen, zumal Herr Kaufman selber nach dem Krieg “höchst moderate Vorschläge zur Umerziehung der deutschen Bevölkerung” gemacht hat.
Auch in seinem Buch gibt er sich selber als sehr moderat, schließlich hätte man ja auch alle Deutschen ermorden können, anstatt sie nur zu sterilisieren, aber das hätte der sensiblen Seele von Herrn Kaufman widerstrebt. Ich erwähne es hier nur im Zusammenhang mit der Kultur, denn im ersten Kapitel bereitet er vor, warum das, was er vorerst noch als Überraschung zurückhält, unbedingt notwendig ist. Dieses erste Kapitel habe ich unter Die Essenz des Hasses: Theodore Kaufmans „Germany Must Perish“. Achtung! Man braucht sehr starke Nerven, um sich diese Beschreibung unserer angeblichen Mentalität anzutun. Mein Vorwort:
Ich habe die Überschrift „Essenz des Hasses“ gewählt, weil es für mich ganz genau das ist. (…) Es ist wie mit der Haute Couture, bei der Mode vorgestellt wird, die kein Mensch jemals anziehen möchte oder auch nur soll und die fürchterlich verrückt aussieht, aus der aber ein erfahrener Modedesigner ganz genau die Essenz, den reinen Prototyp erkennt, entlang dessen er seine Prêt-à-porter-Mode entwirft, die dann tatsächlich zur Anwendung kommt. (…)
Theodore Kaufman schiebt den Nationalsozialismus wie lästiges, belangloses Beiwerk zur Seite und konzentriert sich voll und ganz auf das Deutschtum und die deutsche Seele. Er scheint fast ärgerlich darüber zu wirken, dass andere Propagandisten sich viel zu sehr auf die Person Hitlers und die Nationalsozialisten konzentrieren, weil das seiner Ansicht nach die Gefahr in sich birgt, dass man womöglich mit einem deutschen Volk unter einer anderen Regierung nach dem Krieg weiterleben würde. Das hält er für eine Katastrophe.
Nun gut, diese Katastrophe ist eingetreten. Ein paar Ausschnitte aus der Schrift, die bestrebt war, sie zu verhindern:
Dieses Mal hat Deutschland der Welt einen TOTALEN KRIEG aufgezwungen.
Als Folge davon muss es gefasst sein, eine TOTALE STRAFE zu zahlen.
(…)
Ich empfinde gegenüber diesen Leuten nicht mehr persönlichen Hass als ich gegenüber einem Rudel wilder Tiere oder einem Nest giftiger Reptilien empfinden würde. Man hasst diejenigen nicht, deren Seele keine spirituelle Wärme ausstrahlen kann; man bemitleidet sie. Wenn das deutsche Volk wünschen würde, unter sich in Dunkelheit zu leben, wäre es zweifellos seine eigene Angelegenheit. Aber wenn sie andauernd Versuche unternehmen, die Seelen anderer Leute in diese stinkenden Hüllen einzuwickeln, die ihre eigene Seele bedecken, wird es Zeit, sie aus dem Bereich der zivilisierten Menschheit zu entfernen, unter der sie keinen Platz und kein Existenzrecht haben.
Wir müssen die Deutschen nicht verdammen. Sie haben sich selber verdammt. Für uns reicht es aus, jene Worte, die nur von Deutschen geschrieben und gesprochen werden, zu lesen und zu hören; Leid und Vertreibung zu ertragen, die nur vom deutschen Volk in Verfolgung ihrer größenwahnsinnigen Ideale und dämonischen Bestrebungen verursacht werden, um zu erkennen, dass es die Deutschen selber sind, die ihre Verbannung von ihren Mitmenschen wünschen, ja beinahe fordern. Sie haben den Wunsch, menschliche Wesen zu sein, verloren. Sie sind nichts als Bestien; und sie müssen auch als solche behandelt werden.
Und nur für den Fall, dass es jemandem nicht aufgefallen sein sollte:
Dies ist ein objektiver Standpunkt, sorgfältig durchdacht und mit Tatsachen untermauert.
Auch der Morgenthau-Plan wurde nicht umgesetzt, obwohl es sich bei Henry Morgenthau nicht um einen Privatmann, sondern um den US-Finanzminister handelte. Das lag aber vermutlich vor allem daran, dass die USA einen Austragungsort für einen eventuellen Nuklearkrieg mit der Sowjetunion gebraucht haben. Das ist möglicherweise auch in Zukunft einmal praktisch, aber vielleicht hat die “Energiewende” ja einen ähnlichen Effekt? Dieser Begriff ist gegenüber dem Begriff “Morgenthau-Plan” eindeutig vorzuziehen, da er nicht zu Antisemitismus führen kann – das ist die Rubrik, unter dem der Plan bei der Bundeszentrale für politische Bildung geführt wird, weil die Nationalsozialisten der Ansicht waren, eine komplette Deindustrialisierung Deutschlands würde zu Millionen von Toten führen, und einige das heute auch noch glauben. Ich kann das nicht beurteilen.
Doch zurück zum Kaufman-Plan. Wer das Kapitel gelesen hat, kann erkennen, dass sich die verdünnte Form der Essenz weit verbreitet hat und heute auch von vielen Deutschen nachgeplappert wird, vor allem auf PI. Wenn man nach site:pi-news.net “nicht anders verdient” googelt, dürfte man viele Beispiele finden. Wahrscheinlich geht das gar nicht unbedingt auf dieses Traktat zurück, sondern auf andere, etwas “gemäßigtere” Schriften, aber hier erkennt man es ungefiltert. Vor allem in den Jahren nach 1968 wurde das von den “Philosophen” der Frankfurter Schule unter Studenten verbreitet, die sich dann auf den “Marsch durch die Institutionen” gemacht haben und in Machtpositionen in Politik und Medien gelangten.
Die faschistoide Persönlichkeit, der autoritäre Charakter zeichneten ein Bild von kalten, brutalen Scheusalen mit Eigenschaften, die alle vor allem dazu geeignet sind, effizient Konzentrationslager zu betreiben, und die unweigerlich die entsetzte Reaktion hervorrufen: “Aber so bin ich nicht!” Der Ausweg ist einfach: “Ich bin eben nicht typisch deutsch.” Und so ist es typisch deutsch geworden, auf gar keinen Fall typisch deutsch zu sein, worin vielleicht die Ursache liegen könnte, dass wir nicht alle depressiv sind. “Typisch deutsch” sind höchstens andere, und wenn wir das bei jemandem feststellen, weisen wir ihn darauf hin – und das ist höchst selten freundlich gemeint. Auch vom anderen wird das üblicherweise als Beleidigung aufgefasst, was nicht weiter verwunderlich ist, wenn man sich an die Essenz des Hasses erinnert, die in verdünnter Form in die Köpfe eingepflanzt wurde. Und am besten kann man seine Untypischkeit beweisen, indem man sorgfältig die Finger weg von deutscher Kultur lässt. Ich habe im Internet versucht, dem entgegenzuwirken, in dem ich “typisch deutsch” mit positiven Eigenschaften verknüpft habe – mit sehr mäßigem Erfolg. Ich habe keine Lust mehr dazu.
Und wer jetzt immer noch nicht genug hat, kann sich in den Ausgaben 28, 29 und 30 der Expresszeitung ausführlich über 100 Jahre Krieg gegen Deutschland informieren – die Links führen zu Leseproben. Die Ausgaben sind noch erhältlich. Der Volkslehrer hat sie in einem 24-minütigen Video meiner Ansicht nach sehr gut besprochen.
Ja, die großen Meisterwerke haben sie uns gelassen, auch wenn Mozart schon auch mal als schwarzer Rapper auftritt und bei Beethoven ernsthaft spekuliert wird, ob er wirklich schwarz war. Die Forderung, seine Leiche zu exhumieren, um genetisch eine afrikanische Abstammung zu beweisen, wurde 2021 von dem Schlagersänger Roberto Blanco ausgesprochen. Meines Wissens wurde es bisher nicht gemacht. So viel zu dem fröhlichen Schwarzen mit der primitiven Humba-Humba-“Volksmusik”, der laut dümmlichen Konservativen “deutscher ist als die meisten Deutschen”.
Aber die Meisterwerke sind nicht die Kultur selbst, sie sind nur seltene und wertvolle Blüten, die hie und da aus ihr hervorgehen. Man kann sie in Ehren halten, sie bewahren, sich an ihnen erfreuen, das tun ja auch noch einige und das können Ausländer genauso gut, wenn nicht sogar viel besser. Es sind Museumsstücke aus einer vergangenen und für immer verlorenen Zeit. Der Großteil des Volkes hatte nie Zugang zu den Meisterwerken, es gab ja keine Radios oder MP3-Player. Auch Besuche von Kunstgalerien dürften nicht an der Tagesordnung gewesen sein. Das Volk hatte seine eigene Kultur und das wäre heute nur unwesentlich anders, wenn wir noch eine deutsche Kultur hätten.
Am Anfang gab es noch Schlager, die ganz nett waren und die man laufen lassen konnte, um in eine beschwingte Stimmung zu kommen. Aber sie waren entweder Ausländer von Wencke Myrrhe bis Costa Cordalis, von Mireille Mathieu bis Karel Gott und haben mit einem starken Akzent gesungen. Oder wenn sie tatsächlich Deutsche waren, dann haben sie sich ausländische Künstlernamen gegeben wie Mary Roos, Roy Black oder Ivan Rebroff. Gut, es gab Heino, aber den fand ich etwas merkwürdig und außerdem haben den nur über 80-Jährige gehört. Natürlich gab es einzelne Ausnahmen, aber die Häufung von Ausländern fällt schon auf. Das dürfte unterbewusst den Eindruck gefestigt haben: “Wir können das nicht.” Sie haben mir aber gefallen, nur konnte man das nicht so recht zugeben, nachdem irgendwann Musik aufkam, die als sehr viel hochwertiger galt als Schlager, aber das meiner Ansicht nach nicht war, sondern einfach nur unmelodischer und hässlicher. Und irgendwann denkst Du: “Was stimmt eigentlich nicht mir?” und versuchst, das zu verbergen.
“Ist das Kunst oder kann das weg?” sagt eigentlich schon alles über neuere bildende Kunst aus, was man wissen muss. Aber ich habe einmal ein schönes Erlebnis gehabt. Eine andere Frau und ich saßen allein im Flur einer Arztpraxis und haben dort auf Befunde gewartet. An der Wand gegenüber war ein abstraktes Bild, das wir beide angesehen haben. Wo soll man sonst hingucken? Ich habe nicht grundsätzlich etwas gegen abstrakte Kunst, Mandalas finde ich wunderschön, aber wirklich deutsche Kultur sind die nicht, auch wenn sie manchen Kirchenfenstern ähneln. Das war aber kein Mandala, sondern etwas, das entfernt an eine zerstückelte Leiche erinnert hat. Das würde ich natürlich nie gegenüber einem Psychiater sagen, wahrscheinlich war es auch etwas ganz anderes als eine zerstückelte Leiche wie zum Beispiel “Die Entfremdung der modernen Konsumgesellschaft von sich selber” oder so. Auf jeden Fall habe ich den Mut aufgebracht und laut gesagt: “Mir gefällt das nicht.” und es ist erstaunlich, dass man für so etwas Mut braucht, also zumindest ich eben. Und sie hat aus vollem Herzen gesagt “Mir auch nicht” und dann sind wir gepflegt über moderne Kunst hergezogen und sie hat erzählt, dass sie Blumenaquarelle malt, natürlich nur privat für sich, verkaufen kann man das ja nicht. Natürlich nicht. Es könnte sich ja versehentlich jemand daran erfreuen und das darf nicht passieren.
Wenn man alte Häuser ansieht, die den 2. Weltkrieg überdauert haben, fällt auf, dass sie sehr verspielt sind. Hier ein Türmchen, da ein Erkerchen, Rosetten und Simse. Nun könnte man einwenden, dass Frauen eben so etwas gefällt, aber so weit ich weiß, waren damals alle Architekten Männer und die meisten Bauherren auch. Irgendwie waren das nicht die kalten, effektiven Monster, die andauernd nur im Gleichschritt in den Krieg marschieren wollten, sondern eher sensible Träumer mit viel Liebe zum Detail. Auch Kirchen, die nach dem Krieg erbaut wurden, sind nicht wirklich schön und rufen nicht das Gefühl der Ehrfurcht hervor, das einen in einem Münster oder Dom automatisch die Stimme senken lässt. Den Liebreiz kleiner ländlicher Kapellen haben sie aber auch nicht. Ein bisschen besser als das hier sind sie aber gerade noch:
Und nein, das ist kein Gefängnis, ich glaube bei Gefängnissen sind die Fenster gleichmäßiger angeordnet. Das ist die Synagoge von Dresden. Die Geschmäcker sind offenbar verschieden.
Lyrik? Keine Ahnung, die mache ich mir selber, aber die darf niemand sehen. Ich gehe nicht davon aus, dass irgendetwas produziert wird, das mir auch nur ansatzweise gefallen könnte. Wahrscheinlich muss man froh sein, wenn sich die Gedichte nur nicht reimen und kein Versmaß haben, und nicht auch noch zu allem Überfluss komplett unverständlich sind.
Und um die Literatur auch noch abzuhandeln, möchte ich auf die kurze Beziehung zwischen Günter Grass und mir eingehen. Nein, natürlich nicht wirklich, da wäre der „deutsche Soldat“ aus dem Bild oben doch noch das kleinere Übel! Ich meine nur sein Werk. Die Blechtrommel habe ich im Kino gesehen. Da kann man als junge Frau schon ins Grübeln kommen, ob man jemals Kinder haben möchte. Die Vorstellung, es könnte so eine bösartige Missgeburt werden, ist das beste Verhütungsmittel. Die bösartige Missgeburt ist – so glaube ich – dann später irgendwie den Nazis beigetreten, aber ich weiß die Handlung nicht mehr so recht. Noch besser war Katz und Maus. Daraus musste ich einen Auszug lesen, weil mein Sohn, der das für die Schule lesen musste, neugierig war, ob ich davon kotzen muss. Irgendwelche unsympathischen und total hässlichen Jugendlichen (wahrscheinlich Nazis) sind zu einem Leuchtturm gegangen und haben dort Vogelscheiße von der Mauer gefressen. Da war bestimmt noch mehr Handlung, aber es war ja zum Glück für sein Abitur, nicht für meines. Natürlich war das im 2. Weltkrieg und man denkt unwillkürlich: “Hoffentlich hat jemand eine Bombe auf die geworfen.” Und nein, ich habe zur Enttäuschung meines Sohnes nicht gekotzt – nur fast. Günter Grass hat 1999 den Nobelpreis für Literatur bekommen, aber das waren nicht wir! Das waren die Schweden! Kam nicht irgendwann raus, dass der selber ein Nazi war? Und dann wusste der Mainstream nicht so recht, ob man ihn immer noch gut finden muss oder nicht? Ich könnte es nachsehen, aber es ist egal! Er ist tot.
Ich glaube, ich sollte meine Tirade hier beenden, bevor noch wirklich jemand kotzen muss. Inzwischen bin ich auch der Ansicht, dass Kultur eine Waffe sein kann. Nur eben nicht unsere Kultur. Das ist alles keine deutsche Kultur. Vielleicht ist es ja Zivilisation, wie Herr Broder meint. Der Gefängnis-Charme wäre ja schon mal da für den Fall, dass jemand Gebrauchsgegenstände aus toten Menschen machen sollte.
Deutsche Kultur haben wir nicht und ich glaube, wir werden sie auch nicht wieder bekommen. Kulturen können nicht nur sterben, sie sterben immer nach einer gewissen Zeit, aus welchen Gründen auch immer. Diese organisierten Bemühungen, die jetzt rund 100 Jahre andauern, haben offensichtlich erkennbar mindestens vorübergehende Wirkung erzielt. Aber ich denke, Caspar von Schrenck-Notzing hat recht, wenn er von bleibenden Auswirkungen schreibt, eine davon dürfte die sein, dass einfach die Grundlage der Volkskultur nicht mehr vorhanden ist, auf der die großen Meisterwerke entstehen können. Im Jahr 1941 schrieb Bertold Brecht im Epilog von “Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui” den weithin bekannten Satz:
Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem dies kroch.
Obwohl das auch heute noch oft wiederholt wird, glaube ich, er ist nicht mehr fruchtbar. Das ist aber gar nicht so schlimm, wie es sich anhört. Fast alle der Museumsstücke sind ja noch da, sie können heute viel einfacher betrachtet, gehört und gelesen werden als in alten Zeiten. Die griechischen Göttersagen sind ja auch noch zugänglich, obwohl kein Mensch jemals behaupten würde, dass die hellenistische Kultur nicht tot sei. Ich glaube das auch von der deutschen Kultur, stelle es aber auf jeden Fall zur Diskussion.
Ich kann mit dieser Vorstellung gut leben. Wenn man die fünf Phasen der Trauer betrachtet – Verleugnung, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz – dann befinden wir uns als Volk insgesamt sehr wahrscheinlich in der vierten Phase. Ich bin in die fünfte übergegangen und es ist angenehm. Kein Krampf mehr, unbedingt eine Leiche beleben zu müssen, anstatt die geliebte Tote endlich gehen zu lassen. Vor einiger Zeit habe ich beobachtet, wie der Volkslehrer das angegangen ist. Ich mag ihn sehr und finde es auch bewundernswert, dass er es versucht, aber glaubt Ihr, dass daraus eine Bewegung wird, die uns oder irgendjemanden jemals begeistern kann?
Es wird auf die eine oder andere Art etwas Neues entstehen, jetzt aber wohl nicht. Vielleicht können unsere Nachfahren an dem Neuen teilhaben, ich würde es ihnen aber auch gönnen, einfach zusehen zu dürfen, wie andere etwas Großes schaffen, und sich daran zu erfreuen. Aber das zu entscheiden, ist nicht an mir. Ich finde es auf eine gewisse Art sehr erfreulich, dass wir in den heutigen Zeiten so gut wie gar keine Kultur erschaffen, und wenn wir es tun müssen, schlecht darin sind. Es liegt uns einfach nicht. Wenn ich ein Hörbuch aussuche, schließe ich deutsche Werke automatisch gleich aus. Die ausländischen sind auch nicht gerade großartig und natürlich alle voller politisch korrekter Erziehung. Aber die deutschen empfinde ich darüber hinaus auch noch als handwerklich schlecht. Vielleicht ziehen sich diejenigen, die es könnten, einfach zurück, sodass nur die Dilettanten für die Veröffentlichung bleiben? Verdenken würde ich es ihnen nicht.
Ein deutscher Film, der mich tief berührt hat, war Das Leben der anderen, den ich als Meisterwerk bezeichnen würde. Ich glaube, es ist kein Spoiler, wenn ich sage, dass beim letzten Satz “Nein, es ist für mich” die Tränen geflossen sind, aber es waren gute Tränen. Es ist alles richtig gekommen und vielleicht können wir sogar einen Hinweis mitnehmen, wie man sich in kommenden Zeiten verhalten kann.
Beim Eurovision Song Contest sind wir auf die letzten Plätze abonniert. Natürlich sind die Beiträge immer grottenschlecht, aber ich finde, das sind die der anderen Länder zum Großteil doch auch, aber ich sehe mir das schon lang nicht mehr an. Vielleicht liegt es auch daran, dass uns die anderen nicht so mögen? Es wäre kein Wunder, die Propaganda macht ja an den Grenzen nicht halt, und dass ausgerechnet letztes Jahr die Ukraine haushoch gewonnen hat, lässt schon den Verdacht aufkommen, dass es nicht nur um Musik geht. Aber ein einziges Mal haben auch wir gewonnen und das war der Sieg mit dem weitaus größten Abstand aller Zeiten. Es ist schon 41 Jahre her und die Begeisterung ist immer noch groß. Vielleicht ist es ja das, was wir in den 100 Jahren gelernt haben und Europa geben können? Oder zumindest könnten, wenn die Politik uns ließe.
Ich weiß noch, wie kurz danach rumgemeckert wurde, dass “ein bisschen Frieden” ja wohl lächerlich wäre, man bräuchte schon mehr als ein bisschen und überhaupt dürfe man das Thema Frieden nicht so verkitschen, sondern müsse aktiv daran arbeiten, wahrscheinlich in dem man “auf die Straße geht” und blablabla…. Haltet doch einfach mal euer dummes Maul und lasst uns endlich in Ruhe mit eurer Kultur der Kritik! Die meisten Menschen sehen das nämlich anders:
In sieben weitere europäische Sprachen übersetzt und gesungen, 7,7 Millionen Aufrufe, 45.000 Likes und wunderschöne Kommentare aus vielen Ländern, gerade auch aktuelle. Auch ich fühle mich in letzter Zeit oft “wie ein Vogel im Wind, der spürt, dass der Sturm beginnt”. Aber vielleicht beginnt er ja auch nicht.
Ich habe die Artikelserie nicht aufgegeben, sondern schiebe nur ab und zu etwas dazwischen. So wird es nicht so monothematisch. Wie ich es erwartet habe, war am Anfang noch nicht klar, wo die geistige Reise hingeht und jetzt nimmt sie durch neue Erkenntnisse wohl eine etwas andere Richtung. Aber ich muss das erst noch im Kopf sortieren.
Außerdem hat mich das Thema jetzt beschäftigt und ich bin ja nicht verpflichtet, erst die eine Arbeit komplett fertig zu machen, bevor ich etwas anderes tun darf. Tatsächlich hatte ich zunächst im Kopf, das wäre so. Aber das wäre dann ja womöglich typisch deutsch. Und das geht gar nicht!
Ich denke auch, dass es durch ist, aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.
DIE FERNSEHSERIE „HOLOCAUST“ ALS MEDIENEREIGNIS
“Die öffentliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur und ihren Verbrechen, also das, was man „Vergangenheitsbewältigung“ genannt hat, vollzog sich nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland in mehreren Wellen. Nach weit verbreiteter Meinung gelang es dabei erst der im Januar 1979 ausgestrahlten amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“, ein Gefühl allgemeiner „Betroffenheit“ hervorzurufen. Bis dahin hatte man den Deutschen immer wieder eine Neigung zum „Beschweigen“, ja eine „Unfähigkeit zu trauern“ vorgeworfen. ”
https://zeitgeschichte-online.de/themen/die-fernsehserie-holocaust-als-medienereignis
Ich glaube, das war ein ganz wichtiges Ereignis zum Thema.
Ohne Zweifel war es das, Juppi. Vielen Dank für die Erinnerung daran. Die Fernsehserie war meines Wissens auch die Prägung des Wortes. Vorher hat das kein Mensch niemand benutzt. Und es ist auch durchaus möglich, dass das geschichtliche Wissen, das die Leute haben oder vermeintlich haben, zu einem großen Teil auf dieser Serie beruht.
„Unfähigkeit zu trauern“
Wenn ich das lese, muss ich mich zusammenreißen, nicht ausfallend zu werden.
Zu Broders Bemerkung :
“Die Veränderung der Bedeutung des Wortes „Zivilisation“ im Deutschen zugunsten der Bedeutung des Wortes „civilization“ im Englischen (siehe Abbildung) stellt nicht nur für die deutsche Sprache einen großen Verlust dar, sondern vor allem für die Kultur insgesamt. Wenn „Zivilisation“ als angeblich „Höheres“ der Kultur gegenüberstellt und nur noch in dieser Bedeutung verstanden wird, dann werden dadurch nicht nur das Wort „Kultur“ und die Kultur selbst, sondern wird auch der wissenschaftliche Wert degradiert, der mit diesem Wort ursprünglich gegeben war, und damit das Wissen – die Information – über einen großen Teil des semantischen Wortfeldes „Kultur“, was einen Verlust in der Begrifflichkeit und also auch in der Erkenntnis bedeutet.”
http://www.hubert-brune.de/g1_k_kn_kz_definition.html
Man erkennt die Absicht, und ist verstimmt.
Die Aussagen Kaufmans sind ein Paradebeispiel für Projektion. Setze anstatt Deutsche Juden ein, und wir erkennen die tatsächliche Bedeutung dieser Schrift.
Und ja, das bekommen wir nicht mehr “auf die Reihe”. Der Zug ist abgefahren. Schau dir die jüngste Generation an. Die Früchte der Taten treten offen zu Tage. Letzte Generation? Na, hoffentlich!
Vielleicht haben die Kleinmützigen diesmal aber auch ein zu großes Rad gedreht, den Bogen überspannt, und gehen am Widerstand anderer Oligarchen (ohne religiöse Hintergrundtöne) zugrunde. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das Bauhaus als erste rein reduktive Architektursprache entfaltete in seinen frühen Anfängen durchaus eine beeindruckende Ästhetik, doch sein Problem ist, dass ihm nichts als Elend folgt, weil es eine linke Ideologie ist. Wir erkennen hier den typischen Verlauf eines sozialistischen Experiments. Auch die gegenwärtige Unbezahlbarkeit des Handwerklichen ist die Konsequenz der Umverteilung der Mittel an die Müßiggänger, einer auf Diebstahl von Produktivkapital gründenden Sozialordnung. Kultur ist jedoch der Luxus des Überschusses, den heute der Linksstaat konfisziert. Subventionierte Kultur ist Staatskultur. Die staatliche Kultur-Zuteilung der über immer höhere Steuern eingetriebenen Mittel soll Kultur gera-
dezu verunmöglichen. Es soll niemand erzählen, dass eine gestalterisch und handwerklich ansprechende Architektur unwirtschaftlich wäre: Wieso war sie es nicht in Zeiten weit niedrigerer Produktivität? Die Bauhaus-Idee war nachweislich eine Prolet-Kult-Idee, die auf dem marxistischen Hass auf die tradierte Ordnung gründete – und Hass ist immer ein schlechter Ratgeber. Alexander von Senger meinte: „Statt einer Philosophie der Kunst finde ich die Propagandamethoden einerSekte, statt einer neuen Ästhetik politische Dogmen, statt Wissenschaftlichkeit kabbalistische Tricks und statt Logik die Auflösung des Kausalitätsgesetzes. Aber das bloße Bauen ist sowenig Architektur wie Lärm Musik ist. Architektur ist Dichtung. Wir stehen nicht vor den Erscheinungen einer neuen Ästhetik, wenn man politisiert. Le Corbusier und seine Kreise spannen an ihren Wagen den Kommunismus, wie der Kommunismus an den seinigen Le Corbusier. Indem er die individuelle und organische Kultur und Kunst beschimpft, verbreitet er die kommunistische Mentalität, und indem er die serienweise industrielle Herstellung der Bauten verwirklicht, zerstört er Hunderttausende von unabhängigen Handwerkerexistenzen. Das Studium der Leeren des ‚Esprit Nouveau‘ erregt peinliche Empfindungen. Einzig das große Hassen aller Menschenwürde und Kultur sowie das Prophezeien des großen goldenen Zeitalters bilden eine unverrückbare Konstante. Die Bewegung, die mit der unschuldigen Bezeichnung Neue Architektur‘ verbrämt wird, ist nicht weniger als gebauter Bolschewismus.“
https://www.familienwehr.de/zukunftsbauten.pdf
Das ist ein hochinteressanter Artikel, Karl Gustav.
“Es soll niemand erzählen, dass eine gestalterisch und handwerklich ansprechende Architektur unwirtschaftlich wäre: Wieso war sie es nicht in Zeiten weit niedrigerer Produktivität?”
Ganz genau das habe ich mich auch schon gefragt. Insbesondere bei den Kirchen, aber auch bei normalen Wohn- und Geschäftshäusern. Im Grunde sind ausnahmslos alle alten Kirchen schön. aber so gut wie keine einzige neue, die nach dem Krieg erbaut wurde. Und damals war das doch alles viel schwieriger zu bauen ohne die ganzen Maschinen. Man war ja angeblich auch ärmer, aber offenbar hat das Geld für allerlei Verzierungen gereicht, die keinen praktischen Zweck haben.
Es ist interessant, dass der Autor das auf einen “marxistischen Hass auf die tradierte Ordnung” zurückführt, darüber hinaus kommt es mir vor wie Hass auf die Schönheit und auf die Freude. Wenn irgendjemand sich Verzierungen am Haus gönnt, die für nichts gut sind, dann nimmt er damit irgendwelchen Unterprivilegierten was weg. Man hätte für das Geld für die Verzierung ja auch einen Brunnen in Afrika bauen können.
Das mit dem Brunnen habe ich nicht erfunden, nur war es keine Verzierung an einem Haus, sondern Ohrringe. Das ist schon viele Jahre her, aber es hat mich nachhaltig beeindruckt, und auch ganz schön wütend gemacht.
https://live.staticflickr.com/2137/1708997575_bcaebb4149_z.jpg
Ich glaube, der Geist dahinter ist der gleiche. Mit welchem Recht erfreue ich mich an einem Paar Ohrringe, wenn man für das gleiche Geld auch einen Brunnen in Afrika bauen könnte? Freude ist offenbar gar kein Wert in diesem Weltbild.
@Karl Gustav: ich habe mir jetzt mal die Seite von Hubert Brune angesehen. Das ist sehr schwere Kost, das kann man nicht auf die Schnelle machen. Der Bedeutungsunterschied zwischen Zivilisation und civilization ist mir neu, ich habe das immer einfach übersetzt. Okay, was soll man auch sonst machen? Aber dadurch kann sich natürlich die Bedeutung verändern. Es ist gut, das im Hinterkopf zu behalten.
Das Thema Kultur/Zivilisation hatten wir schon einmal auf AdS. Ich erinnere mich nicht mehr im Detail, aber noch sehr gut daran, dass es bestimmte Menschen gibt, die Kultur als etwas Bedrohliches empfinden – vor allem unsere vermutlich. Diesem Bedrohlichen setzen sie Zivilisation entgegen, so wie Siedler in der Wildnis gegen gefährliche Tiere. Und da wären dann wieder beim Waldmenschentum.
Der Terminus Kultur bezeichnet „alle Aspekte des gestaltenden Elements im menschlichen Selbstverhältnis; er ist der ‚Inbegriff der von Menschen produzierten und reproduzierten menschlichen Lebenswelt'”. In der Kultur realisiert sich der „Anspruch des Menschen, etwas aus den vorgefundenen Bedingungen und aus sich selbst zu machen”. Dementsprechend bezeichnet der Begriff Kulturpessimismus eine, seit der Antike bestehende, negativ gefärbte Lebensanschauung gegenüber den gegenwärtigen Tendenzen und zukünftigen Entwicklungen in der Kultur. Oft werden diese sogar als Anzeichen des kulturellen Niedergangs gedeutet. Die kritischen Überlegungen beziehen sich meist auf Gesamtentwicklungen in Technik, Politik, Kunst und Gesellschaft. Der Effekt der modernen Kultur besteht für die meisten Kritiker in der „Entfremdung des Menschen, in seiner Denaturierung und Dekadenz”. Somit richtet sich die Anklage der Kulturpessimisten oft „gegen die Leere einer materialistisch ausgezeichneten Zeit, gegen die Heuchlereien des bürgerlichen Lebens und die Entfremdung von der Natur, gegen die geistig-seelische Verarmung inmitten des Überflusses [und] gegen das gesamte ‚kapitalistisch-liberalistische System'”. Oft ist Kulturpessimismus das „Produkt einer Krise, eine unmittelbare Reaktion auf den ‚Druck entsetzlicher Zeiten’ oder das Erzeugnis existentieller Unsicherheit”.
Kulturpessimismus in der Moderne: Eine kritische Auseinandersetzung mit den kulturpessimistischen Einstellungen von Nicolás Gómez Dávila und Emil Cioran
“…gegen das gesamte ‚kapitalistisch-liberalistische System'”
Es wird klar, wer und warum er ein großes Problem mit Kultur hat, und wieso er einen Krieg dagegen führt. Erinnert mich gerade an den “Krieg gegen Weihnachten”.
“hatte ich anstatt der Blumenvase sofort einen anderen Gegenstand der Wohnzimmereinrichtung im Kopf”
Einen Lampenschirm?
„Das lag aber vermutlich vor allem daran, dass die USA einen Austragungsort für einen eventuellen Nuklearkrieg mit der Sowjetunion gebraucht haben.“
Ja das erzählt man uns immer der Westen brauchte ein Gegengengewicht gegen den bösen Osten. Aber das glaube ich auch nicht mehr so richtig. In den Jahren 1946/47 hat man uns doch schon aushungern lassen, aber sie haben es nicht durchgezogen. Wir sind ja immer noch da. Was hat sie damals daran gehindert. Gut einige sagen es war die Absetzbewegung (RD, Haunebu und co.), es wäre ja schön wenn es so gewesen wäre, aber darauf würde ich mich jetzt nicht verlassen. Jeden falls wurde der Kaufman-Plan und der Morgenthau-Plan nicht angewendet. Und auch der aktuell laufende Hooton-Plan scheint nicht so richtig zu funktionieren.
„Es könnte sich ja versehentlich jemand daran erfreuen und das darf nicht passieren.“
Das ist ja auch der Grund für alles Hässliche. Aus dieser Freude kann was entstehen was sie nicht unter Kontrolle bekommen.
„Deutsche Kultur haben wir nicht und ich glaube, wir werden sie auch nicht wieder bekommen.“
Ja, aber wenn es vielleicht dann doch mal eine richtigen Regierungswechsel gibt, und wir eine Regierung in unserem Sinne haben kann das wieder kommen. Die kannst dich doch noch an das Video erinnern, es ist noch gar nicht solange her, in dem gezeigt wurde wie man ein Teil der Frankfurter-Altstadt wieder rekonstruiert hat, mit Fachwerkhäusern so wie sie früher ein mal aussah. Und die Leute die man fragte waren begeister.
„Ich glaube das auch von der deutschen Kultur, stelle es aber auf jeden Fall zur Diskussion.“
Ja, wie oben schon gesagt, wenn sich die Rahmenbedingungen zu unseren Gunsten ändern, dann können wir nach einer Zeit der Entgiftung auch wieder gedeihen.
„…..aber glaubt Ihr, dass daraus eine Bewegung wird, die uns oder irgendjemanden jemals begeistern kann?“
Immer mehr sind von den sogenannten „westlichen Werten“ angewidert, von daher besteht eine Möglichkeit sich wieder auf unsere Wurzeln zu beziehen.
„Vielleicht ziehen sich diejenigen, die es könnten, einfach zurück, sodass nur die Dilettanten für die Veröffentlichung bleiben? Verdenken würde ich es ihnen nicht.“
Ja natürlich Du bist doch das beste Beispiel dafür. Du schreibst ausgezeichnete Aufsetze leider nur für einen kleinen Kreis. Aber was anderes ist in diesem falschen System auch nicht möglich. Das musste ich in den letzten Jahren ja auch immer wieder erleben, das wahre Leistung in diesem System nichts zählt. Und in diesem Fall geht es um Ideologie da hat Wahrhaftigkeit nichts zu suchen. Um es kurz zusammenzufassen, mein Lieblingsspruch seit einigen Jahren:“ Wenn man im Falschen das Richtige macht dann eckt man an“. Und so ist es, dass in diesem falschen System nur das Mittelmaß nach oben kommen kann. Das System ist so beschaffen, das an allen ecken und Kanten nur Negativauslese betrieben wird.
„Vielleicht ist es ja das, was wir in den 100 Jahren gelernt haben und Europa geben können? Oder zumindest könnten, wenn die Politik uns ließe.“
Ja, wenn wir uns entfesselt und entknebelt haben, dann wird alles wieder Gut.
@Juppi: Ja natürlich. Mein Kopf ist immer noch voller Trigger, das geht vermutlich nie weg. Aber sie haben keine Macht mehr über mich.
Aber noch viel besser als Hendryk M. Broder ist Moshe Kantor:
Stellen Sie sich die Szene vor: Bei einem kürzlichen Treffen mit einer kleinen Gruppe von führenden Vertretern des Jüdischen Weltkongresses erhielt die deutsche Bundeskanzlern Angela Merkel in ihrem Büro in Berlin ein Geschenk von Moshe Kantor, Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses und des Russischen Jüdischen Kongresses.
Nach Öffnen der kleinen Schachtel fand sie ein Stück Seife vor, das, wie Kantor erklärte, denen glich, die die Nazis Holocaust-Opfern gegeben hatten, bevor diese in die Gaskammern gingen.
Die anderen im Raum – darunter WJC-Präsident Ronald Lauder und WJC- Generalsekretär Michael Schneider – waren nach Berichten von Insidern entsetzt und peinlich berührt, während Merkel die Schachtel schweigend zur Seite stellte.
https://eurojewcong.org/news/ejc-in-the-media/kantors-shocking-gifts/
Das war schon 2007, vor 10 Jahren gab es noch mehrere Quellen dazu im Internet, heute habe ich nur noch die gefunden. Wenigstens ist diese Begebenheit jetzt hier für die Nachwelt bewahrt, falls diese Quelle auch noch verschwindet.
Wo steckt denn mein Kommentar?
@Karl Gustav:
Es wird klar, wer und warum er ein großes Problem mit Kultur hat, und wieso er einen Krieg dagegen führt. Erinnert mich gerade an den „Krieg gegen Weihnachten“.
Ja, so langsam wird das nebulöse Bild immer klarer. Zum Krieg gegen Weihnachten ein Zitat des Schriftstellers Philip Roth, der durch eine Romanfigur, die er Philip Roth genannt hat, Folgendes sagen lässt:
“Das Radio spielte Musik aus dem Musical Osterspaziergang und ich dachte, das ist jüdischer Genius auf derselben Stufe wie die Zehn Gebote. Gott gab Moses die Zehn Gebote und dann gab Er Irving Berlin den ‘Osterspaziergang’ und ‘White Christmas’. Die zwei Feiertage, an denen die Göttlichkeit Christi gefeiert wird – genau die Göttlichkeit, die das Herzstück der jüdischen Ablehnung des Christentums ist – und was macht Irving Berlin auf brillante Weise damit? Er entchristet beide!
(…)
Er verwandelt ihre Religion in Ramsch. Aber hübsch! Hübsch! So hübsch, dass die Goyim nicht einmal wissen, wie ihnen geschieht. Sie lieben es.”
https://morgenwacht.wordpress.com/2017/11/09/roth-und-weiss-und-der-diasporismus/
Inzwischen ist der Ramsch nicht einmal mehr hübsch.
@blumenkohl: Ich weiß auch nicht, warum so oft Kommentare im Spamfilter hängenbleiben. Verloren geht keiner, glaube ich.
Danke für das Kompliment und den ganzen wunderschönen Kommentar, der so viel Anregung beinhaltet.
“Ja, wenn wir uns entfesselt und entknebelt haben, dann wird alles wieder Gut.”
Das halte ich auch überhaupt nicht für ausgeschlossen, aber was dann kommt, wird etwas Neues sein, keine wiederbelebte Leiche. Die neue Altstadt von Frankfurt ist ein gutes Symbol dafür. Mich spricht sie sehr an. Wir können die vergangenen 100 Jahre nicht einfach aus unserer Geschichte streichen und im 19. Jahrhundert anknüpfen. Das ist verkrampft und dabei kommt nur Krampf raus.
Die Erfahrung aus dieser Zeit wird in eine neue Kultur eingehen, wenn denn eine entstehen sollte, und das ist auch gut so. Ich will diese Erfahrung nicht missen, tatsächlich macht es mir sogar Spaß, respektlos über das herzuziehen und zu spotten, das uns als wertvolle Kultur präsentiert wird. Das kommt so richtig von innen.
“Das ist ja auch der Grund für alles Hässliche. Aus dieser Freude kann was entstehen was sie nicht unter Kontrolle bekommen.”
Das aus Deinem Kommentar, möchte ich nochmal festhalten, blumenkohl. Vielleicht ist Freude ja der Wegweiser in die richtige Richtung?
Wer weiß, wie viele Leute da draußen es genauso machen wie die Frau mit den Blumenaquarellen, die ich beim Arzt getroffen habe? Neulich bin ich auf das Projekt (oder keine Ahnung, was das ist) der bemalten Steine gestoßen. Ich habe leider keinen gefunden, es wurde mir nur erzählt. Man sammelt schön geformte Steine, bemalt die sorgfältig so schön wie möglich mit wasserfester Farbe und schreibt vielleicht auch noch etwas Nettes drauf wie “Viel Glück” oder “Du schaffst das” oder was auch immer, es geht aber auch ohne Aufschrift. Dann hinterlässt man diese Steine auf Spazierwegen, so dass sie nicht auf den ersten Blick sichtbar sind, aber doch gefunden werden können.
Jeder, der sie findet, freut sich. Ich vermute, vor für kleine Kinder ist das ein aufregendes Erlebnis, etwas zu finden, aber auch Erwachsene dürften sich freuen. Dann nimmt man den Stein mit nach Hause, freut sich daran, so lang man will, und versteckt ihn dann wieder irgendwo unterwegs. Kinder können ihren gefundenen “Schatz” natürlich auch behalten. Das ist nicht deutsch, das kommt aus dem englischsprachigen Raum, aber das ist ja auch eine sehr verwandte Kultur und mir gefällt das. Ich glaube, ich mache das auch.
Auch das ist Kultur.
@blumenkohl:”Ja das erzählt man uns immer der Westen brauchte ein Gegengengewicht gegen den bösen Osten. Aber das glaube ich auch nicht mehr so richtig. In den Jahren 1946/47 hat man uns doch schon aushungern lassen, aber sie haben es nicht durchgezogen. Wir sind ja immer noch da. Was hat sie damals daran gehindert. Gut einige sagen es war die Absetzbewegung”
Hast Du Dich auch mal damit befasst? Ich habe es ziemlich intensiv getan, aber es ist natürlich das ganz peinliche, ganz verrückte Thema, über das man so gut wie gar nicht reden kann, und man muss sich durch extrem viel Müll wühlen. Ich verlasse mich selbstverständlich auch nicht drauf, aber ganz abwegig ist es meinen “Forschungen” nach nicht. Ich habe bei allen Betrachtungen der Ereignisse die Möglichkeit im Hinterkopf. Insbesondere der Kalte Krieg bekommt eine ganz andere uns sehr bestechend sinnvolle Bedeutung dadurch. Es war für beide Seiten ein praktischer Vorwand, nach dem 2. Weltkrieg wie verrückt aufzurüsten, obwohl man doch kurz vorher noch alliiert war und sehr viel darauf hinweist, dass man das die ganze Zeit auch geblieben ist.
Der 2, Band von “Das Gegenteil ist wahr” geht recht sachlich darauf ein. Bei Lupo Cattivo war vor etwa acht Jahren ein Kommentator, der auch einen Gastartikel veröffentlicht hat und darin behauptet hat, er hätte persönlichen Kontakt zu einem RD, der in der BRD lebte. Ihm zufolge leben einige in der BRD und auch in den USA. Von den anderen aus dem AdS-Team hat niemand Interesse daran gehabt, aber sie haben meine Aktivitäten freundlich toleriert. Ich habe mit dem Kommentator Kontakt aufgenommen, weil ich in der Zeit gerade damit beschäftigt war. Ein Gegenbeweis war es nicht, aber allzu überzeugend wahrlich auch nicht.
Ergänzung; Es waren nicht acht Jahre, sondern über zehn, aber ich habe den Gastartikel noch gefunden:
https://lupocattivoblog.com/2012/05/02/die-reichsdeutsche-absetzbewegung-reine-phantasie-oder-das-wunschdenken-ewiggestriger/
@Nuada
„Hast Du Dich auch mal damit befasst?“
ich glaube nicht so intensiv wie Du, weil du hast ja das Buch „das Gegenteil ist Wahr“ gelesen, was ich jetzt nicht gelesen habe. Aber ich habe viel auf Lupo-Cattivo gelesen und da waren / sind einige fast davon überzeugt das es die Absetzbewegung (RD) mit samt den Flugscheiben gibt und diese nur auf den richtigen Moment warten. Wobei ja so einiges auch passt wie Du ja geschrieben hast die Sachen mit dem Kaltenkrieg und das Hochrüsten.
Weiterhin passen da ja auch diese ganzen UFO-Meldungen gut rein die ja alle erst nach 1947 also nach der Südpolexpedition von Admiral Byrd gesichtet wurden, sowie die Beendigung der Rheinwiesenlager. Was auch noch passen kann ist, dass die Antarktis ein Archipel ist, also ohne Eis würde man da eine Ansammlung von vielen Inseln vorfinden. Von daher ist es Möglich mit dem U-Boot zwischen diesen Inseln unter dem Eis durch zufahren und vielleicht unter dem Eis eine Stelle zu finden die geeignet ist um eine Station auf zu bauen. Aber so eine Station muss ja auch irgend wie betrieben werden und von daher wäre man dann wieder von Außen abhängig und ob das auf die Dauer funktioniert ist sehr fraglich.
Dann kommt noch hinzu wie stark war denn die Absetzbewegung, konnte man diese alle am Südpol verstecken und verpflegen und konnten sie den Alliierten damals auch gefährlich werden um wirklich eine Dritte-Macht darzustellen. Und wenn sie (die RD) unter uns Wohnen wie ja auch behauptet wir, wo gehen dann deren Kinder zur Schule und wie kann man das alles über eine so lange Zeit verbergen und was treibt diese Leute an um weiter zu machen. Woher nehmen sie Ihren Kampfeswillen, weil es ja Strukturen braucht um diesen aufrecht zuhalten. Jetzt kann man sich ja auch mal die Fragen Stellen woher nehmen wir eigentlich die Kraft den alltäglichen Irrsinn zu ertragen und zu bekämpfen?
Man muss aber auch berücksichtigen das diese ganze Sache auch wieder nur ein Ablenkung seien kann.
Aber wie Du es ja schreibst, man kann es ja mal im Hinterkopf behalten. Beim N8wächter schreib mal vor ein paar Jahren „wir sind die auf die wir warten“.
Bei Irlmaier steht ja auch wenn der dritte Weltkrieg richtig los geht haben die Deutschen die modernsten Waffen. Wer weis was noch alles im Jonastal versteckt ist.
Vielen Dank für Deine Einschätzung, blumenkohl. Ich habe in der Tat nicht nur “Das Gegenteil ist wahr” gelesen, sondern das Internet zu dem Thema regelrecht “leergesaugt”, bis ich aufhören musste, weil ich nichts mehr finden konnte, was ich noch nicht kannte. Ich tendiere stark dazu, es zu glauben, es spricht sehr viel dafür, aber sicher bin ich natürlich nicht. Dass es die Absetzbewegung gab, ist unbestritten, dass es sich – zumindest anfänglich – deutsche Gemeinschaften gab, weiß ich sicher aus persönlicher Quelle, aber eigentlich ist ja auch das Mainstream-Wissen. In der Antarktis soll nur eine Militärbasis sein, die Familien lebten in Südamerika. In dem Zusammenhang ist auch der Antarktis-Vertrag bemerkenswert, der mitten im Kalten Krieg in schöner Einmütigkeit zum Schutz der Natur beschlossen wurde und regelreicht ein Sperrgebiet errichtet hat. 1959 war man eigentlich noch nicht so wahnsinnig umweltbewusst, und es ist auch nicht wirklich eine Gegend mit reicher Natur.
Aber bis dahin ist es ja unspektakulär, es ist die Hochtechnologie, die es interessant macht, und das ist schwierig zu beurteilen. Aber selbst, wenn sie das wirklich haben sollten, “kommen” die nicht! Die müssten ja massenhaft Bundeswehr- und wahrscheinlich auch NATO-Soldaten umbringen und anschließend eine hässliche Tyrannei errichten, weil die große Mehrheit ablehnend wäre. Das werden sie nicht wollen. Wir stehen also mit ihnen und ohne sie vor der gleichen Aufgabe, die nicht ganz einfach ist.
Es gibt ein Interview von Broder und diesem Araber, mit dem zusammen er für die ARD Deutsche in den Dreck zieht, mit Robert Fleischer, der sich mit dem UFO-Phänomen befasst. Es wurde nie gesendet, wahrscheinlich weil Robert Fleischer viel zu vernünftig war, doch er hatte seinen eigenen Kameramann dabei, deshalb ist es auf YouTube.
Ich finde es interessant, wie Broder an dieser Stelle, an der sie über den Roswell-Zwischenfall sprechen, nach einer Pause das Wort “japanisch” sagt:
https://youtu.be/02Kiivk1DeM?t=1037
@ Nuada und @ blumenkohl
Im Internet kann man sich einen netten Roman zur Absetzbewegung frei herunter laden. Macht Spaß! Wer ihn noch nicht kennt:
https://archive.org/details/Stahlfront-DieMachtAusDemEisteil1/page/n2/mode/1up
Vielen Dank für den Tipp, Karl Gustav. Das muss mir damals entgangen sein oder es war noch gar nicht veröffentlicht. Ich habe mir erlaubt, Deinen Link zu ändern, der ursprüngliche hat nicht funktioniert.
Willkommen in der Deutschen Deppokratischen Republik
Wundergeschichte in der ARD, bizarre Politiker, große Sprünge nach vorn: Die institutionelle Inkompetenz greift von Medien und Politik allmählich auf den Rest der Gesellschaft über. Findet so etwas wie eine Verschwörung der Trottel statt? Eher nicht. Es vollzieht sich eher eine Evolution auf schiefer Ebene.
https://www.publicomag.com/2023/03/willkommen-in-der-deutschen-deppokratischen-republik/
Jetzt habe ich zufällig etwas wiedergefunden, das ich damals in den Artikel aufnehmen wollte, aber nicht mehr finden konnte.
Soweit ich weiß, kann man bei Odysee-Videos nicht an eine bestimmte Stelle verlinken, daher verlinke ich das gesamte Video und gebe die Zeit an:
https://odysee.com/@ExpressZeitung:8/Redaktionssitzung–2-Lil-Nas-X-Handbrake:5
Bei 1:07:26 spricht Teodor Currentzis, der Dirigent des SWR-Symphonie-Orchester in einem Interview durch Thomas Gottschalk sehr offen darüber, dass die Zerstörung der klassischen Musik seine volle Absicht ist. Das Wort “Zerstörung” benutzt er in dem verlinkten Ausschnitt zwar nicht wörtlich, aber er drückt sich dennoch deutlich genug aus.
Wer sich das Gerede dieser sehr satanisch wirkenden und ungeheuer hochmütigen Gestalt nicht antun möchte, kann bei 1:14:42 direkt zum ARD-Silvesterkonzert 2020 springen, das zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde. Es ist eine sehr eindrucksvolle Kostprobe dessen, was solches Wirken aus klassischer Musik macht.
Hier gibt es das Gegenprogramm zu dieser Gestalt:
https://www.youtube.com/watch?v=rrVDATvUitA
ich hoffe es ist mal ohne Werbung
@blumenkohl: Vielen Dank für das wunderbare Kontrastprogramm.
Habt Ihr das gewusst?
Jedes Jahr zum Jahreswechsel singen 10.000 Japaner “Freude schöner Götterfunken” auf Deutsch! Die Teilnahme kostet für jeden Sänger 700 Euro und die Tradition geht auf deutsche Kriegsgefangene zurück, die Beethovens Neunte 1918 in Japan uraufgeführt haben.
https://www.youtube.com/watch?v=VjQNV9u1hzI
Mir sind die Tränen gekommen – okay, das passiert leicht – und eine Welle aus Sympathie ist nach Japan geschwappt, insbesondere zu Chizuru, die sich so von Herzen freut, dass sie dabei ist.
Zu den deutschen Kriegsgefangenen in Japan gibt es auch einen Text von der Deutschen Welle
https://www.dw.com/de/so-lebten-deutsche-kriegsgefangene-in-japan/a-52183051
Aus dem Link:
“Die Gefangenen stellten im Lager eigenes Brot, Würstchen und Süßigkeiten her – Dinge, die die einfache japanische Bevölkerung nur selten zu Gesicht bekam”, erzählt Hoshi. “Und die Musik des Lagerorchesters war in der ganzen Stadt zu hören. Man könnte sagen, die Gefangenen spielten unbeabsichtigt die Rolle von Friedensbotschaftern.”
Das war im zweiten Weltkrieg mit den deutschen Gefangenen ja auch nicht anders. Vor einigen Jahren kam ein Bericht im Fernsehen über deutsche Kriegsgefangene in England. Einige von den alten Baracken standen noch im guten Zustand, so dass man sie von innen zeigen konnte. An den Wänden befanden sich über all Gemälde aus der Heimat, so wie man sich das alte Deutschland so vorstellte mit Hirsch- und Waldmotiven. Wie der Reporter den Engländer auf die Bilder ansprach, meinte dieser: „ Die Deutschen waren voller Kultur, es gab jeden Abend eine Theateraufführung“.
Was würden heute deutsche Kriegsgefangen an Kultur zurücklassen, außer ein Einhorn in Regenbogenfarbe?
@blumenkohl:
Dann tauschen wir doch einfach mal unsere üblichen Rollen. Ich muss ja nicht immer die düstere Untergangsprophetin geben, sondern will auch mal die Zuversichtliche sein 😉
Ich glaube nicht, dass das Regenbogen-Einhorn bei der Bundeswehr so beliebt ist, wie die Propaganda suggeriert. Und wenn’s im Kriegsgefangenenlager so richtig langweilig wäre und kein Fernseher zur Verfügung stünde, dann würde ich nicht ausschließen, dass da immer noch das eine oder andere erstaunlich schöne Kunstwerk entstehen könnte.
Ich mag solche Geschichten, wie unsere Soldaten im Ausland einen guten Eindruck hinterlassen haben. Auch umgekehrt gab es viele kleine “Friedensbotschaften”. Der französische Offizier, der bei meinen Großeltern einquartiert war, hat nach anfänglicher Feindseligkeit (aber immer korrekt) später mit meiner Mutter vierhändig Klavier gespielt und sie haben sich noch jahrzehntelang gegenseitig Weihnachtskarten geschickt.
Mit den Amerikanern war es ohnehin kein großes Problem und aus der Tatsache, dass im Osten unseres Landes eine viel stärkere prorussische Haltung vorherrscht als im Rest Europas schließe ich, dass man auch irgendwie mit der Roten Armee freundschaftlich klargekommen ist.
Wir haben diesbezüglich vielleicht schon ein Talent, das ganz im Gegensatz zu dem steht, was uns böse Zungen nachsagen.
„Dann tauschen wir doch einfach mal unsere üblichen Rollen. Ich muss ja nicht immer die düstere Untergangsprophetin geben, sondern will auch mal die Zuversichtliche sein.“
Ich glaube das geht gar nicht, weil ich ja nun schon sehr lange Deine Kommentare und Aufsätze lese muss ich bei uns immer wieder jede Menge Gemeinsamkeiten zwischen uns feststellen. Oder sagen wir es mal so, es gibt eine sehr große Schnittmenge.
„Und wenn’s im Kriegsgefangenenlager so richtig langweilig wäre und kein Fernseher zur Verfügung stünde, dann würde ich nicht ausschließen, dass da immer noch das eine oder andere erstaunlich schöne Kunstwerk entstehen könnte.“
Ja daran habe ich auch gedacht, irgend was würden wir schon fabrizieren. Aber an das Niveau von früher kämmen wir nicht rann, die ganze Ausbildung war doch früher in jeder Hinsicht viel besser als heute. Es hatte doch fast jeder ein Handwerk gelehrt, das war ja auch einer der großen Vorteile der Wehrmacht gegenüber den anderen Armeen.
Was ich mir aber gut in so einer Situation, der Gefangenschaft im Lager unter menschlichen Bedingungen so wie in diesem Beispiel, vorstellen kann ist dass sich ganz andere hierarchische Strukturen bilden, die dazu beitragen würden das unsere Leute an einer gemeinsamen Sache arbeiten. Und wenn dieser Zustand eingetreten ist könnten wir alles wieder neue erfinden.
Die Gemeinsamkeiten zwischen uns sind mir natürlich auch nicht entgangen, blumenkohl, und auch hier bei Deiner Einschätzung einer hypothetischen Lage stimme ich Dir zu.
Ich habe nur darauf angespielt, dass es normalerweise Du bist, der immer wieder auf das Positive hinweist, das ja tatsächlich auch vorhanden ist, nur manchmal eben von vielen bei all den Horrormeldungen nicht gesehen wird.